Die besten Spots zum Mega-Ereignis - Videos - Werbe Spots
Wenn in New Orleans die San Francisco
49ers und die Baltimore Ravens um die begehrte "Vince Lombardi Trophäe"
kämpfen, laufen die Werbespots im USA-Fernsehen auf Hochtouren.
Das irre Geschäft mit den Werbe-Minuten
Was für den Rest der Welt das Endspiel bei der Fußball-WM ist, ist für die Amerikaner der Super Bowl. Kein anderer Sport ist ihnen so auf den Leib geschneidert, spiegelt ihre nationale Seele besser wider.
Typisch USA: Neben dem Sport geht es mindestens genauso so sehr um die Show (in der Halbzeit hält diesmal Katy Perry die Nation bei Laune). Und so ist der Super Bowl eine Art soziales Ereignis für Friends & Familie. Und natürlich ein gigantisches Konsumenten- und Marketing-Spektakel.
Mehr als 100 Millionen Amerikaner werden sich in Sportsbars oder Zuhause vor der Glotze versammeln, ihr geliebtes Fast Food mit Coke, Pepsi oder Budweiser herunterspülen und dabei begierig die rund 75 Werbespots aufsaugen, die ihnen einige der größten Konzerne der Welt servieren werden.
Schon jetzt ist klar, dass das Spiel zwischen den Seattle Seahawks und den New England Patriots am Sonntagabend in Phoenix/Arizona alle Rekorden brechen wird. Ein 30-Sekunden-Werbespot kostet satte 4,5 Millionen Dollar (knapp 4 Millionen Euro)! Das sind 500 000 mehr als im vergangenen Jahr.
Super Bowl Die besten Spots zum Mega-Ereignis
Quelle: BILD.de
Der Sender NBC, der diesmal die Übertragungsrechte bekam, wird also rund 335 Millionen Dollar (knapp 297 Mio Euro) an Werbe-Einnahmen haben. Hinzu kommen 120 Millionen Dollar (106 Mio Euro) durch Online Werbung.
Die Spots sind wie fast immer ausverkauft. Pepsis Marketing-Chef Simon Lowden erklärt den Hype: „Wenn du Teil der Pop-Kultur sein willst, musst du Teil des größten Ereignis im Land sein. Und wenn du im Mittelpunkt des anschließenden Gesprächs sein willst, dann musst du groß dabei sein.“
Für Pepsi heißt das: Sie sind zum fünften Mal hintereinander der Sponsor der Halbzeit Show und werden ihre Spots zeigen, wenn Katy Perry („I kissed a girl“) dem Stadion einheizt und die TV-Zuschauer vor dem Bildschirm fesselt.
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Und so kommen neben den Kosten für den Spot oft auch noch enorme Summen für die Produktion der „Kurzfilme“ dazu. Der bisher teuerste war der vom Autohersteller Chrysler aus dem Jahre 2011, in dem Rapper Eminem einen Chrysler 200 vorstellt. Die Liebeserklärung an Detroit verschlang 12,4 Millionen Dollar.
Doch es kommt nicht nur auf Größe und Timing an. Keith Quesenberry, Professor für Social Media Marketing (ja, das gibt es) an der Johns Hopkins Universität von New York hat die Wirkung von mehr als 100 Werbespots von den Endspielen 2009 und 2010 analysiert. Sein Urteil: „Der US-Zuschauer ist keinesfalls so oberflächlich wie sein Ruf“.
Der Experte weiß, wovon er spricht. Er hatte im vergangenen Jahr vorhergesagt, welcher Spot als Nummer eins „viral“ gehen würde (Puppy Love, Budweiser Liebes-Geschichte zwischen einem Hund und einem Pferd).
Auch Sex und Promi-Power allein reichten nicht, meint er. Vielmehr müsse ein guter Spot wie ein Shakespeare-Drama 5 Akte haben. Quesenberry: „Es müssen Charaktere vorgestellt und ein Problem gezeigt werden. Die Spots müssen einen Höhepunkt, einen Wendepunkt und schließlich eine Art Moral haben.“
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Die größten Investoren werden auch in diesem Jahr wieder Anheuser Bush (gab seit 2010 eine Rekord-Summe von 152 Millionen Dollar für Endspiel-Werbespots aus), Pepsi, Coca Cola, Victoria’s Secret oder auch T-Mobile sein.
Ford und VW haben diesmal verzichtet, dafür dürfte Mercedes wieder für Aufmerksamkeit sorgen und auch BMW ist ebenso wie diverse japanische Autohersteller dabei.
Allerdings reicht Geld allein nicht, um einen der rund 75 begehrten 30-Sekunden Spots zu bekommen. Sie müssen auch politisch korrekt sein.
