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NEW YORK HOTELS / NEW YORK
Ein Herbergsvater mit Geschmack
Heute ist André Balazs selbst ein Star. Früher wollten die US-Prominenten in den Häusern des 52-jährigen Hoteliers lediglich wohnen, inzwischen möchten sie mit Balazs essen und feiern gehen oder bei einem öffentlichen Anlass zumindest in seiner Begleitung gesehen werden.
Im wenig glamourösen New Jersey hatte Balazs Anfang der 1980er Jahre zusammen mit seinem Vater, einem angesehenen Mediziner, eine Biotech-Firma gegründet und früh ein kleines Vermögen angehäuft. Ein paar Jahre später heiratete er dann Katie Ford, die Chefin einer der größten Modelagenturen der Welt, und gehörte fortan zur Stammbesetzung, wann immer in New York ein roter Teppich ausgerollt wurde. Aber Balazs wollte mehr.
Zunächst investierte der Akademikersohn in Nachtclubs, ehe er im Jahr 1990 seine wahre Bestimmung fand: Balazs kaufte ein Hotel. Nicht irgendeins, er kaufte das legendäre "Chateau Marmont" in Hollywood, Los Angeles. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, sagt Balazs. Ein Impulskauf.
In den großen alten Zeiten Hollywoods waren Greta Garbo,
Howard Hughes und Grace Kelly im Chateau abgestiegen. Mitglieder der Rockband Led Zeppelin fuhren Motorrad auf dem Flur, Billy Idol zerschlug seine Zimmereinrichtung und Jim Morrison sprang vom Balkon - und überlebte. Dann starb Komiker John Belushi im Bungalow mit der Nummer 3 an einer Überdosis Drogen und das goldene Zeitalter des Luxushotels ging zu Ende. Berühmte Gäste blieben aus, normalsterbliche ebenso.
Nach der Übernahme verordnete Balazs dem Haus am Sunset Boulevard eine aufwendige Frischzellenkur für 12 Millionen Dollar. Statt eines klassischen Innenarchitekten engagierte er zwei Designer, die bis dato vor allem Filmkulissen entworfen hatten und denen es gelang, den alten Charme des Chateau Marmont wieder auferstehen zu lassen. Jetzt hatte Hollywood seine standesgemäße Herberge wieder, und auch die Promis kamen zurück. Sofia Coppola, Madonna und Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers checkten an der Rezeption ein. Star-Fotograf Helmut Newton verunglückte 2004 in der Auffahrt des Hotels mit seinem Cadillac und starb.
Währenddessen hatte Balazs längst nachgelegt und seinen Aktionsradius auf die Ostküste ausgedehnt. In einem Lagerhaus des New Yorker Stadtteils SoHo hatte er 1997 das Boutiquehotel Mercer eröffnet. Im Vorfeld lud der ehemalige Student der Geisteswissenschaften seine Promifreunde aus L. A. in die neue Herberge auf der anderen Seite des Landes. "Ich habe einfach ein paar Anrufe getätig", erzählt Balazs. Die Folge war, dass sich Leonardo DiCaprio, Marilyn Manson und John Malkovich den Fahrstuhl mit den Handwerkern teilten - und das Mercer zum Stadtgespräch wurde.
Irgendwann zog Designer Calvin Klein dann für längere Zeit in eine der Loftsuiten und auch der Medienunternehmer Rupert Murdoch lebte ein paar Monate im Mercer, um die Zeit zu überbrücken, bis sein vom Designer Christian Liaigre eingerichtetes Apartment in SoHo bezugsfertig war. Der Franzose hatte zuvor auch die Gestaltung des Mercer übernommen.
Für sein nächstes Projekt, das Standard Hotel in Los Angeles, ging Balazs noch einen Schritt weiter. Er machte seine berühmten Gäste einfach zu Teilhabern, neben anderen investierten die Schauspieler Cameron Diaz und Benicio Del Toro. 1999 eröffnete das Hotel am Sunset Strip, es folgten weitere Standards in Miami und New York sowie das Standard Downtown in Los Angeles. Balazs schlüssiges Rezept für das erfolgreiche Franchise: Hippe Hotelzimmer zu vergleichsweise günstigen Preisen. Eine Nacht in einem Standard ist schon für unter 100 Dollar zu haben.
