Autoindustrie
Obama spielt seine Trumpfkarte: Retter der Autoindustrie
Montag, 17.09.2012, 18:07Es ist eine beeindruckende Zahl, mit der die Demokraten im Wahlkampf um das Präsidentenamt hausieren gehen: Barack Obama habe während der Wirtschaftskrise mehr als 1,4 Millionen Jobs rund um die US-Autoindustrie gerettet.
Die Entscheidung für Geldspritzen an General Motors, Chrysler und Zulieferer sei damals mutig und politisch unpopulär gewesen. Aber sie habe eine „wirtschaftliche Katastrophe in Kommunen im ganzen Land verhindert“.
Die breit gefasste Zahl stammt aus einer mittlerweile zwei Jahre alten Studie des Center for Automotive Research (CAR). Die Regierung Obama kramt sie immer wieder hervor, besonders jetzt in Wahlkampfzeiten. Denn Obama inszeniert sich gerne als Beschützer von Amerikas Autowerkern. Kaum ein Präsident dürfte derart viele Fabriken während seiner Amtszeit besichtigt haben. Auch Daimlers amerikanische Lkw-Produktion bekam schon Besuch vom mächtigsten Mann im Staate.
In dieses Bild passt, dass die US-Regierung am Montag vor die Welthandelsorganisation WTO gezogen ist und anprangert, dass China seine Autoindustrie illegalerweise päppele. Mit den Japanern und Südkoreanern hatten schon einmal ausländische Firmen die heimischen Hersteller in Bedrängnis gebracht. Die Beschwerde erfolgt zeitgleich mit einem Wahlkampf-Auftritt Obamas in Ohio, wo zahlreiche Firmen aus der Auto- und Zulieferindustrie angesiedelt sind. Der Bundesstaat grenzt an Michigan mit der Autohochburg Detroit.
Obama hat bis heute viele Fans unter den Arbeitern in der Region. Der Präsident hatte die Industrie in der Rezession als „Rückgrat der US-Wirtschaft“ bezeichnet und rund 80 Milliarden Dollar an Steuergeldern hineingepumpt – gegen die Attacken der Republikaner, die den freien Markt bedroht sahen. Die insolventen Hersteller General Motors und Chrysler konnten mit dem Geld im Sommer 2009 einen Neustart wagen. Auch für die Zulieferer war das die Rettung – und auf Umwegen somit wohl für den dritten US-Autokonzern Ford, der selbst keine Staatshilfen bekam. Heute schreiben alle US-Autobauer wieder satte Gewinne und modernisieren ein Werk nach dem anderen.
Dagegen hängt dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney bis heute ein Gastbeitrag in der „New York Times“ vom November 2008 nach. Er verlangte darin in ungeschönten Worten: „Let Detroit go bankrupt“ – „Lasst Detroit pleitegehen“. Seine Argumentation: Nur ein harter Bruch könne die Automanager wachrütteln und überlebenswichtige Reformen anstoßen. Diese Forderung haben ihm viele in der Branche bis heute nicht verziehen.
Die breit gefasste Zahl stammt aus einer mittlerweile zwei Jahre alten Studie des Center for Automotive Research (CAR). Die Regierung Obama kramt sie immer wieder hervor, besonders jetzt in Wahlkampfzeiten. Denn Obama inszeniert sich gerne als Beschützer von Amerikas Autowerkern. Kaum ein Präsident dürfte derart viele Fabriken während seiner Amtszeit besichtigt haben. Auch Daimlers amerikanische Lkw-Produktion bekam schon Besuch vom mächtigsten Mann im Staate.
In dieses Bild passt, dass die US-Regierung am Montag vor die Welthandelsorganisation WTO gezogen ist und anprangert, dass China seine Autoindustrie illegalerweise päppele. Mit den Japanern und Südkoreanern hatten schon einmal ausländische Firmen die heimischen Hersteller in Bedrängnis gebracht. Die Beschwerde erfolgt zeitgleich mit einem Wahlkampf-Auftritt Obamas in Ohio, wo zahlreiche Firmen aus der Auto- und Zulieferindustrie angesiedelt sind. Der Bundesstaat grenzt an Michigan mit der Autohochburg Detroit.
Obama hat bis heute viele Fans unter den Arbeitern in der Region. Der Präsident hatte die Industrie in der Rezession als „Rückgrat der US-Wirtschaft“ bezeichnet und rund 80 Milliarden Dollar an Steuergeldern hineingepumpt – gegen die Attacken der Republikaner, die den freien Markt bedroht sahen. Die insolventen Hersteller General Motors und Chrysler konnten mit dem Geld im Sommer 2009 einen Neustart wagen. Auch für die Zulieferer war das die Rettung – und auf Umwegen somit wohl für den dritten US-Autokonzern Ford, der selbst keine Staatshilfen bekam. Heute schreiben alle US-Autobauer wieder satte Gewinne und modernisieren ein Werk nach dem anderen.
Dagegen hängt dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney bis heute ein Gastbeitrag in der „New York Times“ vom November 2008 nach. Er verlangte darin in ungeschönten Worten: „Let Detroit go bankrupt“ – „Lasst Detroit pleitegehen“. Seine Argumentation: Nur ein harter Bruch könne die Automanager wachrütteln und überlebenswichtige Reformen anstoßen. Diese Forderung haben ihm viele in der Branche bis heute nicht verziehen.
Die schwache Flanke der US-Regierung in Sachen Autorettung sind allerdings die Kosten: Von den 80 Milliarden Dollar sind erst rund die Hälfte zurück in die Staatskasse geflossen, so sind die USA bis heute der größte Aktionär von GM. Die Regierung Obama fürchtet nach einer Schätzung aus dem August, dass der sogenannte Auto-Bailout den Steuerzahler am Ende insgesamt 25 Milliarden Dollar kosten könnte. Diese Zahl macht sich im Wahlkampf weniger gut als 1,4 Millionen gerettete Arbeitsplätze.
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