New York
Jenseits von Manhattan
New York besteht längst nicht nur aus der 5th Avenue und Times Square. In den Stadtteilen Brooklyn, Queens, Staten Island und Bronx erleben Besucher oft noch ein authentischeres Leben als in Manhattan.
New York ist keine Stadt, sondern ein Universum mit fünf Planeten. Im Zentrum strahlt, der Sonne gleich, Manhattan. Das allerdings gilt inzwischen als überlaufen und zu kommerziell. Doch daneben existieren vier große Stadtteile, die mindestens genauso faszinierende Welten darstellen. Queens, Staten Island, Brooklyn und die Bronx werden von Touristen oft übersehen, dabei machen sie nicht nur auf der Karte den Großteil der Metropole aus: In ihnen spielt sich das wahre New Yorker Leben ab.
th/dapd
Queens: Ethnische Vielfalt und Kultur
Dass man Queens inzwischen auch in Deutschland kennt, ist hauptsächlich der Fernsehserie „King of Queens“ zu verdanken. Oft als etwas langweilig belächelt, bietet Queens viel mehr als nur günstigen Wohnraum in einer absurd teuren Stadt. Fast die Hälfte der Einwohner hat einen Migrationshintergrund und jede ethnische Gruppe hat diesem Stadtteil ihren Stempel aufgedrückt. Wer hier wohnt, identifiziert sich vor allem mit seiner direkten Nachbarschaft: Griechen mit Astoria, Iren mit Woodside, Italiener mit Ozone Park, Juden mit Rego Park. Nirgendwo sonst in New York leben mehr Asiaten und insgesamt werden 138 Sprachen gesprochen.
Im Flushing Meadows Park finden nicht nur die US Open statt, sondern auch erstklassige Baseballspiele der New York Mets. Das P.S. 1 Contemporary Art Center gilt als wegweisend für die moderne Kunst, krönt aber lediglich ein beeindruckendes Sammelsurium an Kunsteinrichtungen in Queens, vom Noguchi Museum für japanische Skulpturen bis zum Jamaica Performing Arts Center. Im Süden, direkt neben den John F. Kennedy Flughafen, teilt sich Queens mit Brooklyn das Jamaica Bay Wildlife Refuge, ein Naturschutz- und Erholungsgebiet so groß wie der Berliner Bezirk Mitte.
Im Flushing Meadows Park finden nicht nur die US Open statt, sondern auch erstklassige Baseballspiele der New York Mets. Das P.S. 1 Contemporary Art Center gilt als wegweisend für die moderne Kunst, krönt aber lediglich ein beeindruckendes Sammelsurium an Kunsteinrichtungen in Queens, vom Noguchi Museum für japanische Skulpturen bis zum Jamaica Performing Arts Center. Im Süden, direkt neben den John F. Kennedy Flughafen, teilt sich Queens mit Brooklyn das Jamaica Bay Wildlife Refuge, ein Naturschutz- und Erholungsgebiet so groß wie der Berliner Bezirk Mitte.
th/dapd
Bronx: Vom Armenhaus zum Trendviertel
Kein Stadtteil New Yorks ist so widersprüchlich wie die Bronx. Mitten in der Süd-Bronx, dem Armenhaus der Stadt, hat der reichste Sportclub der Welt sein Zuhause: die New York Yankees. Von ihrem legendären Baseballstadion aus, das inzwischen durch einen Neubau ersetzt wurde, sah man einst in der Nachbarschaft ganze Wohnblocks brennen; Gangs kontrollierten die Straßen. Doch in diesem Chaos entstand auch große Kultur. Hip-Hop hat hier seinen Ursprung; viele Graffitis an Hauswänden und Metrozügen genießen längst Kultstatus. In der Gegend rund um die Straßenkreuzung „The Hub“ gibt es unzählige kleine und große Geschäfte, in den Plattenläden entdeckt man heute Künstler, die der Rest der Welt erst Jahre später kennenlernen wird.
Die Bronx ist grün, besteht zu gut einem Viertel aus Parkanlagen. Allein der Pelham Bay Park ist dreimal größer als der berühmte Central Park. Wer von hier über die Brücke nach City Island fährt, erlebt einen echten Kulturschock: Zwischen unzähligen Fischrestaurants lebt es sich wie in einem Küstendorf in Neuengland. Vom Leben der großen jüdischen, deutschen und polnischen Gemeinden der Bronx findet man nur noch wenige Spuren. Die Arthur Avenue aber ist mit ihren vielen Pizza- und Pasta-Restaurants bis heute eine Bastion italo-amerikanischer Gastlichkeit. Viele New Yorker halten diese Gegend für authentischer als „Little Italy“ in Manhattan.
