Strengere Regeln auch für Deutsche: USA verschärfen Visumpflicht
Politik USA
Freitag, 22. Januar 2016
Strengere Regeln auch für DeutscheUSA verschärfen Visumpflicht
Die US-Regierung setzt das geplante "Visa-Waiver"-Programm um. Das heißt: Wer sich im Iran oder Syrien aufgehalten hat, braucht künftig ein Visum für die USA. Für bestimmte Berufsgruppen gelten Ausnahmen. Dennoch gibt es Kritik von den Republikanern.
In den USA gelten fortan die nach den Pariser Anschlägen verschärften Regeln für die visumfreie Einreise. Ab sofort können Reisende aus Deutschland und einer Reihe anderer Staaten nicht mehr ohne Visum in die USA gelangen, wenn sie sich seit 2011 in Syrien, dem Irak, Iran oder dem Sudan aufgehalten haben oder die doppelte Staatsbürgerschaft dieser Länder besitzen.
Das Heimatschutzministerium in Washington setzte die neuen Vorschriften zum "Visa Waiver"-Programm um, die vergangenen Monat vom US-Kongress verabschiedet worden waren. Eigentlich ermöglicht das Programm Bürgern aus 38 Partnerländern einen 90-tägigen visumfreien US-Aufenthalt. Zu den Teilnehmern gehören 23 EU-Staaten sowie Länder mit engen Beziehungen zu den USA.
Nach den islamistischen Anschlägen von Paris mit 130 Toten im November waren in den Vereinigten Staaten allerdings Forderungen nach schärferen Einreisekontrollenlaut geworden. Mehrere Attentäter hatten sich bei der IS-Miliz in Syrien und im Irak aufgehalten. Da sie die französische oder belgische Staatsbürgerschaft besaßen, hätten sie ohne Visum in die USA fliegen dürfen.
20 Millionen Menschen nutzen "Visa Waiver"
Nun können die von den schärferen Regeln betroffenen Reisenden aus den "Visa Waiver"-Staaten nicht mehr mit einer elektronischen Einreiseerlaubnis (Esta) in die USA gelangen. Vertreter aus der Europäischen Union hatten die strengeren Vorschrift als unverhältnismäßig und unfair kritisiert. Jedes Jahr kommen fast 20 Millionen Menschen über das "Visa Waiver"-Programm in die USA, darunter 13 Millionen Europäer.
Ausgenommen von der Visumpflicht sind Soldaten ausländischer Streitkräfte, die gemeinsam mit der US-Armee im Irak im Einsatz waren. Das Heimatschutzministerium ermöglichte bei der Umsetzung des Gesetzes auch Ausnahmen für Geschäftsleute, Entwicklungshelfer, Regierungsmitarbeiter und Journalisten, die aber im Einzelfall geprüft werden müssen.
Der republikanische Abgeordnete Michael McCaul, der dem Heimatschutzausschuss im Repräsentantenhaus vorsitzt, warf der Regierung von Präsident Barack Obama vor, sich bei der Umsetzung nicht an den Gesetzestext zu halten. "Alle vom Weißen Haus angekündigten Ausnahmeregelungen sind vom Kongress während der Verhandlungen mit der Regierung ausdrücklich zurückgewiesen worden", erklärte McCaul.
Quelle: n-tv.de , kpi/AFP
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