Helikopter-Flüge
Der Überflieger von Los Angeles
Die Stars von Hollywood residieren hinter hohen Mauern. Robin C. Petgrave hat daraus ein Geschäft gemacht und fliegt Touristen über ihre Anwesen.
„Hey Guys! Alle startklar?“, ruft Robin C. Petgrave in den Innenraum des Helikopters. Seine Stimme klingt wie die eines Radiomoderators: sonor, tief und dauergutgelaunt. Die drei Passagiere, die mit Kopfhörern und Mikro verkabelt die nächsten 35 Minuten mit ihm am Himmel von L.A. cruisen, nicken eifrig. „Ja doch, alles super!“ Petgrave zieht sein „Baby“ sanft nach oben: Die Rotorblätter des Helikopters kreisen hektisch und ohrenbetäubend und Pilot Petgrave beginnt mit dem, was ihm neben dem Fliegen am meisten Spaß macht: dem Singen. Beziehungsweise: Rappen – „di dap, düdü, di dap, yeah!“. Der Vogel geht in die Lüfte. Es ruckelt gewaltig. „Just relax“, säuselt er und singt schmachtend Brian Adams Liedzeile „We are in heaven“. Eine der Damen im Heli krallt sich ziemlich verkrampft am Sitz fest.
Doch keine fünf Minuten später ist das mulmige Gefühl vergessen. Drei Nasen kleben staunend und gaffend am Fenster, während Petgrave Richtung Hollywood Hills fliegt, mitten hinein in die am meisten abgefilmten Hügel der Welt. Die Schriftzüge „HOLLY“ und das englische Wort für Wald, „WOOD“, kommen immer näher. Zum Greifen nah. L.A. ist, das zeigt der Helikopterflug über die zweitgrößte Stadt der USA, flach wie ein Pfannkuchen. Einzig in Downtown strebt die Stadt nach Höherem. Petgrave steuert den Heli scharf an den Wolkenkratzern vorbei. Will er die denn schrammen? „Oh mein Gott, wir haben Turbulenzen“, ruft er ins Mikro. Er zerrt an seinem Steuerknüppel und drückt die Maschine in einem Sturzflug nach unten. Zwei Sekunden später fliegt er wieder ganz routiniert. „Nur Spaß“, lacht er, „wollte mal etwas Action reinbringen.“
Doch keine fünf Minuten später ist das mulmige Gefühl vergessen. Drei Nasen kleben staunend und gaffend am Fenster, während Petgrave Richtung Hollywood Hills fliegt, mitten hinein in die am meisten abgefilmten Hügel der Welt. Die Schriftzüge „HOLLY“ und das englische Wort für Wald, „WOOD“, kommen immer näher. Zum Greifen nah. L.A. ist, das zeigt der Helikopterflug über die zweitgrößte Stadt der USA, flach wie ein Pfannkuchen. Einzig in Downtown strebt die Stadt nach Höherem. Petgrave steuert den Heli scharf an den Wolkenkratzern vorbei. Will er die denn schrammen? „Oh mein Gott, wir haben Turbulenzen“, ruft er ins Mikro. Er zerrt an seinem Steuerknüppel und drückt die Maschine in einem Sturzflug nach unten. Zwei Sekunden später fliegt er wieder ganz routiniert. „Nur Spaß“, lacht er, „wollte mal etwas Action reinbringen.“
„Stars ziehen immer“
Immer wieder zeigt Petgraves ausgestreckter Arm während des Flugs nach unten. Dort sieht man riesige Villendächer, daneben noch riesigere Rasenflächen, auf denen blaue Vierecke in der Sonne leuchten. Swimmingpools. Der immer gleichen Bewegung folgt der immer gleiche Satzanfang: „Hier wohnt übrigens ...“ Gefolgt von einem Promi-Namen wie Madonna, Johnny Depp, Brad Pitt. „Stars“, wird er später in seinem Büro sagen, „ziehen immer. Sie üben einfach eine unglaubliche Faszination aus.“ Selbst wenn, was oft passiert, eben nichts zu sehen ist außer viel Grün. Madonna eben nicht in ihrem Garten liegt und sich sonnt. Eigentlich liegt Madonna nie in ihrem Garten.Robin P. Petgrave liebt es, über die Villen der Reichen zu fliegen. Schließlich ist die Geschichte von denen da unten auch ein bisschen seine Geschichte. Eine amerikanische Aufsteigergeschichte. Die Geschichte des armen, schwarzen Tellerwäschers, der zum erfolgreichen US-Geschäftsmann wird.
Petgraves Einsatz für Problemkinder
„Born to be wild, born to fly“ (geboren, um frei zu sein, geboren, um zu fliegen) – das, sagt er, sei sein Lebensmotto. In Jamaika in bescheidenen Verhältnissen geboren, in den Staaten aufgewachsen, hat der heute 48-Jährige inzwischen mehr als 10 000 Flugstunden hinter sich. Als Stuntman war er im Entertainment-Geschäft tätig. Er flog riskante Helikopterszenen für Filme, Musikvideos und Werbespots. Zum Beispiel für den Film „Broken Arrow“ mit John Travolta. Mittlerweile führt er sein eigenes Flugunternehmen namens Celebrity Helicopters. Seinen geschäftlichen Erfolg nutzte er dazu, zusätzlich eine wohltätige Organisation aufzubauen, die Kinder zwischen 8 und 21 von der Straße holt und zur Fliegerei hinführt. „Ich will was zurückgeben in diesem Leben“, erklärt Petgrave.
