Per Los in die USA
Jährlich gewinnen 55 000 Menschen eine US-Aufenthaltsgenehmigung.
Das deutsche Paar Nicola Franz und Jan Meinecke mit Green Card. Foto: dpa |
US GREEN CARD BEANTRAGEN: http://botschaft-us.de/application.htm
NEW YORK (dpa). Jährlich verlosen die USA 55 000 Green Cards an Menschen aus der ganzen Welt. Auch etwa 1000 deutsche Gewinner sind jedes Mal dabei. Die Plastikkarte lässt ihren Traum von Amerika Wirklichkeit werden – aber Garantie für ein einfacheres Leben ist sie nicht.
Samstagnachmittag, es regnet. Das Wasser des New Yorker Hudson Rivers schlägt an die Bootswand. "Willkommen zu Amerikas beliebtestem Bootsausflug", schallt es aus den Lautsprechern. Die Passagiere lassen sich im Innenraum des Ausflugsschiffs nieder. Sie lächeln sich an, kommen langsam ins Gespräch. "Wann hast du gewonnen?"Seit den 1990er Jahren verlosen die USA jährlich 55 000 Green Cards, dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen. Für die Vergabe gibt es Länderquoten, denn die US-Regierung startete das Programm, um mehr Einwanderer aus bestimmten Herkunftsländern ins Land zu bekommen. Etwa 13 Millionen Menschen weltweit spielen jedes Jahr mit bei der so genannten Green Card Lotterie.
Als Europäer liegt die Gewinnchance bei einem bis zwei Prozent. Im vergangenen Jahr gewannen 1354 Deutsche so eine Green Card. Agenturen helfen beim Ausfüllen des umfangreichen Antrags.
Auf dem Regenschirm von Qaush Mujaj klebt noch das Preisschild. Mujaj hat acht Mal in der Green Card Lotterie mitgespielt, bis er endlich gewann. Der 46-Jährige kommt aus einem kleinen Dorf im Kosovo. Nach dem Gewinn der Green Card kam er 2010 allein nach New York. Heute arbeitet er sieben Tage die Woche als Teil einer kosovarischen Malertruppe. "Ich habe nicht viel Zeit gehabt, etwas zu sehen von der Stadt", sagt Mujaj und blickt durch die Regenschlieren nach draußen, wo die Freiheitsstatue näher rückt. "Als Tourist ist es schön. Zum Leben ist es ein harter Kampf." Trotzdem will er sobald wie möglich die US-Staatsbürgerschaft beantragen.
Zwei Reihen vor ihm sitzen Nicola Franz und Jan Meinecke, er trägt eine beige Baseballkappe der New York Yankees. 2011 lernten sich die beiden in Braunschweig kennen, kurz darauf gewinnt er seine Green Card. Neunmal hatte er sich zuvor schon erfolglos beworben. Heute leben die beiden in einem alten Holzhaus im hintersten New Jersey, durch ihren Garten streifen Rehe und Schwarzbären. Meinecke, der Softwareingenieur, und Franz, die Bankangestellte, arbeiten als Parkplatzwächter, ihr erster Job nach Monaten Suche. "Ich vermisse Deutschland nicht", sagt Meinecke, "auch wenn du hier eine Menge Lebensqualität aufgeben musst. Das Land ist sehr rückständig. Aber die Leute sind netter."
Wenn er Heimweh habe, hole er sich einfach ein kleines Stückchen Deutschland nach Hause, erzählt der Kieler Bauingenieur Conny Albrecht. Letztens habe er Mettbrötchen so sehr vermisst, dass er sich von einem Metzger Fleisch durch den Wolf drehen ließ und nach Hause zu seiner amerikanischen Freundin brachte. "Sie hat sich total vor dem Mett geekelt und sofort alles desinfiziert.”
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