So wandern Sie richtig aus
wie Sie sich vorbereiten und gegen Scheitern absichern +++ Auswanderer Konni Reimann gibt praktische Tipps
Für viele Deutsche ist es ein Traum: Auswandern! Einige machen ihn wahr (2010: 141 000), aber viele scheitern. Weil sie sich falsch vorbereiten, falsche Erwartungen haben. Was Sie beachten sollten:
Vorbereitung
Arzt-Check: Sind Sie fit für Ihr Traumland? Ist z. B. die medizinische Versorgung, die Sie benötigen, dort gewährleistet?
Infos, Infos, Infos! Erfahrungsberichte & Checklisten bietet das Themenportal www.puravida.de.
Drei-mal-drei-Regel: Besuchen Sie Ihr Traumland mindestens drei Mal für je drei Wochen, bevor Sie sich zum Auswandern entscheiden. Davon eine Reise in der kritischen Jahreszeit (z. B. Regenzeit). Und: drei gute, persönliche Kontakte im Zielland zu Starthelfern aufbauen.
Machen Sie einen Beziehungs-Check: Teilt Ihr Partner Ihre Träume? Hält die Beziehung Rückschläge aus?
Finanzcheck: Haben Sie genug Geld für Ihr neues Leben? Wie lange können Sie sich ohne Job über Wasser halten? Klären Sie: Welche Einnahmen (auch Erspartes) habe ich, welche Ausgaben? Papiere und Sprache
Wer im Ausland länger arbeiten will, benötigt Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis (Botschaft des Landes).
Die übliche Reise-Krankenversicherung deckt oft nur einzelne Reisen (bis sechs Wochen) ab. Besser: Langzeit-Auslandskrankenversicherung mit Weltweit-Schutz!
Melden Sie Ihre Kinder in der Schule ab, im neuen Land an. Wenn es kein gutes Schulsystem gibt: zusätzlich Online-Fernunterricht oder mit anderen einen Privatlehrer teilen.
Sie sollten die Sprache Ihres Landes sprechen, mindestens einfache Gespräche führen können. Job und Geschäft
Prüfen Sie realistisch Ihre Job-Aussichten! Gute Chancen haben oft Friseure, Köche, Handwerker, Gärtner, Hausmeister, Altenpfleger.
Hinterfragen Sie Ihre Geschäfts-Idee! Gibt es in dem Ort schon jemanden, der diese anbietet? Machen Sie sich keine Feinde!
Junge Leute (18-30 Jahre) können in manchen Ländern mit einem Work-and-Travel-Visum Geld verdienen.
Der Senioren-Experten-Service (SES) vermittelt Rentner mit Berufserfahrung in 80 Länder (www.ses-bonn.de). Kosten und Kündigungen
Wenn Sie Rente beziehen oder in Aussicht haben: Klären Sie, ob und wie das Geld ins Ausland überwiesen wird.
Bringen Sie zu Hause Ihre Kosten auf null. Kündigen Sie alles, was Sie nicht brauchen - Telefon, Internet, Monatskarte für Bus/Bahn.
Melden Sie Ihr Auto und TV, Radio (GEZ) ab!
Wichtig:Freund oder Verwandter, der Ihre Post öffnet. Sonst bringen Mahnungen/Fristen Ärger ein.
Eröffnen Sie vor Ort ein Bankkonto, damit Sie Ihre Zahlungen erledigen können. Achtung: Dazu brauchen Sie in einigen Ländern eine Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis.
Wie legen Sie Ihr Startkapital an - in Euro oder in der Währung des Ziellandes? Dabei nicht nur auf die Zinsen achten! In vielen Ländern frisst die Inflation die Zinsen auf. Gefahren
Bedenken Sie die klimatischen Verhältnisse vor Ort - Kleinkinder sind z. B. in Ländern mit Tropenkrankheiten extrem gefährdet!
Lassen Sie sich nicht mit einer Besichtigungsreise ködern - Reisekosten sind im Kaufpreis versteckt.
Vorsicht: Kriminelle Anbieter versuchen, Grundstücke zu verkaufen, die ihnen nicht gehören, oder verkaufen sie zweimal. Erkundigen Sie sich nach den Eigentumsrechten!
In vielen Ländern dürfen Grundstücke nicht von Ausländern erworben werden. Oft bieten betrügerische Strohmänner ihre Dienste an. Risiko!
Manche Internetseiten sind eng verbunden mit Kreditbetrügern, Sex-Anbietern (Asien) oder Geldwäschern (Südamerika). Bleiben Sie misstrauisch! Rückkehr-Option
Falls Sie sich die Option zur Rückkehr offenhalten wollen: Finden Sie für Ihre Wohnung Zwischenmieter (Vermieter fragen).
Falls Sie Ihre Wohnung nicht halten können: Klären Sie, wo Sie im Fall der Rückkehr wohnen können (Verwandte, Freunde).
Vereinbaren Sie im Job einen Ausstieg auf Probe.
Bei einer Rückkehr haben Sie eventuell Anspruch auf Arbeitslosengeld. Tipp: Vor dem Start arbeitslos melden, aber nicht arbeitssuchend.
source: BildVorbereitung
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