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Kalifornien
Gischt auf der Haut
Vergessen Sie Hollywood. Vergessen Sie San Francisco. Vergessen Sie Yosemite. Nirgendwo ist Kalifornien magischer als an der Pazifikküste um Monterey und Big Sur.
California Travel and Tourism
Genießt weltweit einen guten Ruf: das Monterey Bay Aquarium
Genau so entgeht man dem Zauber, den zu finden man gekommen ist.
Für die nordkalifornische Küste zwischen Monterey und Big Sur braucht man vor allem eines: Zeit, sich auf sie einzulassen. Die Klippen, die donnernden Wellen, der Geruch von Pinien und Zypressen, die Nebelfetzen über dem Meer und die Salzwassergischt auf der Haut lassen sich nicht im Auto erfahren – auch wenn man das Fenster offen hat.
Meeresrauschen und Hippie-Gitarren
Irgendwie fühlt man sich um ein knappes halbes Jahrhundert zurückversetzt, wenn man den Highway 1 in Big Sur entlangfährt. Die wenigen Häuser wirken, als seien sie aus alten Lassie-Filmen, überall laufen Menschen mit Flanellhemden und langen Haaren durch den Wald, am Strand spielen sie dann später auf der Gitarre zum Meeresbrausen. Big Sur ist eine Ansiedlung von Holzhütten, eine Tankstelle, ein Postamt, ein paar Rangerwohnhäuser. Hier, wo Küste und Meer zu einem stürmischen Rendezvous zusammenkommen, ist die Natur die unangefochtene Herrscherin.
Im Pfeiffer Big Sur State Park wandert man zwischen Redwoodbäumen und kleinen Canyons, für den Weg zum Pfeiffer-Beach gibt es nicht mal ein Hinweisschild, man muss sich durchfragen. Doch dann steht man da, auf dem Sand, an einer der spektakulärsten Küsten der Welt vor dem dumpf grollenden Pazifischen Ozean, der einsame Strand eingerahmt von den Felsausläufern der Santa Lucia Mountains. Für Minuten raubt es einem dem Atem und selbst Nichtgläubige überlegen, ob sie nicht jemandem dafür danken sollen, dass er diese Schönheit geschaffen hat.
Baden nur zwischen ein und drei Uhr früh
Ein paar Kilometer weiter bietet das legendäre New-Age-Zentrum Esalen Institute seit 1962 Kurse und Workshops zu Tanz, Naturheilkunde, Yoga, Meditation und Philosophie an. Nichtstudierende dürfen die frühere Hippie-Hochburg nicht besuchen. Nur die renovierten, mit heißem Quellwasser gefüllten Becken mit Meerblick sind Außenstehenden zugänglich. Der einzige Haken: Man muss sich telefonisch anmelden und kann nur zwischen ein und drei Uhr morgens baden. Trotzdem: Besonders bei Vollmond ist das eine überwältigende Erfahrung.
Zurück auf dem Highway, einer sich durch die Wälder windenden Straße, auf der man selten schneller als 70 Stundenkilometer unterwegs sein kann. Oben kreist ein seltener kalifornischer Condor. Ein kleines Holzhäuschen, direkt an der Straße gelegen, beherbergt die Henry Miller Library des einstmals als skandalös geltenden Autors, der von 1944 bis 1962 in Big Sur lebte. Es gibt Gratiskaffee, viele abgegriffene Bücher und das Gefühl, ganz weit weg zu sein von den Autobahnen, Fast-Food-Restaurants und Walmarts der US-Großstädte. Dass Hamburger nicht immer Fastfood sein müssen, beweist das Restaurant Nepenthe mit einem Ambrosia Burger und einem feinen Rotwein. Seit 61 Jahren sitzt dieser Gastronomieklassiker mehrere Hundert Meter über dem Meeresspiegel gelegen auf einem Hügel am steil abfallenden Hang mit grandioser Aussicht. Ach ja, Rita Hayworth und Orson Welles hatten den Platz einst entdeckt und sich ein kleines Häuschen gekauft.
