Rio de Janeiro
Mittanzen im Samba-Epizentrum
Rios Karnevalsumzüge versetzen die Zuschauer in Rauschzustände. Noch aufregender ist es, Teil der Tanzparade zu sein.
Von FOCUS-Online-Autor Christian Haas
Vom Karneval im brasilianischen Rio de Janeiro träumen viele Männer (und einige Frauen), schwingen doch zahllose braungebrannte Schönheiten zu heißen Samba-Klängen stundenlang verführerisch ihre Hüften – und das in äußerst freizügigem Outfit. Bis zu 60 000, oft aufwendig kostümierte (und übrigens auch männliche) Teilnehmer ziehen unter frenetischem Jubeln der Massen durch die Straßen der Millionenstadt.
Meist dauert so ein Umzug die ganze Nacht und endet nicht selten erst in den frühen Vormittagsstunden. Zwölf Stunden nonstop Parade, zwölf Stunden nonstop laute Musik und Tanz bescheren allen Teilnehmern und Besuchern unvergessliche Momente. Kein Wunder, dass jährlich mehrere Hunderttausende Touristen aus der ganzen Welt nur deshalb nach Rio kommen, um die fünfte Jahreszeit einmal dort zu erleben.
Meist dauert so ein Umzug die ganze Nacht und endet nicht selten erst in den frühen Vormittagsstunden. Zwölf Stunden nonstop Parade, zwölf Stunden nonstop laute Musik und Tanz bescheren allen Teilnehmern und Besuchern unvergessliche Momente. Kein Wunder, dass jährlich mehrere Hunderttausende Touristen aus der ganzen Welt nur deshalb nach Rio kommen, um die fünfte Jahreszeit einmal dort zu erleben.
Heiße Rhythmen am Zuckerhut
Ein Jahr Vorbereitung brauchen sie für den Auftritt, zu dem sie besondere Choreografien entwickeln. Politik, Geschichte, große Künstler von heute und damals oder Kritik an der Kommerzialisierung des Spektakels, darum geht es bei den Paraden, die in der 700 Meter langen Arena namens Sambódromo beginnen. Wenn dann am Aschermittwoch der Jahressieger feststeht, das heißt, im Moment des letzten Punktedurchgangs hochgerechnet werden kann, bricht nicht nur ganz Rio, sondern das ganze Land in einen Freudentaumel aus. Wie bei einer Fußballmeisterschaft krachen überall die Kanonenschläge eines Freuden-Feuerwerks. Übrigens: Die siegreiche Escola de Samba veranstaltet noch am selben Mittwochabend ein Freudenfest in ihrem „Barracão“, dem Sitz des Vereins, zu dem es Freibier gibt für jeden, der mitfeiern möchte. Und das sind viele.
Selbst ist der Karnevalist
Wer die Samba-Party selbst miterleben will, der ist zumindest bei den Umzügen der großen Sambaschulen gut beraten, sich rechtzeitig um Tickets zu bemühen. Die von etlichen Reiseveranstaltern angebotenen Eintrittskarten im mehr als 88 000 Zuschauer fassenden Sambódromo sind jedoch alles andere als ein Schnäppchen. Rund 300 Euro sollten für die Paraden am Karnevalssonntag bzw. -montag eingerechnet werden. Sitzplätze mit bestmöglicher Sichtfreiheit und bequemem Tisch für die Getränke kosten sogar deutlich mehr. Überdies sind die Tickets oft nur in Verbindung mit einer Hotelbuchung erhältlich.
Unkomplizierter und günstiger gestaltet es sich, sich in die feiernde Menge auf den Straßen zu stürzen. Um hinter einer der vielen „Bandas“ und „Blocos“ herzutanzen, den Musikgruppen, die sich während der Karnevalstage auf den Straßen drängen, sind weder Eintrittskarten noch Reservierungen vonnöten.
150 Euro für Kostüm und (vielleicht) viel Ehre
Die aufregendste Möglichkeit, die Umzüge hautnah zu verfolgen, ist es, als (zahlender) Gast mit einer der Sambaschulen an der Parade teilzunehmen. Ein Angebot, das erst seit einigen Jahren besteht – sind doch die einzelnen Sambaschulen traditionell mit Bewohnern ihres jeweiliges Viertels vertreten. Ein paar Plätze stehen dennoch Ortsfremden offen. Allerdings hat man sich strengen Regeln zu unterwerfen, etwa was Gewand und Choreografie der rund 75-minütigen Show anbelangt. Konkret: Für rund 150 Euro muss man sich das Kostüm von einer Schule kaufen beziehungsweise anfertigen lassen.
WEITERE INFORMATIONEN
Tourismusbüro Rio: www.rioconventionbureau.com.brsource: focus
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen