Obama gegen Romney
US-Arbeitslosigkeit steigt kurz vor der Wahl
Washington - In den USA ist die Arbeitslosenquote im Oktober leicht gestiegen. Sie kletterte von 7,8 Prozent im Vormonat auf 7,9 Prozent. Das teilte das US-Arbeitsministerium in Washington mit. Ökonomen hatten den Anstieg erwartet.
Die Zahl der Beschäftigten stieg im Oktober um 171.000 und damit deutlich stärker als erwartet. Zudem wurde die Zahl der im August und September entstandenen Jobs auf 84.000 hochkorrigiert. Dass die Quote dennoch ansteigt, liegt Experten zufolge auch daran, dass sich wegen aufgehellter Perspektiven wieder mehr Amerikaner aktiv auf Jobsuche begeben und arbeitslos melden.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne stagnierten im Oktober unerwartet, im Vormonat waren sie noch um 0,3 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit blieb im Oktober ebenfalls unverändert bei 34,4 Stunden.
Die Arbeitslosenzahl könnte entscheidenden Einfluss auf die US-Präsidentenwahl am kommenden Dienstag haben. Amtsinhaber Barack Obama hatte die Bevölkerung aufgerufen, ihn an seinen Erfolgen am Arbeitsmarkt zu messen. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren zurückgegangen, sie liegt aber für amerikanische Verhältnisse immer noch sehr hoch. Seit den dreißiger Jahren wurde noch kein Präsident wiedergewählt, wenn die Arbeitslosenquote über 7,2 Prozent lag.
Obama hatte von seinem Amtsvorgänger George W. Bush einen schwer angeschlagenen Arbeitsmarkt übernommen: Allein von Anfang 2008 bis Ende 2009 gingen rund zehn Millionen Arbeitsplätze verloren, die Arbeitslosenquote schnellte auf mehr als zehn Prozent hoch. Beim jetzigen Tempo des Jobaufbaus wird es Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau erreicht wird.
Erstmals in der jüngeren Geschichte der USA hat sich zudem eine Art Sockelarbeitslosigkeit gebildet - ein Anteil von Erwerbslosen, der selbst in einem kräftigen Aufschwung bestehen bleibt. Rund 40 Prozent aller Betroffenen sind ein halbes Jahr oder länger ohne Arbeit. Für den sonst als so flexibel gepriesenen US-Jobmarkt ist das äußerst ungewöhnlich.
Laut einer Untersuchung des National Employment Law Projects lässt die Qualität der neuen Jobs zudem stark zu wünschen übrig: Die deutliche Mehrheit aller neuen Arbeitsplätze seit der Finanzkrise sind demnach Billigjobs mit Stundenlöhnen von maximal 13 Dollar brutto. Infolge der Krise hat zudem die Ungleichheit in der Gesellschaft stark zugenommen. Mehr als 40 Millionen Menschen sind derzeit abhängig von Lebensmittelmarken.
Die Börsen reagierten positiv auf die Zahlen. Dax und EuroStoxx 50 notierten jeweils ein halbes Prozent fester bei 7372 beziehungsweise 2547 Punkten. Auch der Dollar legte zu: Der Dollar-Index, der den Wechselkurs zum Euro und anderen wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg auf ein Zwei-Monats-Hoch von 80,51 Punkten. Zugleich zogen sich Investoren aus dem "sicheren Hafen" Gold zurück. Der Goldpreis fiel auf ein Acht-Wochen-Tief, eine Feinunze kostete 1695,20 Dollar.
"Das waren gute Zahlen", sagte die Zinsstrategin Kathy Jones vom Brokerhaus Charles Schwab. Die Anhebung der Vormonatswerte sei ein weiteres positives Zeichen. Allerdings sei der Stellenaufbau noch nicht stark genug, um die Arbeitslosenquote nachhaltig zu drücken. Dazu müssten monatlich doppelt so viele Jobs geschaffen werden.