Ein paar Kilometer weiter bietet das legendäre New-Age-Zentrum Esalen Institute seit 1962 Kurse und Workshops zu Tanz, Naturheilkunde, Yoga, Meditation und Philosophie an. Nichtstudierende dürfen die frühere Hippie-Hochburg nicht besuchen. Nur die renovierten, mit heißem Quellwasser gefüllten Becken mit Meerblick sind Außenstehenden zugänglich. Der einzige Haken: Man muss sich telefonisch anmelden und kann nur zwischen ein und drei Uhr morgens baden. Trotzdem: Besonders bei Vollmond ist das eine überwältigende Erfahrung.
Zurück auf dem Highway, einer sich durch die Wälder windenden Straße, auf der man selten schneller als 70 Stundenkilometer unterwegs sein kann. Oben kreist ein seltener kalifornischer Condor. Ein kleines Holzhäuschen, direkt an der Straße gelegen, beherbergt die Henry Miller Library des einstmals als skandalös geltenden Autors, der von 1944 bis 1962 in Big Sur lebte. Es gibt Gratiskaffee, viele abgegriffene Bücher und das Gefühl, ganz weit weg zu sein von den Autobahnen, Fast-Food-Restaurants und Walmarts der US-Großstädte. Dass Hamburger nicht immer Fastfood sein müssen, beweist das Restaurant Nepenthe mit einem Ambrosia Burger und einem feinen Rotwein. Seit 61 Jahren sitzt dieser Gastronomieklassiker mehrere Hundert Meter über dem Meeresspiegel gelegen auf einem Hügel am steil abfallenden Hang mit grandioser Aussicht. Ach ja, Rita Hayworth und Orson Welles hatten den Platz einst entdeckt und sich ein kleines Häuschen gekauft.
Sondergenehmigung für Highheels
carmelcalifornia.com
Doris Day ist Miteigentümerin des kleinen Cyprus Inn in Carmel
„Ein Dorf im Wald, das auf einen Sandstrand blickt“, wurde es damals beschrieben. Viel hat sich nicht geändert. Bis heute gibt es strenge Vorschriften, die Hausnummern, Briefkästen, Neonschilder und Parkuhren verbieten, um das rustikale Land-Feeling von damals zu bewahren. Sogar Mülleimer sind mit Holzschindeln verkleidet und hohe Absätze an Damenschuhen sind verboten, um die Gemeinde vor Schadenersatzforderungen von Damen zu schützen, die auf unebenen Gehwegen gestolpert sind. Wer auf seine Highheels nicht verzichten will, kann eine Ausnahmegenehmigung im Rathaus einholen.
Filmstars als Zimmervermieter
Neben Clint Eastwood wohnt auch noch der frühere Filmstar Doris Day in Carmel. Beide sind im Nebenerwerb Hoteliers: Doris Days Hotel heißt Cypress Inn, Eastwood betreibt die Mission Ranch. Die Hauptstraße Ocean Avenue führt direkt auf den Pazifik zu, und mündet auf den wunderschönen Dorfstrand. Außer Bummeln, Shoppen, in einem der netten Cafés (Tipp: „Village Corner“) sitzen, kann man in Carmel zum Glück nicht viel tun. Nur die nahe gelegene barocke Missionskirche San Carlos Borromeo de Carmelo sollte man nicht verpassen. Sie wurde 1770 von einem spanischen Priester begründet und war Teil der Kette von 21 Missionsstationen, die das frühe Kalifornien erschlossen – deshalb haben die großen Städte von San Diego über Santa Barbara bis San José und San Francisco auch alle spanische Namen. Die Missionsstation in Carmel ist die am besten erhaltene der 21.
