07. November 2012, 05:19 Uhr
US-Wahl
Obama als Präsident wiedergewählt
Washington - Es war ein knappes Rennen, eine dramatische Nacht. Präsident Barack Obama und Herausforderer Mitt Romney mussten lange bangen. Obama feierte schließlich einen Sieg im hart umkämpften Swing State Ohio. Um 5.15 Uhr erklärten die TV-Sender NBC, CBS, CNN und Fox den Demokraten zum Sieger des Staates - damit hat Obama so viele Wahlmänner auf sich vereint, dass Mitt Romney ihn nicht mehr einholen kann (alle Infos hier im Liveticker).
Die Anhänger des Präsidenten hatten bis zuletzt auf die 29 Stimmen aus dem Bundestaat Florida spekuliert. Dort verzögert sich die Auszählung immer noch, doch Obama kommt auch so bereits jetzt auf 290 Wahlmännerstimmen. Romney hat 201.
Romney erkennt die Wahlniederlage nach einem US-Fernsehbericht aber noch nicht an. Er habe den Staat Ohio noch nicht verloren gegeben, meldete der Sender NBC.
Praktisch zeitgleich mit den ersten Meldungen der US-Sender schickte Obama über seinen Twitter-Account die Nachricht "Vier weitere Jahre" - und dankte seinen Anhängern. Ein beigefügtes Foto zeigt Obama in einer innigen Umarmung mit seiner Frau Michelle. In der ersten halben Stunde nach dem Tweet wurde die Botschaft etwa 260.000 Mal "retweeted", also weitergeschickt. Das bedeutet einen neuen Rekord.
Nachdem die Fernsehsender den Sieg der Präsidenten ausgerufen hatten, brandeten Applaus und Jubelgeschrei am Times Square auf. Im Herzen Manhattans hatten sich Hunderte Menschen versammelt, um den Ausgang der Wahl zu verfolgen, mehrheitlich Anhänger von Obama.
Bilder von der Wahlparty des Präsidentenlagers in Chicago zeigen ein Meer aus US-Flaggen, Bannern und Plakaten. Auch vor dem Weißen Haus in Washington versammelten sich Anhänger des demokratischen Lagers zu einer spontanen Siegesfeier.
Nach der Zitterpartie kam der Wahlsieg in der Nacht zum Mittwoch letztlich schneller als erwartet. Experten hatten angesichts der Umfragen mit extrem knappen Ergebnissen und Verzögerungen durch Nachzählungen gerechnet.
Obama und Romney holten jeweils die Stimmen in den Hochburgen ihrer Parteien. Umso wichtiger wurden damit die Swing States, die in der Vergangenheit mal für den Bewerber der Republikaner, mal für den der Demokraten gestimmt hatten. Dort hat der Präsident die Nase vorn: Unter anderem in Michigan, Pennsylvania, New Hampshire und Wisconsin konnte Obama die Wähler von sich überzeugen.
jok
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