Single-Börse "We met on a plane"
Verreist, verknallt, am Gepäckband verloren
Passagiere über den Wolken: Selten sind sich Fremde so nah wie im Flugzeug - we meet on a plane - |
"Hey, 21 B, ich habe neben dir gesessen", schreibt Natalia. "Wir wechselten kurz ein paar Worte miteinander, weiter nichts." Es war nur eine kurze Begegnung im Flugzeug, doch da sei "etwas in der Luft" gewesen an diesem Januartag, irgendwo auf dem Weg zwischen Oslo und London.
Wer sich auf einem Flug in einen anderen Passagier verliebt, aber nicht den Mut hat, das zu offenbaren, bekommt jetzt eine neue Chance: Die Online-Börse "We met on a plane" ruft Reisende dazu auf, Menschen zu suchen, die man über den Wolken kennengelernt - und dann aus den Augen verloren hat.
Wie das geht? Ganz einfach: Im eingangs genannten Fall tippte die Verehrerin eine Zeile in das Suchformular auf der Website, fügte die British-Airways-Flugnummer BA767 hinzu, gab Reiseroute und -datum an (OSL-LHR, 19. Januar 2012). Jetzt muss Natalie hoffen, dass sich der Mann meldet, der an diesem Tag die Sitznummer "21B" auf seiner Bordkarte stehen hatte.
"Wie hätte ich sie bloß gefunden?"
Einer, der sich auch bei einer Flugreise verliebte, ist Will Scully-Power. "Ich fragte mich, wie viele andere Leute auf der Welt jemanden im Flieger kennenlernen", sagte der 31-jährige Australier dem Online-Reisemagazin "CNN Go". Er fand heraus, dass 4400 Google-Suchanfragen pro Monat "met on a plane" (auf Deutsch: "trafen uns im Flugzeug") lauten - und gründete nun seine Internetseite.
"Ich könnte jetzt alleine dastehen, hätte ich Maia damals nicht angesprochen", sagt Scully-Power. "Wie hätte ich sie bloß gefunden?" Mit seiner Web-Seite gibt es nun immerhin einen Weg, die Suche zu starten. Andere Nutzer können auf die Anfragen antworten, ihre Kontaktdaten mitteilen oder das Gesuch bei Facebook, Twitter und Google+ posten. Mit etwas Glück könne man so einen Menschen wiederfinden.
Auf ihr Glück muss auch eine Frau bauen, die auf der Web-Seite vom "kürzesten Zehn-Stunden-Flug" ihres Lebens schwärmt. Er brachte sie und einen Unbekannten von Wien nach Atlanta. "Wir haben die Begegnung sehr genossen, Filme geguckt, er gab mir seine Nummer, aber ich hatte nie den Mut, ihn anzurufen", schreibt die Nutzerin. Dann verlor sie ihr Handy - und damit den Kontakt zu ihrem Mitreisenden. "Ich wünschte, ich hätte ihm meine Nummer gegeben." Im Oktober 2007 war das, vor fast fünf Jahren.
Während die Frau dank "We met on a plane" neue Hoffnung schöpfen mag, denkt Scully-Power schon an die Zukunft seiner romantischen Geschäftsidee: "Ich könnte mir auch Flüge vorstellen, die extra dafür gemacht sind, Menschen kennenzulernen." source: spiegel
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