Flugsitz-Upgrade
Eco buchen, Business fliegen
Die teure Business Class ist meist nur etwas für Spesenritter und Vollzahler. Aber auch ohne ein Vermögen zu zahlen, gibt es Chancen, in die bessere Klasse aufzusteigen.
Vor einigen Wochen auf dem Flug nach Madrid: Der Flieger ist gerappelt voll. Der Sitz ist in der drittletzten Reihe. Und ausgerechnet ein Mittelplatz! Der Flug fängt ruhig an, doch irgendwo über den Pyrenäen beginnt es mächtig zu ruckeln. Der Nebenmann wird unruhig. Als es turbulent wird, schüttet er vor Schreck sein Getränk über die Hose. Die Mägen der zwei Kinder in der Reihe davor hängen offensichtlich ebenfalls im luftleeren Raum. Ein säuerlicher Geruch macht sich breit. Einmal beim Einchecken nicht aufgepasst und schon hat man den Salat: 2,5 Stunden Unbehagen. In so einem Fall ist es dann auch ziemlich egal, ob man am Gang, auf einem Mittelplatz oder am Fenster sitzt. Bei 43 Zentimeter Sitzbreite in der Holzklasse macht das keinen großen Unterschied. Doch man kann etwas tun gegen die Beengung an Bord.
„Ich habe beim Einchecken meinen Charme spielen lassen, dann
„Ich habe beim Einchecken meinen Charme spielen lassen, dann
haben sie mich in die Business Class gesetzt“: Diese früher gerne erzählte Geschichte funktioniert heutzutage nicht mehr, denn das Bodenpersonal muss sich bei Upgrades mittlerweile an strenge Regeln halten. „Upgrades werden in der Regel nur auf Basis von Meilen angeboten“, erklärt Jan Bärwalde von der Lufthansa. „Unsere Mitarbeiter tun dies bei entsprechend hohem Guthaben auf dem Meilenkonto auch proaktiv.“
Meilen-Upgrade: Vielflieger mit Status im Vorteil
Einer der sichersten Wege aus der Holzklasse in die nächstbessere Klasse aufzusteigen, ist neben dem bezahlten Upgrade ein Meilen-Upgrade. Von Europa in die USA, ins südliche Afrika und nach Indien zahlt man zum Beispiel bei Lufthansa als Eco-Vollzahler für eine Strecke 35 000 Meilen für die Hochstufung in die Business Class. Ein Upgrade von Europa nach Mittel- oder Südamerika kostet 40 000 Meilen, nach Südostasien und Fernost 50 000 Meilen. Allerdings heißt es aufpassen, denn ein Meilen-Upgrade lohnt sich nur dann, wenn der komplette Flug erheblich mehr Meilen kosten würde als die zwei addierten Upgrades für Hin- und Rückflug. In vielen Fällen ist das nicht der Fall. Welcher Flug wie viele Meilen kostet, darüber informieren die Airlines auf ihren Webseiten.
Die besten Chancen auf ein günstiges Upgrade haben Status-Flieger (bei Lufthansa Frequent Traveller, Senator oder HON Circle). So erhält man als Inhaber vieler Status-Meilen bei nahezu allen großen Airlines Prämien-Upgrades zu günstigeren Konditionen oder sogar Gratis-Upgrade-Voucher nach einer bestimmten Zahl gesammelter Meilen. Als Faustregel gilt: Je höher der Status, umso größer sind die Chancen auf ein frühzeitiges Upgrade.
Die besten Chancen auf ein günstiges Upgrade haben Status-Flieger (bei Lufthansa Frequent Traveller, Senator oder HON Circle). So erhält man als Inhaber vieler Status-Meilen bei nahezu allen großen Airlines Prämien-Upgrades zu günstigeren Konditionen oder sogar Gratis-Upgrade-Voucher nach einer bestimmten Zahl gesammelter Meilen. Als Faustregel gilt: Je höher der Status, umso größer sind die Chancen auf ein frühzeitiges Upgrade.
Zufalls-Upgrade: Glück muss man haben
Manchmal kann man aber auch das Glück haben, als Nicht-Stammkunde in die bessere Business aufzurücken: Zum Beispiel, wenn man als letzter Passagier eincheckt. Dann nämlich wird man gerne mal höhergestuft. „Nicht meilenbasierte Upgrades sind nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel wenn die gebuchte Klasse voll ist“, sagt Jan Bärwalde. „Auch in diesem Fall werden die Upgrades nach Kundenstatus beziehungsweise nach Art der Buchungsklasse vergeben.“ Clevere Passagiere kommen auf einem ausgebuchten Flug absichtlich erst kurz vor Torschluss. Doch das birgt Risiken. Wer Pech hat, der sitzt auf dem schlechtesten Sitzplatz in der Billigklasse, weil Vollzahler und Vielflieger beim Upgrade bevorzugt werden. Apropos überbuchter Flug: Wer auf einem übervollen Flug freiwillig auf seinen Sitz verzichtet, der sitzt danach ebenfalls oft vorn – allerdings erst in der nächsten Maschine.
