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So wählt Amerika seinen Präsidenten
Für die Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner ist 1144 eine bedeutende Zahl. So viele Delegiertenstimmen benötigen sie bei ihrem Wahlkongress vom 27. bis 30. August in Florida, um sicher zum Herausforderer von Präsident Barack Obama ernannt zu werden.
Die insgesamt 2286 Delegierten vertreten bei dem Parteitag die 50 US-Bundesstaaten sowie die Hauptstadt Washington und die Territorien Puerto Rico, Guam, Amerikanisch Samoa, Virgin Islands (Jungferninseln) und die Nördlichen Marianen.
Die Delegiertenstimmen sammeln die Bewerber also in 56 Vorwahlen, die am 3. Januar in Iowa begannen und die am 26. Juni in Utah enden.
Unter Umständen wird die Führung eines Bewerbers schon nach den Wahlen in wenigen Bundesstaaten so klar, dass seine Ernennung auf dem Parteitag nur noch eine Formalität ist. Daher investieren die Kandidaten überproportional viel Zeit und Geld in frühe Wahlkämpfe.
DAS VERFAHREN
In dem Prozess bestimmt die Basis ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl, nicht die Parteispitze.
Das Abstimmungsverfahren ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren: Die traditionelle Urwahl (Caucus) und die Vorwahl im engeren Sinn (Primary).
• Üblich ist vielerorts ist die Primary, bei der die Wähler in ein Wahllokal gehen. Bei einer offenen Vorwahl („open primaries") können Mitglieder unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit abstimmen. Sie könnten also auch absichtlich einen Kandidaten der Gegenpartei wählen, der ihnen chancenlos erscheint. Bei geschlossenen Vorwahlen („closed primaries") dürfen nur registrierte Parteimitglieder eine Stimme abgeben, bei den offenen Vorwahlen jeder Wähler.
• Beim Caucus, der mitunter mit einem deutschen Parteitag zur Kandidatenaufstellung vergleichbar ist, stimmen eingetragene Parteimitglieder jeweils in ihren Orten über die Kandidaten ab. Sie treffen sich dazu in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kirchen, aber auch in Restaurants oder Privathäusern. Dort wird diskutiert und anschließend schriftlich oder offen abgestimmt.
Viele Bundesstaaten sind für 2012 von dem Prinzip abgekehrt, dass der Vorwahl-Gewinner automatisch all ihre Delegiertenstimmen erhält. Stattdessen werden sie nun häufig proportionale zu den erhaltenen Wählerstimmen vergeben. Das könnte das Rennen viel spannender machen, weil sich nun einzelne Bewerber möglicherweise nicht mehr so klar vom Rest des Feldes absetzen können.
VORWAHL-TERMINE
3. Januar: Iowa; 10. Januar: New Hampshire; 21. Januar: South Carolina; 31. Januar: Florida; 4. Februar: Nevada und Maine; 7. Februar: Colorado, Minnesota und Missouri; 28. Februar: Michigan und Arizona; 3. März: Bundesstaat Washington; 6. März: „Super Tuesday", Vorwahlen in zwölf Bundesstaaten, darunter Massachusetts, Georgia und Virginia; 24. April: Texas; 5. Juni: Kalifornien; 26. Juni: North Carolina und Utah.
PARTEITAGE
Bei ihren Parteigagen („national conventions") bestimmen tausende Delegierte bei Demokraten und Republikanern dann endgültig ihre Kandidaten.
Der Parteitag der Demokraten findet vom 3. bis 6. September in North Carolina statt, der der Republikaner vom 27. bis 30. August in Florida.
Die Präsidentschaftswahl ist für den 6. November angesetzt. Der US-Präsident wird traditionell am 20. Januar vereidigt.
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