New Yorks Bürgermeister Bloomberg empfiehlt Obama
US-Präsident überzeugt als Krisenmanager – „Sandy" erhöht Siegchancen für Obama
Aktualisiert am Donnerstag, 01.11.2012, 23:57Präsident Obama hat die US-Bürger mit seinem Krisenmanagement während des Hurrikans „Sandy" überzeugt – und erhält unerwartete Unterstützung vom ehemaligen Republikaner Bloomberg. Mitt Romney dagegen muss einen weiteren Rückschlag verkraften: Einer seiner Wahlkampfmanager muss seinen Posten aufgeben.
Nach einer Umfrage der „Washington Post" mit dem TV-Sender ABC News waren acht von zehn Amerikanern hochzufrieden mit dem Krisenmanagement von Barack Obama, berichtete die Zeitung am Donnerstag. Sogar zwei Drittel der potenziellen Wähler seines Herausforderers Mitt Romney lobten den Präsidenten demnach. Neue Umfragen in den neun besonders umkämpften Bundesstaaten sahen Obama nach dem Sturm leicht im Vorteil.
„Sandy" war in der Nacht zum Dienstag über die US-Ostküste hinweggezogen und hatte schwere Verwüstungen verursacht. Mehr als 80 Menschen kamen ums Leben. Seit Montag hatte Obama das Krisenmanagement vom Weißen Haus aus beaufsichtigt.
Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, der früher der republikanischen Partei von Herausforderer Mitt Romney angehört hatte, sprach am Donnerstag sogar eine Wahlempfehlung für Obama aus. Bloomberg begründete seine Unterstützung vor allem mit Obamas Einsatz gegen den Klimawandel.
Obama dankte Bloomberg für die Unterstützung und lobte den Bürgermeister für dessen „außergewöhnliche Arbeit" angesichts der Sturmkatastrophe. Allerdings kritisierte Bloomberg den Präsidenten dafür, die politische Spaltung des Landes nicht überwunden und Öl ins Feuer gegossen zu haben. Der Präsident habe „parteipolitische Attacken" gefahren und mit seiner Forderung nach höheren Steuern für Reiche eine „spaltende populistische Agenda" vertreten.
„Sandy" war in der Nacht zum Dienstag über die US-Ostküste hinweggezogen und hatte schwere Verwüstungen verursacht. Mehr als 80 Menschen kamen ums Leben. Seit Montag hatte Obama das Krisenmanagement vom Weißen Haus aus beaufsichtigt.
Bloomberg spricht Wahlempfehlung für Obama aus
Mit seinem entschlossenen Auftreten punktete der Präsident auch bei republikanischen Politikern. Chris Christie, Gouverneur des von „Sandy" besonders heimgesuchten Staates New Jersey, hatte ungewöhnlich warme Worte für Obama gefunden. „Ich kann dem Präsidenten nicht genug danken für seine persönliche Sorge und sein Mitgefühl für unseren Staat", hatte der Republikaner am Mittwoch (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz kundgetan.Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, der früher der republikanischen Partei von Herausforderer Mitt Romney angehört hatte, sprach am Donnerstag sogar eine Wahlempfehlung für Obama aus. Bloomberg begründete seine Unterstützung vor allem mit Obamas Einsatz gegen den Klimawandel.
Lob und Tadel für den Präsidenten
Die Zerstörungen des Wirbelsturms „Sandy" in New York und im Nordosten der USA hätten die Bedeutung der anstehenden Wahl verdeutlicht, sagte Bloomberg. „Wir brauchen Führungsstärke im Weißen Haus – und in den vergangenen vier Jahren hat Präsident Barack Obama wichtige Schritte unternommen, um unseren CO2-Verbrauch zu senken", ergänzte er. Die Herausforderung durch den Klimawandel spielte im diesjährigen Wahlkampf in den USA bisher praktisch keine Rolle.Obama dankte Bloomberg für die Unterstützung und lobte den Bürgermeister für dessen „außergewöhnliche Arbeit" angesichts der Sturmkatastrophe. Allerdings kritisierte Bloomberg den Präsidenten dafür, die politische Spaltung des Landes nicht überwunden und Öl ins Feuer gegossen zu haben. Der Präsident habe „parteipolitische Attacken" gefahren und mit seiner Forderung nach höheren Steuern für Reiche eine „spaltende populistische Agenda" vertreten.
