Golden Globes Mehr Glamour für die Quote

Golden Globes

Mehr Glamour für die Quote

Massen an Filmstars und ein Humorfachmann als Moderator: Wenn am Sonntag in Hollywood die Golden Globes verliehen werden, hoffen die Organisatoren auf ein Millionenpublikum.

Walt Disney Studios

Sandra Bullock wurde für ihre Rolle in „Selbst ist die Braut“ nominiert

Sie sind traditionell einer der Höhepunkte der „Award Season“ in Hollywood: Die Golden Globes gelten seit jeher als zweitwichtigster Filmpreis der Welt und sind der Gradmesser für die Oscars, die in diesem Jahr wegen der olympischen Winterspiele in Vancouver erst am 7. März verliehen werden. Bevor die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) am Sonntag zum 67. Mal Filmschaffende aus aller Welt ehrt, sind den goldenen Weltkugeln schon zahlreiche Auszeichnungen vorausgegangen. Der Preisregen im Vorfeld ist den zahlreichen Verbänden und Vereinigungen zu verdanken, die neben der HFPA existieren – und die alle ihre eigenen Awards vergeben.

Signal gegen die Inflation der Filmpreise

In keinem anderen Land der Welt werden so viele wichtige Filmpreise vergeben, wie in den USA. Vor den Oscars und den Globes werden die Filmschaffenden alljährlich von den verschiedensten Kritiker-, Schauspieler-, Produzenten- und Regieverbänden geehrt. Daher rühren die Organisatoren der Golden Globes seit Wochen die Werbetrommel für ihre Preisgala und die große TV-Show, die live in alle Welt übertragen wird. Erstmals seit 15 Jahren wurde dafür eigens wieder ein Moderator engagiert.

Ob es allerdings ein Glücksgriff war, ausgerechnet den britischen Starkomiker Ricky Gervais zu verpflichten, wird sich erst am Sonntagabend im Beverly Hilton Hotel in Los Angeles zeigen. Schließlich ist der Erfinder und Hauptdarsteller von Comedy-Formaten wie „The Office“ oder „Extras“ für seinen beißenden Spott bekannt.

Kinostars sollen TV-Zuschauer anlocken

Potenzielle Opfer für Gervais gibt es genug, denn in diesem Jahr ist das Staraufgebot in Los Angeles so groß wie nie zuvor. Neben den für einen Preis nominierten Schauspielern werden Hollywoodgrößen wie die Oscar-Preisträgerinnen Reese Witherspoon, Halle Berry, Nicole Kidman, Sophia Loren und Stars wie Mel Gibson, Tom Hanks, Robert De Niro, Julia Roberts, und Jennifer Aniston als Laudatoren auf der Bühne stehen. Einzig Hollywoods Traumpaar Angelina Jolie und Brad Pitt hat abgesagt.

dpa

Der britische Komiker Ricky Gervais moderiert die Verleihung der 67. Golden Globes

Mit der Flut an Stars wollen die Macher der TV-Show Millionen Zuschauer in aller Welt vor die Bildschirme locken. Als Favorit geht in diesem Jahr der Film „Up in the Air“ mit George Clooney in der Hauptrolle ins Rennen. Die mit leichter Hand inszenierte Komödie über einen vielfliegenden Manager, der in den USA herumreist, um Angestellte in den verschiedensten Unternehmen zu feuern, besticht durch glänzende Dialoge und ist zu Recht für sechs Golden Globes nominiert.

Streep und Bullock in der Favoritenrolle

In der Kategorie beste Hauptdarstellerin werden sich nach Meinung der Experten Meryl Streep und Sandra Bullock ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Während Streep bereits 25-mal für einen Golden Globe nominiert war und für ihre Rolle als TV-Köchin in „Julie & Julia“ zum siebten Mal ausgezeichnet werden könnte, hofft Bullock auf den ersten Globe ihrer Karriere. Die Chancen stehen gut, denn die deutschstämmige Schauspielerin ist neben ihrer Rolle in der Komödie „Selbst ist die Braut“ auch noch für das Football-Drama „The Blind Side“ nominiert.

Für Deutschland geht die Produktion „Das weiße Band“ des österreichischen Regisseurs Michael Haneke ins Rennen. Das in Schwarz-Weiß gedrehte Drama über Gewalt und autoritäre Strukturen in einer Dorfgemeinschaft vor Beginn des Ersten Weltkriegs ist als „Bester nicht-englischsprachiger Film“ nominiert. Hoffnung auf eine Auszeichnung als bester Nebendarsteller darf sich Christoph Waltz machen. Der österreichische Schauspieler erhielt eine Nominierung für seine Rolle in Quentin Tarantinos Nazi-Western „Inglourious Basterds“.

Ein Preisträger der 67. Golden Globes steht übrigens schon fest: Kultregisseur Martin Scorsese („The Departed“, „Good Fellas“, „Taxi Driver“) wird mit dem Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Fakten zu den Golden Globes

* 1943 gründeten in Hollywood arbeitende ausländische Filmjournalisten die Hollywood Foreign Correspondents Association, die nach einer Phase mit zwei verschiedenen Verbänden 1955 unter das Dach der Hollywood Foreign Press Association zurückkehrte

* Die ersten Golden Globe Awards wurden 1944 im Rahmen einer informellen Zeremonie verliehen

* Anders als bei den Oscars werden bei den Golden Globes seit 1956 auch internationale Fernsehproduktionen ausgezeichnet

* Über die Vergabe der begehrten Preise entscheidet eine Gruppe von rund 100 ausländischen Journalisten, die seit mehreren Jahren in Hollywood arbeiten

* Die Preisverleihung wird in der Nacht zum Montag ab 2.00 Uhr auf ProSieben live übertragen

 

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