Einen ähnlichen Gedanken verfolgte Balazs beim Bau des QT in New York. Auch in diesem 2005 eröffneten Haus wird ein junges Publikum mit niedrigen Preisen und viel Party angelockt: ein Boutiquehotel für jedermann in direkter Nähe zum Times Square. Von dem er sich allerdings recht zeitig wieder trennte.
2008 verkaufte Balazs das QT an eine spanische Hotelgruppe zu einem Preis von 82 Millionen Dollar. Für das Luxushotel Raleigh in Miami erhielt der New Yorker 2009 etwas mehr als 31 Millionen Dollar. Und auch sein Standard in Florida Beach wechselte den Besitzer. Hier kümmert sich Balazs jedoch als Betreiber weiter um das Management des Hotels.
Es gibt zahlreiche Gerüchte, was Balazs mit dem frischen Kapital anfangen wird. Mal munkelt man von einem neuen Luxusresort in der Karibik, mal geht es um weitere Standards in Europa. Auch ein neues Boutiquehotel in London war schon angedacht.
Bevor er sich von seinen Hotels trennte, trennte sich Balazs 2004 von seiner berühmten Frau - und ersetzte diese mit einer ungleich berühmteren Dame. Fortan ging er als neuer Freund von Schauspielerin Uma Thurman ("Kill Bill") durch die Welt, auf Schritt und Tritt gejagt von Paparazzis. Die Klatschpresse sprach von Hochzeit und kaum mehr von Balazs' Hotels. Erst recht als sich das Paar gemeinsam ein riesiges Landhaus im New Yorker Umland zulegte.
Seit 2007 ist die öffentlichkeitswirksame Beziehung offiziell beendet. Balazs umgibt sich seither mit weithin unbekannten Schönheiten. Das Landhaus besitzt der Hotelier allerdings immer noch. Genauso wie sein kleines, feines Hotelimperium. Dazu gehören neben dem Chateau Marmont und den vier Standards auch das Sunset Beach in der Nähe von New York. In direkter Nähe zu den Hamptons liegt das kleine Strandhotel auf dem verschlafenen Shelter Island, einer Insel, die bislang nur mit einer Fähre zu erreichen ist.
André Balazs vergleicht sich gerne mit den Hollywood-Produzenten alter Schule. Jenen, die stets alle Fäden in den Händen hielten. Für den New Yorker hat die Entwicklung eines neuen Hotels viel mit einem Filmdreh gemein: "Ich liefere die Story, und dann heuer ich einen Drehbuchautor, den Regisseur, die Stars und einen Bühnenbildner dafür an."
source: spiegel
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Im wenig glamourösen New Jersey hatte Balazs Anfang der 1980er Jahre zusammen mit seinem Vater, einem angesehenen Mediziner, eine Biotech-Firma gegründet und früh ein kleines Vermögen angehäuft. Ein paar Jahre später heiratete er dann Katie Ford, die Chefin einer der größten Modelagenturen der Welt, und gehörte fortan zur Stammbesetzung, wann immer in New York ein roter Teppich ausgerollt wurde. Aber Balazs wollte mehr.
Zunächst investierte der Akademikersohn in Nachtclubs, ehe er im Jahr 1990 seine wahre Bestimmung fand: Balazs kaufte ein Hotel. Nicht irgendeins, er kaufte das legendäre "Chateau Marmont" in Hollywood, Los Angeles. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, sagt Balazs. Ein Impulskauf.
In den großen alten Zeiten Hollywoods waren Greta Garbo,
Howard Hughes und Grace Kelly im Chateau abgestiegen. Mitglieder der Rockband Led Zeppelin fuhren Motorrad auf dem Flur, Billy Idol zerschlug seine Zimmereinrichtung und Jim Morrison sprang vom Balkon - und überlebte. Dann starb Komiker John Belushi im Bungalow mit der Nummer 3 an einer Überdosis Drogen und das goldene Zeitalter des Luxushotels ging zu Ende. Berühmte Gäste blieben aus, normalsterbliche ebenso.
Nach der Übernahme verordnete Balazs dem Haus am Sunset Boulevard eine aufwendige Frischzellenkur für 12 Millionen Dollar. Statt eines klassischen Innenarchitekten engagierte er zwei Designer, die bis dato vor allem Filmkulissen entworfen hatten und denen es gelang, den alten Charme des Chateau Marmont wieder auferstehen zu lassen. Jetzt hatte Hollywood seine standesgemäße Herberge wieder, und auch die Promis kamen zurück. Sofia Coppola, Madonna und Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers checkten an der Rezeption ein. Star-Fotograf Helmut Newton verunglückte 2004 in der Auffahrt des Hotels mit seinem Cadillac und starb.
