Hawaii-Inseln Oahu und KauaiTraumziele mitten im Pazifik
Von den 137 Inseln Hawaiis sind nur acht bewohnt. Fast acht Millionen Gäste besuchen Honolulu auf Oahu. Aber viel überwältigender ist die Natur auf Kauai, nicht nur für Surfer und Wanderer.
Der Weg in den äußersten Westen der Vereinigten Staaten ist lang. Ohne Umsteigen an einem nordamerikanischen Flughafen kommt man nicht nach Hawaii. Doch wer morgens in Mitteleuropa startet, kann noch am selben Tag zur Abendzeit in Honolulu aus dem Flugzeug steigen.
AlohaWillkommen in Hawaii oder kurz: Aloha. Auf dem Gepäckband kreisen zwischen Koffern und Taschen auch verpackte Surfbretter. Reisende aus Mitteleuropa müssen ihre analogen Armbanduhren nicht umstellen, denn der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt genau minus 12 Stunden. In der Heimat hat ein neuer Tag längst begonnen.
Vom Honolulu International Airport ist es bis nach Waikiki ins Hotelbett nur eine Viertelstunde. Honolulu, die Hauptstadt auf der Insel Oahu, hat fast 400.000 Einwohner und Wolkenkratzer direkt am Meer. Egal, zu welcher Jahreszeit man die Inselgruppe erreicht: Das Klima ist das ganze Jahr über äußerst mild.
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Am Strand von Waikiki Am Hausstrand von Honolulu ist der Sand weich wie Puderzucker. Die Hochhäuser überragen die Palmen um ein Vielfaches. Oahu ist nicht einmal halb so groß wie Mallorca und Honolulu seit 1959 die Hauptstadt des 50. Bundesstaates der USA. Schon Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Schriftsteller Herman Melville, Robert Louis Stevenson und Jack London für mehrere Monate nach Hawaii. Mark Twain notierte in weiser Voraussicht: "Ich bin froh, dass wir jetzt hier sind. Denn eines Tages wird Waikiki Beach ein einziges langes Hotel sein." |
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Trockenübungen an Land In Waikiki packt man nicht nur die Badehose ein, sondern nimmt statt des Sonnenschirms ein Surfboard mit zum Strand. Schon ein kurzer Tageskurs reicht, um später auf Wellen zu reiten. Die Kurse beginnen zunächst mit Trockenübungen auf festem Untergrund. Oft geben knackige Beachboys jungen Japanerinnen Surfunterricht. |
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Chinaman's Hat Die touristische Infrastruktur konzentriert sich in Oahu auf Waikiki, dem Ausgangsort für Tagestouren quer über die Insel. Der Rest der Insel hat viele einsame Küstenabschnitte, die frei von Ferienresorts sind. An der regenreichen Ostküste ragt im Kualoa Regional Park ein begrünter Felsen aus dem Wasser: Chinaman's Hat oder auf Hawaiianisch "Mokalii" genannt, was so viel wie "kleiner Drache" bedeutet. |
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Kualoa Ranch Der Boden auf der regenreichen Ostseite gilt als fruchtbar. Lukrativer als der Ackerbau ist für die Kualoa Ranch die Vermietung eines Teils ihres Geländes an Filmproduzenten aus Hollywood. Besucher kurven bei der "Movie Set & Ranch Tour" in ausrangierten Schulbussen an morbiden Kulissen durch wilde Urlandschaften, wo auch Teile von "Jurassic Park" und "Godzilla" gedreht wurden. VIP-Gäste und "Honeymooners" werden in Stretchkarossen vorgefahren. |
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Hawaiianer Student und Busfahrer Jeff kennt wie fast alle männlichen Insulaner weder Schlips noch Kragen, sondern trägt nur T-Shirt oder Hawaiihemd. Die Bevölkerung gibt sich betont locker und multikulturell. Tourismus und Militär sind die wichtigsten Arbeitgeber. Viele Gesichter verdeutlichen die geografische Lage: Hawaii liegt am Schnittpunkt mehrerer Kulturen, zwischen Nordamerika, Asien und Polynesien. |