Die Bronx ist grün, besteht zu gut einem Viertel aus Parkanlagen. Allein der Pelham Bay Park ist dreimal größer als der berühmte Central Park. Wer von hier über die Brücke nach City Island fährt, erlebt einen echten Kulturschock: Zwischen unzähligen Fischrestaurants lebt es sich wie in einem Küstendorf in Neuengland. Vom Leben der großen jüdischen, deutschen und polnischen Gemeinden der Bronx findet man nur noch wenige Spuren. Die Arthur Avenue aber ist mit ihren vielen Pizza- und Pasta-Restaurants bis heute eine Bastion italo-amerikanischer Gastlichkeit. Viele New Yorker halten diese Gegend für authentischer als „Little Italy“ in Manhattan.
th/dapd
Brooklyn: Die Stadt in der Stadt
Mit 2,5 Millionen Einwohnern ist Brooklyn der bevölkerungsreichste Stadtteil New Yorks. Wie im benachbarten Queens kommt hier buchstäblich die ganze Welt zusammen. Die Nachbarschaft von Brighton Beach zum Beispiel ist bekannt als „Little Odessa“, dank der vielen russischen und ukrainischen Einwanderer. „Little Poland“ findet man in Greenpoint, „Chinatown“ in Sunset Park. Der Film „Saturday Night Fever“, eine Hommage an Italo-Amerikaner in New York, entstand in Bay Ridge. Auch Regisseur Spike Lee drehte viele seiner Filme vor allem im afro-amerikanischen Bedford-Stuyvesant.
Neben festen Anlaufpunkten wie dem Botanischen Garten (besonders zur Kirschblüte), dem Brooklyn Children´s Museum (das erste Kindermuseum der Welt) oder dem Weeksville Heritage Center zur Anti-Sklaverei-Bewegung sollte man Brooklyn vor allem zu Fuß entdecken. Beim sogenannten „Walking Seminar“ kann man mit studierten Stadtführern in die Geschichte des historischen Brooklyn Heights eintauchen, in afro-amerikanische und karibische Kulturen oder in die multikulturelle Restaurantlandschaft. Im Süden Brooklyns findet man den Ursprung der modernen Freizeitindustrie: Coney Island. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es hier eine Vielzahl von Vergnügungsparks. Zuletzt wurde Anfang 2010 der legendäre Luna Park neu eröffnet. Der „Cyclone“, eine der ältesten Holzachterbahnen Amerikas, ist mit kurzer Pause seit 1927 in Betrieb.
Neben festen Anlaufpunkten wie dem Botanischen Garten (besonders zur Kirschblüte), dem Brooklyn Children´s Museum (das erste Kindermuseum der Welt) oder dem Weeksville Heritage Center zur Anti-Sklaverei-Bewegung sollte man Brooklyn vor allem zu Fuß entdecken. Beim sogenannten „Walking Seminar“ kann man mit studierten Stadtführern in die Geschichte des historischen Brooklyn Heights eintauchen, in afro-amerikanische und karibische Kulturen oder in die multikulturelle Restaurantlandschaft. Im Süden Brooklyns findet man den Ursprung der modernen Freizeitindustrie: Coney Island. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es hier eine Vielzahl von Vergnügungsparks. Zuletzt wurde Anfang 2010 der legendäre Luna Park neu eröffnet. Der „Cyclone“, eine der ältesten Holzachterbahnen Amerikas, ist mit kurzer Pause seit 1927 in Betrieb.
th/dapd
Staten Island: New York wie anno dazumal
Die Einwohner von Staten Island im Südwesten New Yorks hätten sich 1993 nach einer Volksabstimmung fast vom Big Apple losgesagt − was für New York ein herber Verlust gewesen wäre. Schließlich ist der auf einer Insel gelegene bevölkerungsärmste Stadtteil der Metropole reich an Attraktionen, vor allem für Fans amerikanischer Geschichte. In Old Town finden sich Reste der ersten ständigen Kolonie der Niederländer. Wer erahnen möchte, wie das Leben zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ausgesehen hat, sollte in Historic Richmond Town vorbeischauen, wo 30 Originalhäuser aus 300 Jahren erhalten sind. Laiendarsteller führen in authentischer Kleidung altes Handwerk vor und vermitteln einen Eindruck vom Leben in New York, bevor es Häuserschluchten und Coffee-to-go gab. Auf jeden Fall sollte man auf Staten Island eine Führung durch die alte Küstenfestung Fort Wadsworth machen, von wo aus von 1663 bis 1994 die Stadt bewacht wurden; erst mit Musketen, dann mit Kanonen, zuletzt mit Boden-Luft-Raketen. Die friedlichere Seite kann man im Kajak erleben, mit dem man auf einem der vielen Flüsse quer durch Staten Island paddeln kann.
Wer seinen New-York-Besuch doch nicht ganz ohne einen Abstecher nach Manhattan beenden möchte, sollte das mit der Staten Island Fähre tun. Die kostet nichts und in den 25 Minuten, die das Schiff nach Manhattan benötigt, hat man den wohl spektakulärsten Blick auf die New Yorker Skyline überhaupt.
Wer seinen New-York-Besuch doch nicht ganz ohne einen Abstecher nach Manhattan beenden möchte, sollte das mit der Staten Island Fähre tun. Die kostet nichts und in den 25 Minuten, die das Schiff nach Manhattan benötigt, hat man den wohl spektakulärsten Blick auf die New Yorker Skyline überhaupt.
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