Im vergangenen Monat hatte Obama einen Erfolg verbuchen können, als die Arbeitslosenrate von 8,2 auf 7,8 Prozent sank - den niedrigsten Wert seit Januar 2009.
dab/yes/dpa-AFX/Reuters
Die Zahl der Beschäftigten stieg im Oktober um 171.000 und damit deutlich stärker als erwartet. Zudem wurde die Zahl der im August und September entstandenen Jobs auf 84.000 hochkorrigiert. Dass die Quote dennoch ansteigt, liegt Experten zufolge auch daran, dass sich wegen aufgehellter Perspektiven wieder mehr Amerikaner aktiv auf Jobsuche begeben und arbeitslos melden.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne stagnierten im Oktober unerwartet, im Vormonat waren sie noch um 0,3 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit blieb im Oktober ebenfalls unverändert bei 34,4 Stunden.
Die Arbeitslosenzahl könnte entscheidenden Einfluss auf die US-Präsidentenwahl am kommenden Dienstag haben. Amtsinhaber Barack Obama hatte die Bevölkerung aufgerufen, ihn an seinen Erfolgen am Arbeitsmarkt zu messen. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren zurückgegangen, sie liegt aber für amerikanische Verhältnisse immer noch sehr hoch. Seit den dreißiger Jahren wurde noch kein Präsident wiedergewählt, wenn die Arbeitslosenquote über 7,2 Prozent lag.
Obama hatte von seinem Amtsvorgänger George W. Bush einen schwer angeschlagenen Arbeitsmarkt übernommen: Allein von Anfang 2008 bis Ende 2009 gingen rund zehn Millionen Arbeitsplätze verloren, die Arbeitslosenquote schnellte auf mehr als zehn Prozent hoch. Beim jetzigen Tempo des Jobaufbaus wird es Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau erreicht wird.
Erstmals in der jüngeren Geschichte der USA hat sich zudem eine Art Sockelarbeitslosigkeit gebildet - ein Anteil von Erwerbslosen, der selbst in einem kräftigen Aufschwung bestehen bleibt. Rund 40 Prozent aller Betroffenen sind ein halbes Jahr oder länger ohne Arbeit. Für den sonst als so flexibel gepriesenen US-Jobmarkt ist das äußerst ungewöhnlich.
Laut einer Untersuchung des National Employment Law Projects lässt die Qualität der neuen Jobs zudem stark zu wünschen übrig: Die deutliche Mehrheit aller neuen Arbeitsplätze seit der Finanzkrise sind demnach Billigjobs mit Stundenlöhnen von maximal 13 Dollar brutto. Infolge der Krise hat zudem die Ungleichheit in der Gesellschaft stark zugenommen. Mehr als 40 Millionen Menschen sind derzeit abhängig von Lebensmittelmarken.
Die Börsen reagierten positiv auf die Zahlen. Dax und EuroStoxx 50 notierten jeweils ein halbes Prozent fester bei 7372 beziehungsweise 2547 Punkten. Auch der Dollar legte zu: Der Dollar-Index, der den Wechselkurs zum Euro und anderen wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg auf ein Zwei-Monats-Hoch von 80,51 Punkten. Zugleich zogen sich Investoren aus dem "sicheren Hafen" Gold zurück. Der Goldpreis fiel auf ein Acht-Wochen-Tief, eine Feinunze kostete 1695,20 Dollar.
"Das waren gute Zahlen", sagte die Zinsstrategin Kathy Jones vom Brokerhaus Charles Schwab. Die Anhebung der Vormonatswerte sei ein weiteres positives Zeichen. Allerdings sei der Stellenaufbau noch nicht stark genug, um die Arbeitslosenquote nachhaltig zu drücken. Dazu müssten monatlich doppelt so viele Jobs geschaffen werden.
Im vergangenen Monat hatte Obama einen Erfolg verbuchen können, als die Arbeitslosenrate von 8,2 auf 7,8 Prozent sank - den niedrigsten Wert seit Januar 2009.
dab/yes/dpa-AFX/Reuters
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