Mit Celebrity Tours können Problemkinder lernen, Verantwortung zu übernehmen: Sie lernen, Flugzeuge zu warten und zu fliegen. 1991 gründete Petgrave seine Firma mit sechs Hubschraubern und neun Flugzeugen. Seit 1994 betreut er das Mentorenprogramm, 1999 lud ihn dafür Oprah Winfrey in ihre Show ein. Sie fand, dass sein Einsatz öffentliche Anerkennung verdiente. Das war eine Art Ritterschlag, wenn man bedenkt, dass Oprah die bei weitem erfolgreichste Talkshow in der Geschichte des amerikanischen Fernsehens betreibt. Ähnliche Wertschätzung schenkte ihm der damalige US-Präsident Bill Clinton. Der schrieb ihm in einem Brief, wie großartig er sein Projekt finde und dass er ihn unterstütze.
Petgrave und seine Mitarbeiter fliegen bei Tag und bei Nacht über Malibus Sandstrände, der Heimat vieler Filmstars und Mitarbeiter der Filmindustrie, über Santa Monica, Venice Boardwalk und Downtown oder die Hügel Hollywoods. Petgrave gibt Touristen für einen kurzen Augenblick in ihrem Leben das Gefühl Paparazzi zu sein. Er lässt sie sehen, was sich hinter den hohen Mauern und Bäumen der Staranwesen verbirgt. Wie sie leben, die Reichen und Schönen. Um sein Geschäft macht sich der Pilot und Unternehmer keine Gedanken, US-Finanzkrise hin oder her. Denn, wie sagt Petgrave: „Hey, wir sind in Hollywood. Hier wohnen etliche der berühmtesten Menschen der Welt. Und das wird so bleiben, solange es die Traumindustrie gibt.“ Keine fünf Minuten später sitzt er wieder in einem seiner Hubschrauber. Er fliegt noch immer Touren gern selber, dabei könnte er das längst komplett seinen Mitarbeitern überlassen. Den Traum ein Überflieger zu sein, will sich Robin C. Petgrave mit seinem Job eben täglich neu erfüllen.
Hinweis: Die Autorin recherchierte mit Unterstützung von FTI Reisen.
Mit Celebrity Tours können Problemkinder lernen, Verantwortung zu übernehmen: Sie lernen, Flugzeuge zu warten und zu fliegen. 1991 gründete Petgrave seine Firma mit sechs Hubschraubern und neun Flugzeugen. Seit 1994 betreut er das Mentorenprogramm, 1999 lud ihn dafür Oprah Winfrey in ihre Show ein. Sie fand, dass sein Einsatz öffentliche Anerkennung verdiente. Das war eine Art Ritterschlag, wenn man bedenkt, dass Oprah die bei weitem erfolgreichste Talkshow in der Geschichte des amerikanischen Fernsehens betreibt. Ähnliche Wertschätzung schenkte ihm der damalige US-Präsident Bill Clinton. Der schrieb ihm in einem Brief, wie großartig er sein Projekt finde und dass er ihn unterstütze.
Warum Robin immer noch so gerne selber fliegt
Nachzulesen ist das hinter Glas, eingerahmt in Robins Büro – der Präsidenten-Brief ist unterschieben mit einem schwungvollem „William Jeffersen“, wie Clintons eigentlich heißt. An der Wand gegenüber grinst Petgrave neben Arnold Schwarzenegger, der ehemalige Gouverneur Kaliforniens, in die Kamera. Auch „Arni“ klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter: „Well done.“ Signierte Bilder von Madonna und anderen Stars tapezieren sein kleines Büro, die Vitrinen sind vollgestellt mit Auszeichnungen, gesammelten Pressetexten und Pilotenequipment.Petgrave und seine Mitarbeiter fliegen bei Tag und bei Nacht über Malibus Sandstrände, der Heimat vieler Filmstars und Mitarbeiter der Filmindustrie, über Santa Monica, Venice Boardwalk und Downtown oder die Hügel Hollywoods. Petgrave gibt Touristen für einen kurzen Augenblick in ihrem Leben das Gefühl Paparazzi zu sein. Er lässt sie sehen, was sich hinter den hohen Mauern und Bäumen der Staranwesen verbirgt. Wie sie leben, die Reichen und Schönen. Um sein Geschäft macht sich der Pilot und Unternehmer keine Gedanken, US-Finanzkrise hin oder her. Denn, wie sagt Petgrave: „Hey, wir sind in Hollywood. Hier wohnen etliche der berühmtesten Menschen der Welt. Und das wird so bleiben, solange es die Traumindustrie gibt.“ Keine fünf Minuten später sitzt er wieder in einem seiner Hubschrauber. Er fliegt noch immer Touren gern selber, dabei könnte er das längst komplett seinen Mitarbeitern überlassen. Den Traum ein Überflieger zu sein, will sich Robin C. Petgrave mit seinem Job eben täglich neu erfüllen.
Hinweis: Die Autorin recherchierte mit Unterstützung von FTI Reisen.
Infos:
L.A. & Celebrity Homes Helikopterflug: 35-minütiger Helikopter-Rundflug über die Stadt kostet 166 Euro pro Person, inklusive Transfer vom Hotel zum Heliport und zurück, www.celebheli.com. Buchbar ist die Tour auch beim Nordamerika-Spezialisten FTI unter www.fti.de. source: Focus |
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