Robin Williams ist tot
US-Schauspieler: Robin Williams ist tot |
Washington - Der weltberühmte Schauspieler Robin Williams wurde am Montag leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Dies erklärten die Behörden von Marin County im Norden des US-Bundesstaats Kalifornien am Montagabend. Es bestehe Verdacht auf Selbsttötung, eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Williams habe zuletzt gegen schwere Depressionen gekämpft, sagte seine Pressesprecherin Mara Buxbaum. Details wollte sie nicht nennen. "Das ist ein tragischer und plötzlicher Verlust", so Buxbaum.
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Legendäre Filme
Der im Alter von 63 Jahren verstorbene Williams galt als einer der größten Komiker Hollywoods, der gleichzeitig Tiefgang zeigen konnte. Nur kurze Zeit hielt der gebürtige Chicagoer an seinem Ziel fest, Politikwissenschaften zu studieren, dann setzte sich schon die Liebe zum Theater durch. An der berühmten Juilliard-Schauspielschule in New York lernte er sein Handwerk, an der Seite seines guten Freundes, des späteren "Superman" Christopher Reeve.
Weltruhm erlangte Williams mit Perücke und falschem Busen als das schrullige Kindermädchen "Mrs. Doubtfire" oder als wächserner Präsident Theodore Roosevelt in "Nachts im Museum". Williams holte 1998 den Oscar für die beste Nebenrolle im Film "Good Will Hunting". Da spielte er den einfühlsamen Psychotherapeuten, der einem jungen Genie (Matt Damon) aus dem Arbeitermilieu den Weg weist.
Dreimal wurde er zudem als bester Hauptdarsteller für den begehrten Filmpreis nominiert: für "Good Morning, Vietnam", "Der Club der toten Dichter"und "König der Fischer". Williams' letztes Projekt war die Fernsehserie "The Crazy Ones" von David E. Kelley ("Ally McBeal"). Im Mai wurde sie in den USA aber nach nur einer Staffel abgesetzt. In "Zeit des Erwachens" half Williams in der Rolle des Arztes einem an einer seltenen Krankheit leidenden Patienten, gespielt von Robert De Niro. In dem Thriller "Insomnia" unter der Regie von Christopher Nolan liefert er sich als Mörder mit einem Detektiv (Al Pacino) ein Katz-und-Maus-Spiel. In dem Psychothriller "One Hour Photo" sorgte er als labiler Einzelgänger für Gänsehaut.
US-Präsident Barack Obama ließ ein Statement verbreiten, in dem es unter Anspielung auf einige der Rollen, die Williams spielte, heißt: "Robin Williams war Soldat, Arzt, Genie, Nanny, Präsident, Professor, ein lärmender Peter Pan und alles dazwischen." Er sei einzigartig gewesen: "Er brachte uns zum Lachen. Er brachte uns zum Weinen."
In sozialen Netzwerke teilten am Montagabend Kollegen und Fans ihre Trauer um Robin Williams. Er habe die Welt zum Lachen und zum Nachdenken gebracht, twitterte Kevin Spacey: "Ein großer Mensch, Künstler und Freund. Ich werde ihn unendlich vermissen." Schauspieler Steve Carell schrieb in dem Kurznachrichtendienst: "Robin Williams machte die Welt ein bisschen besser." Regisseur Steven Spielberg erklärte: "Robin war ein Gewitter von einem komischen Genie und unser Lachen war der Donner, der ihn trug. Er war ein Freund und ich kann nicht glauben, dass er gegangen ist."
Vor wenigen Wochen erst berichtete das Klatschportal TMZ, Williams habe sich in ein Therapiezentrum begeben, um Probleme mit Alkohol und Kokain in den Griff zu bekommen. Er tat dies explizit nicht, weil er abgestürzt sei, sondern um eben dies zu verhindern, wie es damals aus seinem Umfeld hieß. Williams sei "sehr stolz" auf sein Bekenntnis zu einer Suchtbekämpfung, sagte ein Sprecher des Schauspielers. Nach etlichen Arbeitsprojekten wolle sich Williams einem "Feinschliff" unterziehen.
