NIEDERLAGE IN AMERIKACola verleiht Red Bull keine Flügel
UNTERNEHMENSGRÜNDER DIETRICH MATESCHITZ GEGEN BRANCHENRIESEN UNTERLEGEN
10.08.2011 — 20:18 Uhr
Red Bull verleiht Flügel – Red Bull Cola offenbar nicht: Der österreichische Getränkehersteller konnte mit seiner eigenen Cola in den USA nicht abheben. Der Konzern zieht nun seine „Simply Cola" aus dem Geburtsland der braunen Brause zurück.
Für Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (67) ist das seine bisher größte Niederlage.
Das Salzburger Unternehmen des stets gebräunten und mit Drei-Tage-Bart versehenen Mateschitz war 2008 mit einer eigenen Cola angetreten, um die Branchenriesen Coca-Cola und Pepsi herauszufordern. Außerdem wollte man sich mit einem weiteren Produkt besser aufstellen.
Aber daraus wurde offenbar nichts.
In einer Mitteilung des Konzerns heißt es: „Eine nationale Einführung von Red Bull Cola in den USA würde den Einsatz entsprechender Ressourcen voraussetzen. Diese Ressourcen wollen wir jedoch bis auf weiteres in unser Red Bull Energy Drink USA-Geschäft investieren."
In den Kernmärkten Deutschland und Österreich würden die Geschäfte mit „Simply Cola" dagegen „hervorragend" laufen.
In Belgien, Großbritannien und Russland sieht es Medienberichten wohl eher mau aus.
Der österreichische Marken-Experte Michael Brandtner sagte dem „Handelsblatt": „Die Menschen ordnen Red-Bull-Cola fälschlich in die Kategorie Energy-Drinks ein. Wer die nicht mag, probiert auch die Cola nicht."
Dietrich Mateschitz hatte Red Bull 1987 auf den Markt gebracht. Die Idee für den Energy-Drink wurde geboren, nachdem er bei einem Thailand-Trip ein einheimisches Getränk probierte, das ihn augenblicklich vom Jetlag befreite.
4,2 Milliarden Dosen Red Bull wurden allein im vergangenen Jahr weltweit verkauft. 2010 beschäftigte Mateschitz 7758 Mitarbeiter (2004: 2605).
Nicht nur bei den Energy-Drinks ist der Visionär eine große Nummer. Aus der Formel 1 oder auch aus dem Fußball („New York's Red Bulls", „Red Bull Salzburg", „Red Bull Brasil" und „RB Leipzig") ist er kaum wegzudenken.
Neuster Coup: der Angriff auf dem Zeitschriften-Markt. Er will einen ebenbürtigen Konkurrenten zur renommierten „Sports Illustrated" schaffen.
Mit der Cola-Attacke in den USA hat er sich nun erstmals richtig verhoben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen