DÜNNER, SCHNELLER, SCHLAUERApple zeigt neue MacBooks und iOS 6
Apple-CEO Tim Cook hat den Produktreigen in San Francisco eröffnet.
Am Montagabend hat Apple neue Produkte vorgestellt. Anlässlich der alljährlichen World Wide Developer Conference (WWDC) präsentierte CEO Tim Cook das neue mobile Betriebssystem iOS 6 und einige frische Computer aus seinem Hause12.06.2012.
Um 19 Uhr deutscher Zeit betrat Tim Cook die Bühne des Moscone Center in San Francisco. Nachdem bereits im Vorfeld der WWDC klar war, dass der Apple-Chef weder das neue iPhone, noch ein iTV vorstellen wird, war die Spannung groß, was nun noch kommen würde. Apple enttäuschte seine Fans nicht und hatte jede Menge Neuheiten im Köcher.
Die neuen MacBooks
Ein Hammer gleich zum Auftakt: Die neuen Notebooks aus dem Hause Apple. Darunter neue MacBook Air mit neuer Hardware. Neue Prozessoren (Ivy Bridge von Intel), größerer Speicher (bis zu 512 Gigabyte SSD-Festplattenspeicher) und höhere Grafikleistung (Chip und Display) sollen das leichteste unter den Apple-Notebooks noch attraktiver für Einsteiger machen. Es wird 11- und 13-Zoll-Modelle geben. Preis startet bei 1049 Euro.
Neue MacBook Pro gibt es ebenfalls. Auch hier wurde die Hardware durch die Bank aufgewertet. Dabei die erstmals zum Einsatz kommenden USB 3.0-Schnittstellen. Ein Zugeständnis von Apple an den neuen Standard für den Anschluss externer Hardware.
Erstaunlich, dass es das MacBook Air noch gibt, denn das neue zusätzliche (!!!) „Next Generation Macbook Pro" genannte Gerät ist ebenfalls ultra-dünn. Lediglich 1,9 Zentimeter ist das leistungsstärkste Notebook von Apple dick und nur knapp zwei Kilo schwer. VOR ALLEM ABER: das neue MacBook Pro besitzt das von iPhone und iPad bekannte superscharfe Retina-Display. Fünf Millionen Pixel sollen keine Darstellungsfrage offen lassen. Verfügbar als 13- (ohne Retina-Bildschirm) und 15-Zoll-Modell. Preis ab 2279 Euro.
Details zum OSX Mountain Lion
Bereits im Februar hatte Apple erste Informationen zum Betriebsystem-Update „Mountain Lion“ für alle Macs vorgestellt. Apple scheint auch auf seinen PCs und Notebooks auf die Cloud zu setzten. Das Eigene Angebot iCloud wird zukünftig noch stärker in das OSX-System integriert. Vor allem Dienstprogramme wie Erinnerungen, Nachrichten und Kalender sollen künftig über alle Apple-Geräte verfügbar und immer aktuell sein. Aber auch Office-Programme wie die Textverarbeitung Pages sollen mit der iCloud so zusammen arbeiten, dass ein Dokument auf dem heimischen Rechner begonnen und auf dem iPad weiter bearbeitet werden kann. Mountain Lion ist ab Juli erhältlich. Wer heute einen Mac kauft bekommt das Update kostenlos. Ab dann kostet es in den USA 20 Dollar (16 Euro). Ein deutscher Preis steht noch nicht fest.
Auch Safari fliegt in die Wolke
Im Zuge von Apples „Cloud-Initiative“ bekommt auch der Haus-Browser des Unternehmens ein Wolken-Update. Spannend: Sogenannte „iCoud Tabs" sind geöffnete Webseiten, die sich sowohl am Computer zu Hause als auch auf mobilen Geräten (iPhone, iPad) wieder finden – und natürlich umgekehrt. Man surft dort weiter, wo man aufgehört hat.
Alle spielen zusammen
Das von iPhone und iPad bekannte Game Center hält Einzug auf dem Mac. Zukünftig sollen mobile Nutzer zeitgleich mit den Computer-Nutzer spielen können.
Runderneuerung von iOS
Vor allem Besitzer von iPhone, iPad oder iPod Touch haben Grund zur Freude. Denn Apple spendiert seinen mobilen Endgeräten ein Update.
Die Sprachassistenz Siri soll zukünftig noch genauer reagieren und mit noch mehr Wissen ausgestattet sein. Die in San Francisco gezeigten Beispiele waren jedoch durch die Bank auf den amerikanischen Markt beschränkt. Interessant ist jedoch, dass Siri nun auch Apps starten kann - wenn sie denn dafür ausgelegt sind.
Siri wird zunächst nur auf den aktuellen iPhones (nicht 3GS und nicht 4) und auf dem iPad 3 verfügbar sein.
Worauf viele gewartet haben: Video-Chats mit Facetime funktionieren jetzt auch im Mobilfunknetz. Dies ging bis dato nur mit WLAN-Anschluss.
Die (Land)-Karten werden neu gemischt
Am meisten Aufsehen erregte bereits im Vorfeld die Spekulation, dass Apple den Kartendienst Google Maps durch einen eigenen Service ablösen wird. So ist es nun auch gekommen. Schlicht „Maps“ nennt das Unternehmen sein Angebot. „Maps“ wird künftig anstelle von Google Maps das zentrale Kartenangebot auf iPhone und iPad sein. Dabei will „Maps" nicht nur Kartendienst, sondern auch eine vollwertige Navigationslösunginklusive Verkehrsinformationen sein - und mit Siri-Sprachsteuerung. Das heißt auch zukünftig: Ein Klick auf einer Postadresse in einer mal oder auf einer Website wird auf die neuen Kartenansichten führen.
Und von vielen Fans gewünscht: Nach Twitter wird nun auchFacebook direkt aus Apps (zum Beispiel Foto) als Ziel für direkte Veröffentlichung auswählbar sein.
WICHTIG: Das neue iOS 6 wird es für alle Geräte AUSSER dem iPad 1 geben!! Erhältlich ab Herbst 2012. Vielleicht zum Launch des neuen iPhones 5?
BILD.de meint:
Der Geist von Steve Jobs hing definitiv nicht mehr über dem Moscone Center in San Francisco. Sein Nachfolger Tim Cook hat dem Unternehmen seit der Amtsübernahme bereits seinen Stempel aufgedrückt. Aber er ist keine One-Man-Show wie Jobs. Weniger Visionär, mehr Stratege stellt Cook die neuen Weichen des Unternehmens. Apple soll nicht mehr von der Aura einer Person leben. Er ist ein Team-Player: die Neuheiten wurden von den jeweils verantwortlichen Entwicklern vorgestellt. Und Produktstrategie ist ihm wichtig. Deshalb dieses Mal auch der große Reigen an unterschiedlichen Produktneuheiten.
Denn Cook weiß, Hardware in Form neuer Computer musste Apple einfach zeigen. Zu lange waren die letzten Updates her. Und mit dem Wechsel von Google Maps auf die eigene Lösung unterstreicht das Unternehmen seinen Anspruch, die zentralen Funktionen auf seinen Geräten selbst in der Hand zu haben. Von einer Kampfansage an den Konkurrenten wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen.
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