Seinem Glück zum Upgrade kann man in Einzelfällen auch nachhelfen. Wer zum Beispiel zusammen mit einem Business-Class-Passagier reist, der kann beim Check-in fragen, ob er ein Upgrade erhalten kann, um zusammenzusitzen. Generell ist dabei zu beachten: Kleider machen Leute. Mit einer gepflegten Erscheinung oder im Business-Outfit hat man weit mehr Chancen auf ein Upgrade als in Jeans und Turnschuhen. Außerdem gilt: immer bescheiden bleiben. Klappt es nicht gleich beim Einchecken, kann es immer noch sein, dass einem beim Boarding ein Upgrade angeboten wird, nachdem alle Passagiere ihre Sitzplätze eingenommen haben. Und da hat ein freundlicher Passagier mehr Chancen als ein Haudrauf.
Seinem Glück zum Upgrade kann man in Einzelfällen auch nachhelfen. Wer zum Beispiel zusammen mit einem Business-Class-Passagier reist, der kann beim Check-in fragen, ob er ein Upgrade erhalten kann, um zusammenzusitzen. Generell ist dabei zu beachten: Kleider machen Leute. Mit einer gepflegten Erscheinung oder im Business-Outfit hat man weit mehr Chancen auf ein Upgrade als in Jeans und Turnschuhen. Außerdem gilt: immer bescheiden bleiben. Klappt es nicht gleich beim Einchecken, kann es immer noch sein, dass einem beim Boarding ein Upgrade angeboten wird, nachdem alle Passagiere ihre Sitzplätze eingenommen haben. Und da hat ein freundlicher Passagier mehr Chancen als ein Haudrauf.
Komfort-Upgrade in der Economy Class
Wer nicht ausreichend Meilen gesammelt hat und auch keinen Aufpreis zahlen will, der kann sich auch innerhalb der Economy Class einen guten Sitzplatz sichern. Im Gegensatz zu den Ferien- und Billigfliegern ist die Sitzplatzreservierung auf den meisten Linienflügen immer noch gratis. Deswegen sollte man sich schon im Reisebüro oder vorab im Internet einen der guten Plätze reservieren. Mehr Beinfreiheit bieten zum Beispiel die Sitze in der ersten Reihe und am Notausgang.
Auch bei den Ferienfliegern gibt es Möglichkeiten, kostenlos an einen guten Platz zu kommen: Am einfachsten ist es für Eltern mit kleinen Kindern bis zu zwei Jahren: Sie können ohne zusätzliche Kosten einen Sitzplatz ganz vorn in der sogenannten Mutter-Kind-Reihe bei der Buchung reservieren. Eine gute Möglichkeit, sich den Wunschplatz zu sichern, ist auch der Web-Check-in. Statt erst am Flughafen in der Schlange zu stehen, nimmt man die Sitzplatzwahl bereits zu Hause übers Internet vor und druckt sich seine Bordkarte selbst aus. Das Gepäck gibt man dann an einem speziell gekennzeichneten Schalter ab. Der Online-Check-in funktioniert in der Regel ab 24 Stunden vor dem Abflug und bis etwa zwei Stunden vor dem Start.
Auch bei den Ferienfliegern gibt es Möglichkeiten, kostenlos an einen guten Platz zu kommen: Am einfachsten ist es für Eltern mit kleinen Kindern bis zu zwei Jahren: Sie können ohne zusätzliche Kosten einen Sitzplatz ganz vorn in der sogenannten Mutter-Kind-Reihe bei der Buchung reservieren. Eine gute Möglichkeit, sich den Wunschplatz zu sichern, ist auch der Web-Check-in. Statt erst am Flughafen in der Schlange zu stehen, nimmt man die Sitzplatzwahl bereits zu Hause übers Internet vor und druckt sich seine Bordkarte selbst aus. Das Gepäck gibt man dann an einem speziell gekennzeichneten Schalter ab. Der Online-Check-in funktioniert in der Regel ab 24 Stunden vor dem Abflug und bis etwa zwei Stunden vor dem Start.
Tipps vom Upgrade-Profi
Alexander Koenig, Autor des Buches „First Class & More – Insidertipps für smartes Reisen“, verrät die besten Tricks, um mit Bonusmeilen an ein günstiges Upgrade zu gelangen.