Die National Football League hatte in der vergangenen Saison negative Schlagzeilen gemacht, nachdem ein Video von Football-Star Ray Rice (Baltimore Ravens) aufgetaucht war. Zu sehen: Der muskulöse Athlet hatte seine Frau Janay in einem Aufzug brutal ohnmächtig geschlagen und sie dann wie ein Stück Vieh aus dem Lift geschleift. Als Entschuldigung meinte er: „Ich hatte ein bisschen getrunken.“
Der Skandal wurde umso größer, als sich herausstellte, dass Footballspieler immer wieder ihre Frauen misshandelt haben, die Liga die Vorfälle jedoch herunterspielte. Amerika fragt sich: Ist die NFL ein Verein von Frauen-Schlägern?
Sex ist deshalb in diesem Jahr tabu. Selbst die Engel von Victoria’s Secret bleiben angezogen. Die NFL wird zudem einen ergreifenden Spot von einer Frau zeigen, die den Notruf alarmiert, weil ihr Mann sie gerade zusammengeschlagen hat.
Ein Spot der von NBC abgelehnt wurde, stammte von der Website GoDaddy. Es ging um ein Hundebaby, das online verkauft und per Lkw verschickt wurde. Tierschützer liefen auf Social Network Amok, schrien: Skandal. Damit wird grausame Tierzüchtung unterstützt.
Ein anderer Werbefilm, der die Zensur nicht überstand, warb dagegen für die Tierschutz-Organisation PETA. Diesmal war er zu sexy. Dabei räkelten sich einige Schönheiten in Dessous und mit unwiderstehlichem Gemüse. Titel: „Veggie Love.“ Eindeutig zu zweideutig für das prüde Amerika.
Und dann ist da noch der Spot von Soda-Stream, einem Gerät mit den man Cola und Brause zuhause selbst machen kann (und dazu auch noch gesünder). Der Hersteller hatte tief in die Tasche gegriffen und Scarlett Johansson angeheuert. Sie haucht am Ende: „Sorry, Coke und Pepsi“.
Die beiden erbitterten Konkurrenten und Anzeigen-Superkunden zeigten sich ausnahmsweise einig und sorgten dafür, dass der Spot des neuen Konkurrenten nicht gezeigt wird. Soda-Streams Vorstand Daniel Birnbaum ist außer sich: „Ist das hier Amerika oder China?“
Offenbar hat er die US-amerikanische Weisheit „Money talks“ vergessen. Welche Sender will es sich schon mit Werbekunden wie Coke und Pepsi verscherzen?
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Doch keine Sorge, bei aller Prüderie und Zensur wird es am Sonntag unterhaltsam zugehen. Nicht zuletzt weil auch Hollywood ordentlich mitmischt. Es werden gleich mehrere Trailer zu Filmen gezeigt, die sehnsüchtig erwartet werden.
► Paramount zeigt Auszüge aus dem neuen „Terminator: Genisys“, der am 1. Juli anläuft und mit Stars bepackt ist (auch Arnold Schwarzenegger ist wieder dabei).
► Lionsgate strahlt einen neuen „The Divergent Series: Insurgent“-Trailer aus. Der Film läuft am 20. März in den USA an.
► Walt Disney wird erstmals einen „Tomorrowland“-Spot mit George Clooney zeigen. Start: 22. Mai.
► Universal wird derweil mit einem Vorgeschmack auf den Jurassic Park Film ins Rennen gehen, von dem erwartet wird, das er neue Maßstäbe setzen wird.
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Ein paar weitere Zahlen:
► 12 Milliarden (10,6 Mrd Euro): Dollar-Summe, die die Amerikaner für Super Bowl T-Shirts ausgeben wird.
► 1,4 Milliarden: Zahl der Burger, die sie an dem Wochenende verschlungen werden.
► 1,25 Milliarden: Zahl der verdrückten Chicken Wings.
► 4833,25 Dollar (4282,90 Euro): Durchschnittlicher Preis für ein Ticket.
► 152 Millionen Dollar (134,7 Mio Euro): So viel investierte die Budweiser-Firma Anheuser Bush seit 2010 für Super Bowl Anzeigen.
► 359 Millionen Dollar (318,1 Mio Euro): Geld, das die Zuschauer in diesem Jahr in Phoenix ausgeben werden.
► 7,5 Millionen: Zahl der US-Haushalte, die sich für das Spiel einen neuen TV zugelegt haben.
► 116 Sekunden: Zeit, um die National-Hymne zu spielen.
► 4 Milliarden Dollar (3,5 Mrd Euro): Summe, die seit dem letzten Super Bowl in Downtown Phoenix investiert wurde.
► 60: Zahl der Extra-Flüge nach oder von Phoenix.
► 180: Zahl der Länder, in denen der Super Bowl übertragen wird.
► 171 Millionen: Zahl aller TV-Zuschauer weltweit.
Hier finden Sie alle Werbe Spots Super Bowl 2015: Link:
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