Keys – Action auf amerikanische Art
Da ist wohl der Mojito zu Kopf gestiegen oder die schwül-tropische Hitze: Im touristischen Zentrum von Key West, der südlichsten bewohnten Insel der USA, erscheinen plötzlich lauter Hemingways, alle gleich angezogen, alle mit weißem Bart. Doch die Schriftsteller-Imitate sind echt. Sie treffen sich alljährlich im Juli, um aus ihren Reihen einen zu küren, der ihrem Idol am ähnlichsten scheint.
Den Spaß organisiert die Hemingway Look-Alike Society. Wie sie sagt, um den Autor, Kriegsreporter und Literaturnobelpreisträger zu ehren. Hemingway lebte von 1929 bis 1938 auf Key West. Doch es scheint mehr um ein Happening für die Touristen zu gehen, wenn am Abend in der Sloppy Joe's Bar die Fangruppen mit Fähnchen ihren "Papa"-Kandidaten hochjubeln und die Hemingways in Wahlreden die Jury überzeugen wollen. Lokale Presse und Fernsehen sind auch dabei. www.hemingwayhome.com, www.hemingwaylookalikes.com
Was die Keys aber vor allem ausmacht, ist das Wasser drumherum und die damit verbundenen Sportangebote. Die Inseln haben keine Berge, die Buchten andererseits nur wenige tiefe Stellen. Zwei Meter über und unter Wasser – das scheint die Spannbreite zu sein, die beeindruckende Einblicke ins Meeresgeschehen ermöglicht. Da bietet sich zum Beispiel die Modesportart Stand-up-Paddling an. Auf dem Surfbrett gleitet man durch die Mangrovenwälder und bestaunt die tropischen Fische, Muscheln und Schwämme, die sich wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche tummeln. Eine solche Tour kostet zum Beispiel beim Anbieter Lazydog auf Key West 40 Dollar. www.lazydog.com
Richtig abenteuerlich kann eine Kajakfahrt werden. Die Boote schlängeln sich auf schmalen Wasserarmen durch den Mangrovendschungel unter ausladenden Ästen hindurch und um scharfe Kurven herum. Da braucht man ein bisschen Geschick beim Paddeln, das aber schnell gelernt ist – auch Anfänger haben eine Chance. Eine dreistündige Tour kostet beispielsweise bei Big Pine Kayak Adventures auf Key West 50 Dollar pro Person. www.keyskayaktours.com
Die Karibik ermöglicht noch viele andere Freizeitbeschäftigungen. So lässt sich an verschiedenen Orten mit Delfinen schwimmen. Tümmler stoßen mit ihren Nasen an die Füße und schieben einen mit Schwung durchs Wasser. Oder man hält sich an den Flossen zweier Tiere fest und lässt sich ziehen. Die Delfine springen über Stangen, tanzen und geben auf Kommando Küsschen.
Ethische Gründe mögen manchen Urlauber von dem Spaß abhalten, er ist zudem nicht billig. Bei Dolphins Plus auf Key Largo zum Beispiel kostet ein Zwei-Stunden-Programm 195 Dollar. Während dieses Programm einstudiert abläuft, gibt es auch die Vari-ante, die Tiere bei ihrem Spiel einfach nur zu beobachten.www.dolphinsplus.com
Parasailing sieht zwar spektakulär aus, ist aber so harmlos wie Kettenkarussell fahren: Dabei zieht ein Motorboot die Fluggäste am Gleitschirm nach oben; von dort genießen sie einen fantastischen Blick über die Inseln. Zu Hause kann man mit James Bond-Szenen prahlen – die Bootsführer verkaufen auch Videoaufnahmen. Eine solche Tour kostet zum Beispiel bei Fury Water Adventures 40 Dollar pro Person, bei Sunset Watersport Key West am Vormittag 39 Dollar.
www.sunsetwatersportskeywest.com, www.furycat.com
Während es beim Parasailing hoch hinaus geht, ziehen andere die Tiefe vor: Schnorcheln im Korallenriff vor Key Largo verspricht faszinierende Einblicke in die Meereswelt. Selbst dort, ein paar Kilometer vor der Insel, ist der Meeresgrund noch so nah am Licht, dass Fische und Pflanzen im Sonnenlicht leuchten. Man gleitet durchs Wasser wie durch eine Traumwelt, vorbei an Fabel-Figuren, due durch Korallen entstanden sind. Eine Tour von 2,5 Stunden kostet etwa bei John Pennekamp 29,95 Dollar. http://pennekamppark.com
In Robbie's Marina (Islamorada) holt man sich für ein paar Dollar einen Eimer voller kleiner Fische und füttert damit die Pelikane und die Tarpune, die sich gerne dort einfinden. Nicht erschrecken: Diese riesigen Fische springen aus dem Wasser, um sich das Futter zu schnappen. www.robbies.com
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