Dieser „Obdachlose“ fliegt umsonst in der ersten Klasse und behauptet, dass das jeder kann
Dieser „Obdachlose“ fliegt umsonst in der ersten Klasse und behauptet, dass das jeder kann
Ben Schlappig ist 25 Jahre alt und eigentlich ein ganz normaler Reiseblogger.
Wäre da nicht der eine gewichtige Unterschied.
Denn Ben hat kein Zuhause. Er verbringt die meiste Zeit über den Wolken, auf Erste-Klasse-Flügen — und bezahlt dafür keinen Cent.
Und er ist der Meinung, dass jeder kostenlose Erste-Klasse-Tickets abgreifen kann. Mann muss sich nur clever genug anstellen.
Wie er das macht, und welche Tipps er für andere hat, die es ihm gleichtun wollen.
Ben Schlappigs Blog heißt „One Mile at a Time“ und hat mehr als 34.000 Fans bei Twitter. Bei Instagram sind es sogar mehr als 55.000 Fans.
Das Reisen ist für Schlappig viel mehr als ein Hobby — es ist eine Leidenschaft. „Schon als ich klein war, wollte ich nichts lieber, als zu reisen und zu fliegen“, sagt er.
Sogar an seiner Badehose erkennt man seine Begeisterung für das Fliegen. Seine Leidenschaft ist schließlich zu einem richtigen Beruf geworden. Ben Schlappig verdient sein Geld vor allem durch seinen Blog und sein Unternehmen für Reiseberatung.
Aber der Reiseblogger ist hauptsächlich dafür bekannt, dass er kostenlos um die Welt fliegt, indem er seine Vielfliegermeilen und Kreditkarten-Boni nutzt.
2015 ist der US-Bürger Schlappig mehr als 800.000 Kilometer weit geflogen und hat mehr Zeit außerhalb als innerhalb der USA verbracht. Über Silvester flog er auf die Malediven, nachdem er zuvor seine Eltern in Florida besucht hatte. Natürlich alles umsonst in einem Erste-Klasse-Abteil der Fluggesellschaft Etihad.
Wie macht er das? Ein paar Tricks gibt es zwar schon, aber Schlappig ist der Meinung, das es grundsätzlich jeder nachmachen könnte: „Wirklich jeder könnte für ein paar Cent in der Ersten Klasse fliegen, wenn er sich etwas Mühe gibt.“
„Wenn Leute durch die Erste Klasse laufen, denken sie, dass alle, die dort sitzen Multimillionäre seien und mehrere tausend Dollar für den Flug bezahlt hätten. Aber das stimmt nicht. Es sind meistens nur Menschen, die sich etwas mehr darum bemüht haben, Flugmeilen zu verdienen, als andere.“
Schlappig selbst hat sich entschieden, seine Wohnung in Seattle zu Gunsten des Fliegens aufzugeben. „Ich bin freiwillig obdachlos“, scherzt er.
Stattdessen verbringt er seine Zeit auf Flügen oder in Hotels rund um die Welt. Er versucht, nie länger als drei Tage am gleichen Ort zu sein und jede Woche mindestens einen internationalen Flug zu unternehmen. Auch den Großteil seiner Hotelaufenthalte bezahlt er durch Kreditkarten-Boni oder Punkte aus Treueprogrammen.
Schlappigs ganzer Besitz passt in einen kleinen Koffer, der noch als Handgepäck durchgeht. Beim Fliegen gibt der Blogger nie Gepäck am Schalter auf. „Ich habe viel über Minimalismus gelernt, da ich aus nur einer Tasche leben. Und ich habe gelernt, dass materielle Dinge mich nicht wirklich glücklich machen“, sagt er.
Er spart Geld, da er keine Miete bezahlen muss, kein Auto besitzt und auch die entsprechenden Fixkosten dafür wegfallen. Er verbringt dafür aber mehr Zeit in Waschsalons.
Aber weil er gerne in der Ersten Klasse fliegt und in Hotels mit fünf Sternen absteigt, gibt er im Monat durchschnittlich genauso viel Geld aus, wie wenn er eine Wohnung besäße. Immerhin muss man auch Geld ausgeben, um Flugmeilen zu sammeln oder die Bonusprogramme der Kreditkartenanbieter nutzen zu können.
Aber für das Geld, das er ausgibt, bekommt er einen höheren Gegenwert: „Die Reisen, die ich 2015 unternommen habe, hatten in etwa den Gegenwert von einer Million Dollar (930.000 Euro). Und so viel habe ich bei weitem nicht ausgegeben.“
Schlappig bezahlt fast alle internationalen Flüge mit seinen Vielfliegermeilen. Manchmal kauft er auch Tickets für die Business-Klasse, wenn diese besonders billig sind und viele Extra-Meilen bringen. Vor allem Tickets für einen Flug in der Business-Klasse vom ägytischen Kairo aus seien besonders günstig, so der Flugexperte.
Aber mehr als die Hälfte seiner Vielflieger-Meilen verdient er nicht durch das Fliegen, sondern durch Punkte, die er beim Bezahlen mit Kreditkarte bekommt. „Bei allem, was ich tue, überlege ich, wie ich damit Bonusmeilen verdienen kann. Egal ob es um Einkaufen, Essen oder etwas anderes geht.“
Um Bonusmeilen zu sammeln, empfiehlt Schlappig, sich an drei Regeln zu orientieren.
Erstens: Versucht den Bonus zu maximieren, den ihr bekommt, wenn ihr eine neue Kreditkarte beantragt. Einige Firmen bieten mehr als 50.000 Extra-Punkte an, wenn man eine Kreditkarte bei Ihnen beantragt und einen minimalen Betrag damit bezahlt.
Zweitens: Maximiert den Ertrag, den ihr durch alltägliche Einkäufe erhaltet. Dafür müsst ihr euch die Kreditkarten aussuchen, die am meisten Bonus-Punkte bieten. Schlapping nennt dafür auch ein Beispiel: „Ich habe eine Kreditkarte, mit der ich die dreifache Punktzahl auf Essen und Reisezubehör bekomme. Das deckt fast alle meine Ausgaben ab.“
Drittens: Kauft Flugmeilen, wenn sie angeboten werden. Viele Fluglinien bieten Rabatte an, wenn man Flugmeilen kauft. Besonders das sei „eine großartige Art, für wenig Geld in der Ersten Klasse zu fliegen.“
Auf seinem Blog „Value Of Miles & Points“ findet man eine lange Liste mit solchen Angeboten.
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