FOCUS Online: Verraten Sie uns, wie man günstig in die Business oder First Class kommt.
Koenig: Viele denken, man muss Vielflieger sein, um Programme wie Miles & More optimal zu nutzen. Das ist falsch. Viel cleverer ist es, mit Hilfe von Zeitschriftenabos, Mobilfunkverträgen, Finanzprodukten und Versicherungen günstig an Meilen zu kommen, um diese dann für Prämienflüge in den höheren Buchungsklassen einzusetzen. Die Ersparnis liegt bei bis zu 80 Prozent. Generell ist ein Angebot dann interessant, wenn 1000 Meilen nicht mehr als zehn bis 13 Euro kosten. Ein Dreimonatsabo, das für 50 Euro einen Gegenwert von 5000 Meilen verspricht, ist attraktiv.
FOCUS Online: Lohnt es sich überhaupt, ein Eco-Ticket zu kaufen und dann mit Meilen upzugraden?
Koenig: In den wenigsten Fällen, denn der Preis in Meilen für ein Upgrade ist nahezu genauso hoch, wie wenn man das komplette Ticket mit Meilen kaufen würde. Wirklich lohnen tut sich ein Upgrade auf Meilen nur, wenn keine Prämientickets verfügbar sind oder wenn der Arbeitgeber das Ticket bezahlt.
FOCUS Online: Gibt es weitere „goldene Regeln“ für Meilensammler?
Koenig: Generell sollte man Meilen immer nur für Flugprämien und niemals für Sachprämien einlösen, denn Prämienflüge haben einen bis zu siebenfach höheren Wert als Sachprämien. Innerhalb der Prämienflüge sollte man sich für die Langstrecke auf Business und First Class fokussieren – und innerhalb Europas bei Prämienflügen entweder die günstigen Fly-Smart-Flugprämien wählen oder eines der monatlich erscheinenden Meilenschnäppchen.
FOCUS Online: Bei Ebay und in Reiseforen werden Meilen ab wenigen Euro angeboten. Ist es sinnvoll, solche zu kaufen und damit upzugraden?
FOCUS Online: Verraten Sie uns, wie man günstig in die Business oder First Class kommt.
Koenig: Viele denken, man muss Vielflieger sein, um Programme wie Miles & More optimal zu nutzen. Das ist falsch. Viel cleverer ist es, mit Hilfe von Zeitschriftenabos, Mobilfunkverträgen, Finanzprodukten und Versicherungen günstig an Meilen zu kommen, um diese dann für Prämienflüge in den höheren Buchungsklassen einzusetzen. Die Ersparnis liegt bei bis zu 80 Prozent. Generell ist ein Angebot dann interessant, wenn 1000 Meilen nicht mehr als zehn bis 13 Euro kosten. Ein Dreimonatsabo, das für 50 Euro einen Gegenwert von 5000 Meilen verspricht, ist attraktiv.
FOCUS Online: Lohnt es sich überhaupt, ein Eco-Ticket zu kaufen und dann mit Meilen upzugraden?
Koenig: In den wenigsten Fällen, denn der Preis in Meilen für ein Upgrade ist nahezu genauso hoch, wie wenn man das komplette Ticket mit Meilen kaufen würde. Wirklich lohnen tut sich ein Upgrade auf Meilen nur, wenn keine Prämientickets verfügbar sind oder wenn der Arbeitgeber das Ticket bezahlt.
FOCUS Online: Gibt es weitere „goldene Regeln“ für Meilensammler?
Koenig: Generell sollte man Meilen immer nur für Flugprämien und niemals für Sachprämien einlösen, denn Prämienflüge haben einen bis zu siebenfach höheren Wert als Sachprämien. Innerhalb der Prämienflüge sollte man sich für die Langstrecke auf Business und First Class fokussieren – und innerhalb Europas bei Prämienflügen entweder die günstigen Fly-Smart-Flugprämien wählen oder eines der monatlich erscheinenden Meilenschnäppchen.
FOCUS Online: Bei Ebay und in Reiseforen werden Meilen ab wenigen Euro angeboten. Ist es sinnvoll, solche zu kaufen und damit upzugraden?
Koenig: Der Handel mit Meilen ist mittlerweile sehr überschaubar geworden, weil er laut den Bedingungen vieler Airlines verboten ist. Zudem werden oft zu hohe Preise verlangt. Die Faustregel von zehn bis 13 Euro pro 1000 Meilen wird häufig überschritten. Einen meist günstigeren Preis erzielt man, wenn man eine der ständigen Meilen-Sonderaktionen nutzt. Ganz abgesehen davon ist ein Meilenübertrag von anderen Meilenkonten bei den allermeisten Airlines nicht möglich.
source: focus
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