Von Carmel aus lässt sich das Carmel Valley mit der hübsch gelegenen Quail Lodge und den sanften Hügeln des Garland Regional Park erreichen. Ein Geheimtipp ist die Point Lobos State Reserve, ein kleiner Park am Meer, der herrliche Spazierwege zwischen seltenen Monterey-Zypressen bietet und immer wieder mit Ausblicken auf den Pazifik, lautstark tönende Seeotter-Populationen, einsame Strände und Gezeitenbecken mit Krabben, Krebsen und sonstiger faszinierender Kleintierwelt überrascht.
Zypressen, Schmetterlinge, Ehepaare
California Travel and Tourism
Ein bisschen Touristennepp: In der Cannery Row stehen schon lange keine Fischfabriken mehr
Es gibt viele kleine, bunt bemalte Häuschen im viktorianischen Stil, die Einheimischen lächeln nett, wenn man ihnen auf dem Bürgersteig begegnet, und der Spazierweg am Meer entlang bezaubert vor allem verliebte Paare. Nicht umsonst werden hier an einer besonders hübschen Stelle namens „Lovers Point“ jedes Jahr Hunderte Ehen geschlossen. Von Oktober bis März sollte man einen kleinen Abstecher zum Butterfly Sanctuary machen. In einem kleinen Waldstück inmitten eines Wohngebiets überwintern hier Zehntausende farbenprächtige Monarch-Schmetterlinge auf Pinien und Eukalyptusbäumen.
Nepp und Seegurken
Und dann Monterey. Die mit 30 000 Einwohnern größte Stadt der Gegend war vor gut 100 Jahren eine Sardinenfangmetropole. Mehr als 250 000 Tonnen dieser Fische zogen die Seeleute jedes Jahr aus dem Meer. Zwei Dutzend Konservenfabriken verarbeiteten die Tiere dann. Die ganze Stadt lebte von den kleinen silbrigen Fischen. Der spätere Literaturpreisträger John Steinbeck schrieb eines seiner bekanntesten Bücher über diese Zeit: „Cannery Row“ („Die Straße der Ölsardinen“). Wegen klimatischer Veränderungen und Überfischung waren dann aber Ende der 40er-Jahre die Sardinen verschwunden. Erst in den 70er-Jahren erholte sich Monterey wieder, als sich die Stadt dem Tourismus verschrieb.
Und so ist Cannery Row leider eine gigantische Touristenfalle geworden. Drei bis vier Millionen Besucher laufen hier jedes Jahr durch T-Shirt-Läden, Wachsfigurenkabinette, Restaurants, Cafés und Andenkenshops. Dennoch, nach Monterey zu kommen, lohnt nur aus einem einzigen wahren Grund: das Monterey Bay Aquarium, eine der besten Einrichtungen dieser Art weltweit. 500 Festangestellte und etwa 1000 ehrenamtliche Helfer machen das Aquarium mit seinen Haibecken, seinen Seeottern, Pinguinen und Seetangwäldern, tollen Kinderspielplätzen und Wellensimulatoren zu einem echten „Muss“. Und man ertappt sich, wie man schon mal zehn Minuten vor einem Becken mit rosafarbenen Quallen oder tanzenden Seepferdchen steht. Die 30 Dollar Eintritt sind gerechtfertigt, denn hier werden sogar Seegurken und Seeanemonen spannend.
Wal-Beobachter aus Passion
Doch die Natur ist nicht nur hinter Glasscheiben: Im Freien, ein paar Hundert Meter vom Aquarium entfernt liegen Seelöwen auf den Schiffsanlegern. Nur einen Kilometer weiter steht man in einem Pinienhain und kann draußen im Meer Wale vorbeiziehen sehen. Man besinnt sich auf die Aktivitäten, die in der Broschüre aufgeführt waren, die einem ein kernig aussehender Ranger in Big Sur in die Hand gedrückt hat: „Wandern“, steht da, „Vögel beobachten“, „am Strand spazieren“ und schließlich „Nichts machen.“ Eine glänzende Idee.
source: focus
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