Bloomberg war im Jahr 2001 als Kandidat der Republikaner zum Bürgermeister von New York gewählt worden. Im Jahr 2007 verließ er die Partei und trat fortan als unabhängiger Kandidat an. Während er bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2004 George W. Bush unterstützte, verzichtete er vor vier Jahren auf eine Wahlempfehlung.
Nach dreitägiger Wahlkampfpause wegen des Wirbelsturms geht Obama inzwischen wieder auf Stimmenjagd. In einer Rede in Green Bay im hart umkämpften Bundesstaat Wisconsin lobte er seine Landsleute dafür, angesichts der Sturmkatastrophe zusammengerückt zu sein.
Auch sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney war am Donnerstag auf Wahlkampftour: im Bundesstaat Virginia. Romney machte sich über einen Vorschlag Obamas lustig, ein neues Ministerium für Wirtschaft zu schaffen. „Wir brauchen keinen Minister, der Wirtschaft versteht. Wir brauchen einen Präsidenten, der Wirtschaft versteht, so wie mich", sagte der Republikaner. Nach dem Wüten von „Sandy" war es die erste direkte Attacke gegen Obama.
Schließlich entschuldigte sich Tripathi per Twitter und gab seinen Rücktritt bekannt. „Während einer Naturkatastrophe, die die ganze Stadt bedrohte, habe ich eine Reihe unverantwortlicher und falscher Meldungen per Twitter verschickt." Er übernehme die volle Verantwortung und trete von seinem Posten mit sofortiger Wirkung zurück. Ob sich die Justiz des Falls Tripathi annehmen wird, war zunächst nicht klar.
Auch sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney war am Donnerstag auf Wahlkampftour: im Bundesstaat Virginia. Romney machte sich über einen Vorschlag Obamas lustig, ein neues Ministerium für Wirtschaft zu schaffen. „Wir brauchen keinen Minister, der Wirtschaft versteht. Wir brauchen einen Präsidenten, der Wirtschaft versteht, so wie mich", sagte der Republikaner. Nach dem Wüten von „Sandy" war es die erste direkte Attacke gegen Obama.
Wahlkampfmanager tritt zurück
Für Schlagzeilen sorgt derweil ein Wahlkampfmanager des New Yorker republikanischen Kongress-Kandidaten Chris Wight. Er musste seinen Posten aufgeben, nachdem er während des Sturms Falschmeldungen über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet hatte. Unter dem Namen „ComfortablySmug" (auf Deutsch etwa: „Zufrieden damit, ein Außenseiter zu sein") verbreitete Shashank Tripathi in der Sturmnacht unter anderem das Gerücht, der Boden der New Yorker Börse sei überflutet. Ein Sprecher der Börse dementierte das kurz darauf – einige Medien hatten das Gerücht da aber schon aufgegriffen.Schließlich entschuldigte sich Tripathi per Twitter und gab seinen Rücktritt bekannt. „Während einer Naturkatastrophe, die die ganze Stadt bedrohte, habe ich eine Reihe unverantwortlicher und falscher Meldungen per Twitter verschickt." Er übernehme die volle Verantwortung und trete von seinem Posten mit sofortiger Wirkung zurück. Ob sich die Justiz des Falls Tripathi annehmen wird, war zunächst nicht klar.
Wahlkampf wird schmutzig
Für Aufsehen in der Hauptstadt Washington sorgte außerdem eine SMS-Aktion einiger Romney-Unterstützer. Handy-Nutzer in der demokratisch dominierten Region erhielten gegen Obama gerichtete Textnachrichten von einem anonymen Absender. Neben Angriffen auf die Gesundheitsreform hieß es darin beispielsweise: „Obama log über Libyen" oder „Wenn Obama wiedergewählt wird, wird er Steuergelder zur Finanzierung von Abtreibung nutzen". Wie der Radiosender npr berichtete, konnten die Botschaften auf eine republikanische Beraterfirma in Virginia zurückgeführt werden.stj/mp/dpa/Reuters/AFP
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