US-Wahl beginnt schon HEUTE
Die Vereinigten Staaten und der Rest der Welt fiebern dem 8. November entgegen, dem Tag der Präsidentschaftswahl in den USA. Doch bis dahin könnte die demokratische Kandidatin Hillary Clinton schon einen entscheidenden Vorsprung vor ihrem republikanischen Rivalen Donald Trumphaben.
► Denn bereits am Freitag ist in North Carolina als erstem von 37 Staaten die vorzeitige Stimmabgabe möglich. Vor vier Jahren nutzten 45,6 Millionen Amerikaner oder 35 Prozent der Wahlberechtigten diese Möglichkeit. 2016 dürften es noch mehr sein.
Für Clinton ist das ein klarer Vorteil. Ihre Wahlkampfmaschinerie in den einzelnen Staaten läuft neun Wochen vor der Wahl wie geschmiert und ist um ein Vielfaches größer als die von Trump.
Der Republikaner hat gerade einmal 133 Wahlkampfbüros im ganzen Land und will über die nächsten zwei Wochen 24 weitere eröffnen. Clinton hat mehrere Hundert.
Seit Wochen rackern sich ihre Mitarbeiter in den wahlentscheidenden Staaten ab, um die Gunst der frühen Wähler zu gewinnen. Trump hingegen delegierte diese Aufgabe an die Republikanische Partei, die mit ihren Mitarbeitern hinterher hechelt.
In sieben Staaten, in denen beide Lager aktiv sind, könnten – basierend auf den Zahlen von 2012 – etwa 45 bis 75 Prozent ihre Stimmen vorzeitig abgeben. Das sind Colorado, Florida, Iowa, Nevada, North Carolina, Arizona und Georgia. In allen bis auf Colorado muss Trump erfahrungsgemäß gewinnen, um sich die Präsidentschaft sichern zu können.
Bis zum Wahltag werden die vorzeitig abgegebenen Stimmen nicht ausgezählt. Allerdings berichten mehrere Staaten, welchen Parteien die Frühwähler angehörten, was solide Rückschlüsse auf das Ergebnis zulässt. „Es könnte sein, dass so viele Stimmen aufgehäuft werden, dass es unmöglich ist, aufzuholen“, sagte Michael McDonald, ein Experte für Wahlstatistiken von der University of Florida.
Der amtierende Präsident Barack Obamaerklärte die vorzeitige Stimmabgabe bei seinem ersten Antreten 2008 zur Priorität und konnte vor allem mit den Stimmen Schwarzer, Hispanoamerikaner und Erstwähler einen solch großen Vorsprung anhäufen, dass er trotz einer Niederlage in Florida, Iowa, North Carolina und Colorado am eigentlichen Wahltag dennoch in diesen Staaten gewann. 2012 gelang ihm das ein weiteres Mal in Florida und Iowa.
Clinton will ihm das nachtun und hat bereits seit dem Frühjahr Millionen investiert, um die Wähler in Schlüsselstaaten frühzeitig an die Urnen zu bringen. Rund 50 000 Freiwillige waren seither im Einsatz, um von Tür zu Tür zu gehen, um Wähler zu informieren und für die Wahl zu registrieren. Eigene Datenbanken wurden durchforstet, um potenzielle demokratische Wähler zu identifizieren.
Trumps Lager hingegen fehlen in Staaten wie Iowa immer noch die nötigen Freiwilligen. Das Republikanische Nationalkomitee RNC hat nach eigenen Angaben derzeit 1000 Angestellte, mehr als 5000 Wahlkampfhelfer und andere Freiwillige in elf Staaten, um vorzeitig Wähler zu mobilisieren. Der Partei ist bewusst, dass sie damit im Hintertreffen ist. In erster Line gehe es darum, mit den Demokraten Schritt zu halten und sicherzustellen, dass es nicht bereits vor dem Wahltag eine Entscheidung gebe, hieß es vom RNC.
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