Die Entscheidung schockierte die ganze Welt. Ein Film soll nicht im Kino gezeigt werden, weil Hacker mit Anschlägen drohen? Eine unfassbare Entwicklung, die nun aber anscheinend ein gutes Ende nimmt.
Sony Pictures wird „The Interview“ mit James Franco und Seth Rogen doch zeigen. Das Unternehmen nannte bisher gut 300 Kinos, die die Politsatire am ersten Weihnachtsfeiertag zeigen werden. Geplanter Kinostart in Deutschland: Februar 2015.
Film wird online gezeigt
Die Nordkorea-Satire wird außerdem auch im Internet zu sehen sein.
„YouTube“ und die Produktionsfirma Sony Pictures Entertainment wollen parallel zum Kinostart Bezahl-Videos zur Verfügung stellen.
► Der Film ist außerdem auch auf den Streaming-Plattformen Xbox Video und Google Play abzurufen.
► Sony hat die Website www.seetheinterview.com eingerichtet, wo man den Film leihen kann.
► Er kostet 5,99 Dollar (ca. 4,90 Euro) und ist zurzeit nur in den USA und Kanada verfügbar.
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Die Hauptdarsteller Seth Rogen und James Franco twitterten ihre Begeisterung.
„Die Freiheit siegt“, schrieb Rogen. Das scheint auch der neue Slogan des Films zu sein. Der Spruch steht auf vielen Anzeigetafeln von Kinos, die in den Vorverkauf für Donnerstag gegangen sind.
Als Erste kündigten zwei Kinos in den Bundesstaaten Texas und Georgia am Dienstag auf „Twitter“ an, den Film ins Programm zu nehmen, nachdem Sony Pictures einen begrenzten Start des Films in den US-Kinos genehmigt hatte. Am Montag hatte ein Zusammenschluss von rund 250 US-Kinos Sony in einer Onlinepetition aufgefordert, ihnen zu erlauben, den Film zu zeigen. „Sieg!”, twitterte nun am Dienstag der Chef eines Kinos in Austin, Texas.
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Nordkorea pikiert
Nordkorea hat die Veröffentlichung verurteilt. Sein Land lehne es ab, dass der Film nach anfänglicher Absage vonseiten der Produktionsfirma Sony Pictures Entertainment nun doch gezeigt werde, sagte der nordkoreanische UN-Diplomat Kim Song.
Der Film sei eine „unverzeihliche Verhöhnung unserer Staatshoheit und der Würde unseres obersten Führers.“ Eine äußerliche Reaktion werde es darauf wahrscheinlich aber nicht geben, sagte Kim Song.
Gruppe „Guardians of Peace“ steht hinter dem Hacker-Angriff
Eine Hacker-Attacke und mysteriöse Anschlagsdrohungen gegen US-Kinos hatten Sony in der vergangenen Woche bewogen, den für Donnerstag geplanten Filmstart von „The Interview” vorerst abzusagen. Nach Erkenntnissen des FBI steht die Staatsführung Nordkoreas hinter dem Angriff. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un.
Im Zentrum der Hacker-Affäre steht nun eine Gruppe mit dem Namen „Guardians of Peace“, die Ende November einen Cyberangriff auf Sony gestartet und interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht hatte.
Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen der Parodie „The Interview” ominöse Drohungen aus und erinnerte an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Daraufhin entschieden mehrere Kinoketten, den Film nicht ins Programm zu nehmen.
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US-Präsident Barack Obama ließ erklären, die USA seien „ein Land, das an die Meinungs- und Kunstfreiheit glaubt”. Wenn der Film nun in die Kinos komme, könne sich die Bevölkerung ihre eigene Meinung bilden, sagte Präsidentensprecher Eric Schultz. Bei einer Veranstaltung sagte Obama: „Ich bin froh, dass der Film veröffentlicht wurde.“
Am Montag war in Nordkorea stundenlang das Internet ausgefallen, am Dienstag war das Land laut Internet-Sicherheitsexperten erneut gut eine Stunde lang vom weltweiten Datennetz abgeschnitten. Der Vorfall löste Spekulationen aus, es könne sich um eine US-Cyberattacke handeln. Zugleich machten sich Hacker lustig, dass Nordkorea wegen seiner schwachen Anbindung besonders einfach lahmzulegen sei.
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