Miami-Havanna
USA erlauben direkte Fährverbindung nach Kuba
Die USA lassen nach mehr als 50 Jahren wieder direkte Fährverbindungen nach Kuba zu. Das Finanzministerium in Washington hat bestätigt, dass die Regierung entsprechende Lizenzen an Fährunternehmen erteilt habe.
Eine der Lizenzen ging an Baja Ferries. "Unsere Schiffe sind bereit, anzulegen", sagte Robert Muse, ein Rechtsanwalt, der die Firma vertritt. "Das ist ein weiterer Schritt, der Kuba und die USA näher zusammenbringt."
Die direkten Fährverbindungen zwischen Florida und Kuba waren Anfang der Sechzigerjahre nach der kommunistischen Revolution auf der Karibikinsel eingestellt worden. Im Dezember hatten beide Regierungen erklärt, sie wollten nach 54 Jahren wieder diplomatische Beziehungen aufbauen und ihr Verhältnis normalisieren. Zuletzt strich Barack Obama das Castro-Regime von der US-Terrorliste.
Das Finanzministerium in Washington ließ offen, wieviele Lizenzen erteilt wurden. Baja Ferries hatte sich bereits vor fünf Jahren um eine Erlaubnis beworben.
Nun wartet das Unternehmen auf die Genehmigung der kubanischen Regierung. Möglicherweise könne bereits im September oder Oktober die erste Fähre mit Platz für etwa tausend Passagiere ablegen. Geplant seien dann drei oder vier Übernacht-Fahrten pro Woche von Miami nach Havanna. Zwischen beiden Städten liegen gut 400 Kilometer.
Pro Jahr reisen derzeit etwa 600.000 Menschen zwischen beiden Ländern hin und her. Bislang sind sie auf teure Charterflüge angewiesen. 80 Prozent der Reisenden sind Exil-Kubaner, die Verwandte in ihrer Heimat besuchen und oft mit viel Gepäck reisen, weil sie Fernseher, Computer und andere Konsumgüter in den kommunistischen Staat mitbringen. Sie müssen bislang viel Geld für Übergepäck zahlen.
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