Stabwechsel in Kalifornien
Letzter Vorhang für Schwarzenegger
Nach sieben Jahren als Gouverneur von Kalifornien verabschiedet sich Arnold Schwarzenegger in den Ruhestand. Das Zepter trägt nun der Demokrat Brown. Um das Erbe ist er nur bedingt zu beneiden.
Arnold Schwarzenegger verlässt die politische Bühne von Sacramento. Nach Ende seiner Amtszeit als Regierungschef im US-Staat Kalifornien übergibt der 63-Jährige heute dem Demokraten Jerry Brown das Zepter. Wohin es den Ex-Bodybuilder und Schauspieler nun zieht, darüber laufen Spekulationen. „Ich habe keinen Plan“, sagte Schwarzenegger bei einer privaten Abschiedsparty vor Anhängern und Mitarbeitern im November.
Ihm sollen zahlreiche Jobangebote aus der Wirtschaft, Hollywood und der Immobilienbranche vorliegen. Schwarzenegger könnte auch seine Autobiografie schreiben, als Redner durchs Land tingeln oder weiterhin in der Politik mitmischen.
Sein Sprecher sagte, Schwarzenegger sichte derzeit zahlreiche Angebote. Eine Entscheidung wolle er jedoch erst fällen, nachdem er das Amt an seinen demokratischen Nachfolger Brown übergeben hat. Eine erneute Kandidatur für ein politisches Amt ist dagegen unwahrscheinlich. Schwarzenegger verfügt über wenig Rückhalt in der republikanischen Partei und ist außerhalb von Kalifornien bei den Wählern nicht sonderlich populär.
Erwartet wird, dass die Umweltpolitik auch unter Brown einen hohen Stellenwert behalten wird. Tatsächlich galt Schwarzenegger als ausgesprochen „grüner“ Gouverneur. Auf diesem Feld – so bei der Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen – werden ihm die größten Errungenschaften bescheinigt.
Sein Sprecher sagte, Schwarzenegger sichte derzeit zahlreiche Angebote. Eine Entscheidung wolle er jedoch erst fällen, nachdem er das Amt an seinen demokratischen Nachfolger Brown übergeben hat. Eine erneute Kandidatur für ein politisches Amt ist dagegen unwahrscheinlich. Schwarzenegger verfügt über wenig Rückhalt in der republikanischen Partei und ist außerhalb von Kalifornien bei den Wählern nicht sonderlich populär.
Exzentriker folgt auf Superheld
Mit ihrer Entscheidung für den Demokraten hatten die Wähler Anfang November erneut ihre Vorliebe für unkonventionelle Kandidaten unter Beweis gestellt. Nach dem entzauberten Superhelden Arnold Schwarzenegger folgt mit Brown ein sanftmütiger Exzentriker auf dem Posten des kalifornischen Gouverneurs. Wie Schwarzenegger schillert auch Brown in bunten Farben. Er bringt das Kunststück fertig, zugleich der jüngste und der älteste Gouverneur in der Geschichte Kaliforniens zu sein. Im Jahr 1974 wurde der Demokrat Brown mit nur 36 Jahren erstmals in dieses Amt gewählt. Nun wird er mit 72 Jahren erneut Gouverneur – ein neuer Altersrekord.Erwartet wird, dass die Umweltpolitik auch unter Brown einen hohen Stellenwert behalten wird. Tatsächlich galt Schwarzenegger als ausgesprochen „grüner“ Gouverneur. Auf diesem Feld – so bei der Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen – werden ihm die größten Errungenschaften bescheinigt.
Schweres Erbe
Um das Erbe, das Schwarzenegger seinem 72-jährigen Nachfolger hinterlässt, ist dieser allerdings nur bedingt zu beneiden. Die Arbeitslosenquote in Kalifornien liegt bei 12 Prozent – so hoch wie in keinem anderen US-Staat. Das Haushaltsloch, das Schwarzenegger in seiner Amtszeit eigentlich stopfen wollte, ist auf mehr als das Doppelte gewachsen. Vor wenigen Tagen hatte Schwarzenegger den Finanznotstand ausgerufen. Brown steht nun vor der gewaltigen Aufgabe, den mit seinen 40 Millionen Einwohner bevölkerungsreichsten Staat der USA zu sanieren. Während Schwarzenegger bei seinem Antritt ein politisches „Greenhorn“ war, bringt der intellektuelle, asketische Brown eine Menge politische Erfahrung mit. So war er zuletzt acht Jahre lang Justizminister in Kalifornien und davor Bürgermeister der Stadt Oakland.Dem scheidenden „Gouvernator“ weint in Kalifornien nicht jeder hinterher: Insgesamt geben Medien und Bürger dem einstigen „Mister Universum“ und Film-Actionheld schlechte Noten für seine siebenjährige Arbeit als Gouverneur, seine Sympathie-Umfragewerte waren zuletzt im Keller. Beliebter machte er sich auch mit seinen letzten Amtshandlungen nicht: Nur wenige Stunden vor seinem Abtreten hatte Schwarzenegger kraft Amtes noch das Gefängnisurteil für den Sohn eines einflussreichen Politikers wegen Totschlags abgemildert – und sich damit teils harsche Kritik eingefangen. Denn der Vater des Verurteilten ist Fabian Nunez, ein früherer Parlamentssprecher und Weggefährte Schwarzeneggers. „Wir sind außer uns vor Wut“, reagierte ein Prozessbeteiligter auf die Entscheidung. „Dass der Gouverneur bis zu seinem letzten Tag wartet in der Hoffnung, dass es niemand mehr richtig wahrnimmt, ist absolut ungerecht.“
source: focus
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