Währenddessen hatte Balazs längst nachgelegt und seinen Aktionsradius auf die Ostküste ausgedehnt. In einem Lagerhaus des New Yorker Stadtteils SoHo hatte er 1997 das Boutiquehotel Mercer eröffnet. Im Vorfeld lud der ehemalige Student der Geisteswissenschaften seine Promifreunde aus L. A. in die neue Herberge auf der anderen Seite des Landes. "Ich habe einfach ein paar Anrufe getätig", erzählt Balazs. Die Folge war, dass sich Leonardo DiCaprio, Marilyn Manson und John Malkovich den Fahrstuhl mit den Handwerkern teilten - und das Mercer zum Stadtgespräch wurde.
Irgendwann zog Designer Calvin Klein dann für längere Zeit in eine der Loftsuiten und auch der Medienunternehmer Rupert Murdoch lebte ein paar Monate im Mercer, um die Zeit zu überbrücken, bis sein vom Designer Christian Liaigre eingerichtetes Apartment in SoHo bezugsfertig war. Der Franzose hatte zuvor auch die Gestaltung des Mercer übernommen.
Für sein nächstes Projekt, das Standard Hotel in Los Angeles, ging Balazs noch einen Schritt weiter. Er machte seine berühmten Gäste einfach zu Teilhabern, neben anderen investierten die Schauspieler Cameron Diaz und Benicio Del Toro. 1999 eröffnete das Hotel am Sunset Strip, es folgten weitere Standards in Miami und New York sowie das Standard Downtown in Los Angeles. Balazs schlüssiges Rezept für das erfolgreiche Franchise: Hippe Hotelzimmer zu vergleichsweise günstigen Preisen. Eine Nacht in einem Standard ist schon für unter 100 Dollar zu haben.
Einen ähnlichen Gedanken verfolgte Balazs beim Bau des QT in New York. Auch in diesem 2005 eröffneten Haus wird ein junges Publikum mit niedrigen Preisen und viel Party angelockt: ein Boutiquehotel für jedermann in direkter Nähe zum Times Square. Von dem er sich allerdings recht zeitig wieder trennte.
2008 verkaufte Balazs das QT an eine spanische Hotelgruppe zu einem Preis von 82 Millionen Dollar. Für das Luxushotel Raleigh in Miami erhielt der New Yorker 2009 etwas mehr als 31 Millionen Dollar. Und auch sein Standard in Florida Beach wechselte den Besitzer. Hier kümmert sich Balazs jedoch als Betreiber weiter um das Management des Hotels.
Es gibt zahlreiche Gerüchte, was Balazs mit dem frischen Kapital anfangen wird. Mal munkelt man von einem neuen Luxusresort in der Karibik, mal geht es um weitere Standards in Europa. Auch ein neues Boutiquehotel in London war schon angedacht.
Bevor er sich von seinen Hotels trennte, trennte sich Balazs 2004 von seiner berühmten Frau - und ersetzte diese mit einer ungleich berühmteren Dame. Fortan ging er als neuer Freund von Schauspielerin Uma Thurman ("Kill Bill") durch die Welt, auf Schritt und Tritt gejagt von Paparazzis. Die Klatschpresse sprach von Hochzeit und kaum mehr von Balazs' Hotels. Erst recht als sich das Paar gemeinsam ein riesiges Landhaus im New Yorker Umland zulegte.
Seit 2007 ist die öffentlichkeitswirksame Beziehung offiziell beendet. Balazs umgibt sich seither mit weithin unbekannten Schönheiten. Das Landhaus besitzt der Hotelier allerdings immer noch. Genauso wie sein kleines, feines Hotelimperium. Dazu gehören neben dem Chateau Marmont und den vier Standards auch das Sunset Beach in der Nähe von New York. In direkter Nähe zu den Hamptons liegt das kleine Strandhotel auf dem verschlafenen Shelter Island, einer Insel, die bislang nur mit einer Fähre zu erreichen ist.
André Balazs vergleicht sich gerne mit den Hollywood-Produzenten alter Schule. Jenen, die stets alle Fäden in den Händen hielten. Für den New Yorker hat die Entwicklung eines neuen Hotels viel mit einem Filmdreh gemein: "Ich liefere die Story, und dann heuer ich einen Drehbuchautor, den Regisseur, die Stars und einen Bühnenbildner dafür an."
source: spiegel
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