SeaWorld stoppt Orca-Shows-
DAS LEIDEN HAT EIN ENDE
SeaWorld stoppt Orca-Shows |
Orlando (/USA) – Der US-Freizeitparkbetreiber SeaWorld will seine umstrittenen Shows mit Schwertwalen einstellen.
Wie Unternehmenschef Joel Manby mitteilte, werde die „One Ocean“-Vorführung im kalifornischen San Diego nur noch bis Ende 2016 zu sehen sein. Er stellte zudem eine neue Strategie vor, mit der er das Image der Freizeitparks verbessern will. Das hat der Konzern auch dringend nötig.
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SeaWorld, mit Sitz in Orlando (Florida), betreibt Themenparks in San Diego (Kalifornien), Orlando und San Antonio (Texas). Elf von insgesamt 24 Killer-Walen befinden sich in San Diego. In die Schlagzeilen kam SeaWorld auch wegen brutaler Tier-Attacken in seinen Parks.
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In vielen Shows kam es zu Zwischenfällen – manche endeten glimpflich, andere jedoch nicht.
Für die Zuschauer ist oft im ersten Moment nicht immer klar, wie ernst die Situation ist. Viele halten sie für einen Teil des Spektakels. Szenen, wie sie in solchen Tier-Shows an der Tagesordnung sind:
Ein Tierpfleger springt ins Wasser, er wird von dem tonnenschweren Wal sofort unter Wasser gedrückt, schwimmt immer wieder davon, versucht zu entkommen. Alles nur Teil der Show? Nein! Mitarbeiter stürmen an den Beckenrand, versuchen, dem Kollegen zu helfen.
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Es sind dramatische Szenen wie diese, die zeigen, wie gefährlich das Spiel mit den Killern ist: Eine Tierpark-Mitarbeiterin reitet auf dem Buckel eines Wals. Plötzlich packt das Tier zu, reißt sein Opfer in die Tiefe. Im Becken spritzt das Wasser wie bei rauem Seegang, Wellen klatschen über den Poolrand. Die Frau schreit um Hilfe, Mitarbeiter versuchen zu helfen, doch sie wird immer wieder unter Wasser gedrückt – der Killerwal hat sich in ihr Bein verbissen!
Solche Fälle waren beinahe Alltag in den Parks.
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BILD erinnert an die schlimmsten Vorfälle mit den eingesperrten Meeressäugern in SeaWorld und anderen Parks.
► Im November 2006 schnappte Orca Kasatka in der SeaWorld von San Diego nach einem Dompteur, zog ihn mehrmals unter Wasser. Erst nach 15 Minuten ließ der Killer-Wal von dem Mann ab. Der Orca spielte mit dem Trainer, als wäre er ein Ball. An der Wasseroberfläche konnte der Coach zwar immer wieder nach Luft schnappen, die Befreiung gelang ihm aber nicht. Der Tiertrainer überlebte mit einem gebrochenen Fuß.
► An Weihnachten 2009 kam ein Orca-Trainer in einem Meerespark auf der Kanareninsel Teneriffa ums Leben. Mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne drückte Wal „Keto“ den 29-Jährigen in zwölf Metern Tiefe gegen den Beckenboden. Der Mann ertrank.
► Eine junge Deutsche entging nur knapp dem Tod bei einer Trainingsstunde mit einem Orca im „Loro Parque“ auf Teneriffa. Die 29-Jährige kam mit einer Lungenquetschung und einem gebrochenen Unterarm davon, als das Tier sie auf den Grund des Beckens zog.
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► Traurige Berühmtheit erlangte Orca „Tilikum“, der laut Tierschutzorganisation „The Humane Society of the United States“ bereits in mehrere tödliche Zwischenfälle verwickelt war. 1991 kam eine Trainerin in Kanada ums Leben, die mit „Tilikum“ arbeitete. Sie stürzte in das Wal-Becken – als sie herausklettern wollte, wurde sie zurückgezogen. Sie ertrank. 1999 wurde ein Besucher tot aus einem Becken gezogen – der Mann hatte sich nachts in den Park einschließen lassen, offensichtlich um mit dem Wal zu spielen.
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