Williams selbst hatte kein Geheimnis aus seinen Suchtproblemen gemacht. Auf Drängen seiner Familie unterzog sich Williams Therapien, besuchte die Gruppen der Anonymen Alkoholiker. Seit 1983 galt er als clean, bis ihn 2006 ein Rückfall ereilte. Williams trank, weil er sich einsam fühlte und Angst hatte. "Es ist buchstäblich Furcht. Und du denkst, oh, das wird die Angst erträglich machen. Aber das tut es nicht." Angst wovor?, fragte ihn der "Guardian". Die Antwort: "Vor allem. Es ist einfach ein generelles Arggghhh."
Seine Alkoholsucht war einer der Gründe, warum sich Williams 2008 nach 19 Jahren Beziehung von seiner zweiten Frau Marsha Garces scheiden ließ. Im Jahr darauf musste er sich einer schweren Herzoperation unterziehen. Da sei er sich seiner Sterblichkeit bewusst geworden, sagte er.
Update:
Der 63-Jährige sei am Mittag tot in seinem Haus in Kalifornien gefunden worden. Es handle sich vermutlich um einen Selbstmord durch Ersticken.
Seit Oktober 2011 glücklich verheiratet: Robin Williams und Susan Schneider |
In einer Stellungnahme an den Nachrichtensender CNN schrieb Williams Frau Susan Schneider (49): „Heute Morgen habe ich meinen Mann und meinen besten Freund verloren. Die Welt hat einen ihren beliebtesten Künstler, ein wunderbaren Menschen verloren. Mein Herz ist gebrochen.“ Und weiter: „Wenn wir uns an ihn erinnern, soll nicht sein Tod im Mittelpunkt stehen, sondern die unzähligen Augenblicke voll Freude und Lachen, die er uns geschenkt hat.“
Auch US-Präsident Barack Obama (53) würdigte den Oscar-Preisträger, bezeichnete Williams als „einzigartig“:
US-PRÄSIDENT BARACK OBAMA
Williams wurde unter anderem durch die Fernsehserie „Mork vom Ork“ berühmt, in der er einen Außerirdischen spielte.
Foto: AP/dpa
Er holte 1998 den Oscar für die beste Nebenrolle in dem Film „Good Will Hunting“. Dreimal wurde Williams zudem als bester Hauptdarsteller für den begehrten Filmpreis nominiert: für „Good Morning, Vietnam“ (1987), „Der Club der toten Dichter“ (1989) und „König der Fischer“ (1991).
Foto: Reuters
In der Vergangenheit hatte Williams immer wieder Probleme mit seiner Alkoholsucht. Zuletzt hatte er sich im Juli in eine Entzugsklinik begeben. Seine Sprecherin Mara Buxbaum bestätigte: „Er kämpfte in letzter Zeit gegen Depressionen.“ Details wollte sie nicht nennen.Buxbaum weiter: „Das ist ein tragischer und plötzlicher Verlust. Die Familie bittet mit allem Respekt um Privatsphäre, während sie in dieser sehr schwierigen Zeit trauert.“
Williams hatte immer wieder Höhen und Tiefen in seiner Karriere. Sein letztes Projekt war die Fernsehserie „The Crazy Ones“ von David E. Kelley („Ally McBeal“). Im Mai wurde sie in den USA nach nur einer Staffel abgesetzt.
Laut einer Pressemitteilung des Sheriff's Office von Marin County, in dem Williams lebte, ging um 11.55 Uhr mittags (Ortszeit) ein Notruf bei der Polizei ein. Fünf Minuten später traf ein Notarzt ein und stellte den Tod des Hollywood-Stars fest. Eine Autopsie soll jetzt die genaue Todesursache klären.
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