Rente in den USA: Als Rentner nach Florida auswandern
Rente in den USA: Als Rentner nach Florida auswandern |
Die USA sind unangefochten das Auswanderungsland Nummer 1 für deutsche Rentner. Vor allem der Sonnenstaat Florida zieht Zehntausende von Senioren aus Deutschland an. Statt den nasskalten Wintern hierzulande, können Ruheständler in Florida ganzjährig ein warmes Klima genießen. Doch so ganz reibungslos geht die Übersiedelung von Ruheständlern in die Vereinigten Staaten nicht. In den USA gibt es strenge Vorschriften für die Vergabe der Greencards (Daueraufenthaltsberechtigungen). Nur wer gut vorbereitet über den Großen Teich zieht, erlebt keine unliebsamen Überraschungen.
Die beliebtesten Regionen: Florida vor Kalifornien!
Sonnig wünschen es sich deutsche Rentner, wenn sie dem nasskalten Wetter und Dauerregen in der Heimat entfliehen wollen. Vor allem Florida soll es sein, denn dort leben bereits zahlreiche deutsche Rentner und die Eingewöhnung fällt daher nicht so schwer. Teilweise entstanden in Florida regelrechte Senioren-Städte mit perfekt auf die Bedürfnisse der älteren Bürger angepasster Infrastruktur. Beliebt bei Deutschen ist die als gut und günstig geltende Region um Fort Myers am Golf von Mexico. Wer etwas tiefer in die Tasche greifen möchte, entscheidet sich für Lifestyle-Orte wie Naples oder das mondäne Palm Beach. Floridas Spitzenreiter bei sonnenhungrigen Ruheständlern aus Deutschland ist Cape Coral. Das wegen seiner zahlreichen Kanäle wie ein Mini-Venedig mit besserem Wetter wirkende Atlantikörtchen zieht immer mehr Snowbirds, wie die Winterflüchtlinge in den USA genannt werden, auch aus Deutschland an. Deutsche Rentner in den USA möchten meist eine Immobilie kaufen und nicht mieten. In Florida sind die Immobilienpreise infolge der Finanzkrise von 2008 teilweise um bis zu 60 Prozent gefallen. Ein netter Bungalow unter Palmen am Meer ist im beliebten Cape Coral durchaus für zwischen 90.000 und 100.000 Dollar auf dem Markt erhältlich. Eine kleine Motoryacht ist dann im Budget häufig noch drin. Als Steuerparadies entfallen beim Erwerb von Immobilien entsprechende Abgaben in Florida.
Kalifornien ist ebenfalls ein beliebtes Ziel für deutsche Rentner, die den Ruhestand unter der kalifornischen Sonne genießen möchten. Der Bundesstaat hat allerdings ein anderes Steuerrecht als das vergleichsweise preiswerte Florida und so sind hier Grundstücke und Immobilien erheblich teurer. Zahlungskräfte Individualisten zieht es beispielsweise in das schöne Santa Monica am Pazifik oder das wohlhabende Örtchen Pacific Palisades (beides Vororte von Los Angeles). San Diego (weiter im Süden) ist ebenfalls ein beliebtes Ziel für Ruheständler.
Wen im Alter die Wüste ruft und wer keine Berührungsängste mit den einheitlich durchgestylten Rentnerparadiesen der Sun City-Kette hat, der findet ein solches Altersparadies bei Phoenix in Arizona. Deutsche zieht es allerdings seltener hierher, der Anteil amerikanischer Snowbirds mit entsprechender Lebensweise mit Bingo und Bowling überwiegt. Zudem ist das Meer in Arizona ziemlich weit entfernt und die Sommer in dem Wüstenstaat können sehr heiß werden.
Gibt es ein Rentnervisum für die USA?
Ein Rentnervisum, wie etwa in Thailand oder Südafrika erhältlich, gibt es für die USA leider nicht. Egal, wie viel US-Dollar ein deutscher Rentner mit in die Staaten bringt, er/sie muss sich mit einem temporären Aufenthalt von maximal 180 Tagen begnügen. Das Visa Waiver Programm ermöglicht Deutschen Staatsbürgern relativ unkompliziert einen 90-tägigen USA-Aufenthalt. Im Vorfeld des Aufenthalts muss online der sogenannte Esta-Antrag gestellt werden (Kosten: 14 Dollar). Das B-2 Besuchervisum erlaubt Aufenthalte von bis zu 180 Tagen am Stück (Kosten: 160 Dollar). An dieser Aufenthaltsbeschränkung ändert auch ein Immobilienbesitz in den USA nichts. Unter gewissen Voraussetzungen (und mit sehr hohen Kosten verbunden) ist eine Greencard für Unternehmer in den USA möglich. Doch die wenigsten Rentner möchten in den USA ein Unternehmen gründen bzw. leiten. Wer dauerhaft in die USA auswandern möchte, für den bleibt meist nur die Teilnahme an der jährlichen Greencard-Lotterie, bei der jährlich 50.000 Greencards (Daueraufenthaltsberechtigungen) verlost werden. Wer bei der Greencard Lotterie kein Glück hat, für den empfiehlt sich die Überwinterung in den USA und ein Sommerwohnsitz in Deutschland. Die beste Reisezeit für Florida ist nämlich in den Wintermonaten von November bis März, wenn es warm und trocken ist bei maximal 26 Grad.
Man spricht Englisch!…und Spanisch
Englischkenntnisse sind für Rentner in den USA unbedingt von Vorteil, auch wenn es gerade in Florida immer mehr deutsche Überwinterer, Dienstleister, Makler und Rechtsanwaltsbüros gibt. Gerade dort, wo sich deutsche Rentner gerne aufhalten, etwa in Florida und Kalifornien, ist Spanisch regional Zweitsprache.
Krankenversicherung
Krank werden kann in den USA teuer werden. In keinem Land der Erde kosten Behandlung und Medikamente mehr als in den USA. Ein einziger Tag Krankenhausaufenthalt kann zwischen 2.000 und 4.000 US-Dollar kosten. Zudem ist Barzahlung beim Arzt und im Krankenhaus Usus. Ausländer ohne Daueraufenthaltsberechtigung werden nicht in eine amerikanische Krankenversicherung aufgenommen, die hiesige Krankenversicherung übernimmt in den USA in der Regel keine Kosten. Der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung ist daher vor Reiseantritt unbedingt empfehlenswert.
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