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Pearl Harbor Sie warten auf Einlass zum Freilichtmuseum, wo einst für die USA der Zweite Weltkrieg begann: Hawaiis Hauptattraktion ist die Gedenkstätte für die Opfer des Überraschungsangriffs. "This is not a drill - dieses ist keine Übung", lautete ein verzweifelter Funkspruch am Morgen des 7. Dezember 1941. Die militärische Niederlage bleibt beim Rundgang durch den öffentlichen Teil der Marinebasis stets gegenwärtig. Das aus Spenden finanzierte Visitor Center beherbergt einen Kinosaal und einen Souvenir Shop mit Dutzenden von DVD-Dokumentationenen und dem Reprint einer Tageszeitung, deren Zeile lautet: "War declared. 3000 Casualties in Jap Attack on Hawaii". |
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Ortswechsel nach Kauai Doch Hawaii ist nicht nur Oahu. Eine halbe Flugstunde weiter im Nordwesten liegt Kauai. Hier hat kein Ort mehr als 10.000 Einwohner, kein Haus darf höher als eine Kokospalme sein. Werbeplakate sind verboten, die Strände fast menschenleer |
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Grand Canyon des Pazifik Die Natur steht auf der "Garteninsel", wie Kauai auch genannt wird, im Mittelpunkt. Mit fünf Millionen Jahren ist Kauai die älteste aller Hawaii-Inseln, ein aus den Tiefen des Meeres gewachsener Vulkan. Zu den Hauptattraktionen gehört das 16 Kilometer lange Waimea Canyon. Im Laufe der Zeit hat sich der Waimea River 900 Meter tief durch die roten Basaltschichten gefräst. |
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Kilauea Lighthouse Die Nordseite der Insel hat herberen Charakter. Durch steile Klippen wirkt die Landschaft teilweise sehr dramatisch. Der genau hundert Jahre alte Leuchtturm am Kilauea Point steht an der Nordostspitze inmitten eines Vogelschutzgebiets, wo vor allem Albatrosse, die großen Segler der Ozeane, nisten. |
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Napali Coast Weiter im Nordwesten der Nordküste reichen die Wälder bis ans Wasser, die Straßen werden schmaler, manche Brücke ist nur einspurig passierbar. Dörfer wie Princeville wirken wie Nobelorte für Aussteiger. Auf dem Parkplatz am Surferstrand steht ein Auto mit dem Aufkleber: "Regime change begins at home". |
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Auf den Wellen tanzen Wenn zwischen Oktober und April heftige Stürme im Nordpazifik toben, sind die Wellen am höchsten. Nach einer ungebremsten Reise über Tausende von Kilometern bricht sich die Dünung an den Ständen der Nordküste. Nur erfahrene Surfer paddeln auf das offene Meer und warten mit ihren Boards auf die perfekte Winterwelle. Nicht jede Woge reicht zum aufrechten Ritt im Stehen. |
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Aufbruch in den grünen Dschungel An der Napali-Küste wird das Terrain so zerklüftet, dass keine Straße um die Insel herumführt. Im Haena State Park endet der Highway 560, nur noch zu Fuß geht es weiter nach Westen: Der Kalalau Trail gehört zu einem der anspruchsvollsten Touren auf den Hawaii-Inseln. Für eine Wanderung eignet sich der Monat September am besten, weil es dann die wenigsten Niederschläge gibt. |
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Aufbruch in den grünen Dschungel Der 18 Kilometer lange Pfad führt zum Teil steil bergauf und über bei Regen sehr glitschige Steine zu Wasserfällen, einsamen Sandstränden und 4000 Jahre alten archäologischen Stätten der Ureinwohner. Eine Straße wird es nie geben. Die Natur hat hier für immer gesiegt. |
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