Heiraten in Las Vegas
I do, I do, I do
Im Auto, im Hubschrauber, vor Elvis oder mit Horrormaske: Es gibt viele Wege, in Las Vegas zu heiraten. Die Fotografen Stefan Finger und Insa Hagemann haben die Welt der bunten Eheschließungen festgehalten. Hier sind ihre Bilder.
Kaum irgendwo ist es leichter zu heiraten als in Las Vegas. Weder Papierkram noch Wartezeiten muss man hier einplanen. Einfach im Vorbeigehen "I do" sagen. Ich will.
An jeder zweiten Straßenecke blinken Neonschilder, um Willige in die Kapellen zu locken: Wedding Chapel, Chapel L'Amour, Little White Wedding Chapel. Das Hochzeitsbusiness läuft bestens, die Kunden sind willig, und sie sparen selten am schönsten Tag ihres Lebens.
80.738 Paare ließen sich im vergangenen Jahr in Las Vegas (1,9 Millionen Einwohner) trauen. Zum Vergleich: In Hamburg (1,8 Millionen Einwohner) wurden 6740 Eheschließungen im Jahr 2013 standesamtlich registriert.
Zigtausende Touristen reisen mit dem Vorsatz in die Spielerstadt, dort ihr Eheversprechen zu geben. Dazu kommen all jene Vegas-Touristen, die spontan dem Druck des Hochzeitsbusiness nachgeben - dazu braucht es nur einen geliebten Partner an der Seite und etwas Kleingeld.
Voraussetzung für die Hochzeit ist die 60 Dollar teure Marriage License, eine amtliche Bestätigung, die man schon gegen Vorlage eines Ausweises und die mündliche Zusicherung, dass man unverheiratet ist, erhält. Dann kann es losgehen: 75 Dollar, um direkt im Standesamt den Eheschwur zu leisten. Wählt man einen sogenannten Friedensrichter in einer der Hunderten Kapellen, wird man auf jeden Fall tiefer in die Tasche greifen: Die Hochzeitsfotos, das Video der Zeremonie, Blumen, Champagner, Ringe, das Strumpfband - alles wird natürlich separat berechnet.Die deutschen Fotografen Stefan Finger und Insa Hagemann haben die bunte Welt der Vegas-Hochzeiten festgehalten. Ihre Bilder zeigen die Vielfalt von der Gothic-Hochzeit bis zur Eheschließung mit Elvis-Double.
Es gibt keinen Traum, der nicht erfüllt werden könnte: Im langen Weißen, in Bermudas, in Stöckelschuhen oder Badelatschen. Eine Unterwasser-Trauung, ein Jawort im Helikopter über dem Grand Canyon, in einer Venedig-Gondel, unter Baldachin am Hotelpool. Mit Countryband oder Hardrock-Klängen. Im rosafarbenen Strechlimousinen-Cabrio oder in der eigenen Rostlaube.
Fährt man unter den mit Engeln geschmückten Baldachin des "Tunnel of Love", kann man das Drive-through-Paket buchen, dann muss man nicht mal aussteigen. Erlaubt ist, was gefällt. Und was bezahlt wird.
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