TV-Duell im Minutenprotokoll
Obama und Romney im offenen Schlagabtausch VIDEO
Schluss, aus, vorbei. Die zweite TV-Debatte ist zu Ende - das Duell geriet zu einem offenen Schlagabtausch zwischen Präsident Obama und Herausforderer Romney. In dem 90-minütigen Auftritt gab sich besonders Obama angriffslustig. Auf dem Feld der Außenpolitik brachte er seinen republikanischen Kontrahenten in Bedrängnis, der wiederum knöpfte sich immer wieder die Wirtschaftspolitik des Präsidenten vor.
Lesen Sie den Verlauf des Duells im Minutenprotokoll.
+++ Ende der Debatte +++
[4.40 Uhr] Romney nutzt die Schlussfrage, um an seine Biografie, seine Erfahrung in der Privatwirtschaft und seine Amtszeit als Gouverneur zu erinnern. Merkwürdigerweise bringt er indirekt jenes Thema auf, dass ihn vor einigen Wochen arg in Bedrängnis brachte: Seine abschätzigen Äußerungen über 47 Prozent der Amerikaner. "Ich kümmere mich um 100 Prozent der Amerikaner". Geschicktes Schlussstatement von Obama: Er spricht über Fairness und Chancengleichheit und greift Romney ein letztes Mal an - ausgerechnet für dessen umstrittene 47-Prozent-Äußerungen. "Ich glaube, Romney ist ein netter Mensch", sagt er. "Aber er bezeichnete 47 Prozent der Amerikaner als Opfer - denken Sie, über wen er da sprach." Romney sitzt auf seinem Stuhl und blickt etwas missmutig drein. Er weiß: Er kann jetzt nicht mehr darauf antworten. "Vielen Dank an Sie beide", verabschiedet CNN-Moderatorin Crowley die Kontrahenten.
+++ Romney setzt wieder auf Wirtschaft +++
[4.33 Uhr] Romney arbeitete sich wieder an der Wirtschaftspolitik des Präsidenten ab. Aber die Angriffe sind längst nicht so effektiv wie vor zwei Wochen in Denver. Obama scheint zufrieden mit seinem eigenen Auftritt. Während Romney attackiert, lächelt er in die Kameras. Die Libyen-Frage hat den Republikaner verunsichert. Seine ganze Körpersprache ist anders, demütiger. "Romney ist seit der Libyen-Frage nicht mehr der gleich", twittert TV-Analyst Chuck Todd.
+++ Romney scheitert bei der Außenpolitik +++
[4.28 Uhr] Den kurzen Außenpolitik-Abstecher hat Romney nicht genutzt - im Gegenteil. Obwohl die Obama-Administration in den vergangenen Tagen wegen ihres Verhaltens nach der Libyen-Attacke verstärkt in die Kritik geraten war, kann der Republikaner nicht punkten. Im Gegenteil: Er muss sich verteidigen, dass er den Angriff damals politisch auszunutzen versuchte. "Wie konnte Romney nur das Libyen-Thema verpatzen", twittert die konservative Kommentatorin Laura Ingraham.
+++ Romney verheddert sich im Libyen-Thema +++
[4.20 Uhr] Romney verzettelt sich. Er wirft Obama vor, die Attacke in Libyen erst nach 14 Tagen als einen "Terrorakt" bezeichnet zu haben. Tatsächlich vertrat der Präsident damals bereits nach 24 Stunden im Rosengarten des Weißen Hauses diese Einschätzung. "Holen Sie sich das Protokoll", belehrt er Romney. Selbst CNN-Frau Crowley springt Obama bei. Uups...
+++ Obama, der Commander in Chief +++
[4.15 Uhr] Und dann kommt das Thema doch noch: Libyen. Ein Zuschauer fragt nach den Hintergründen der Attacke auf das US-Konsulat in Benghasi. Interessant: Obama verändert seiner Stimmlage und seinen Auftritt: Kurze Sätze, entschlossener Gesichtsausdruck, subtile Gestik. Erstens habe er damals rasch sein Sicherheitsteam zusammengerufen, zweitens detaillierte Aufklärung verlangt. "Wenn Leute Amerikaner attackieren, werden wir sie verfolgen." Ich, der der Commander in Chief - das ist die Botschaft.
+++ Außenpolitik spielt kaum eine Rolle +++
[4.05 Uhr] Ist hier niemand an Außenpolitik interessiert? Keine einzige Frage dazu bisher. Stattdessen: Steuern, Wirtschaft, Arbeitslosigkeit. Nicht schlecht für Romney, denn auf diesen Feldern ist Obama angreifbarerer als in der Außenpolitik.
+++ "Ah, Lorraine" +++
[4.00 Uhr] Kurze Atempause: "Lauren? Laurreane?" Sowohl Obama als auch Romney kriegen das mit dem Namen einer Fragerin nicht so recht hin. Die wiederholt: "Lorraine." - "Ah, Lorraine", sagt Obama.
+++ Eine zweite Ära Bush? +++
[3.55 Uhr] Unangenehme Frage für Romney. Eine Zuschauerin will wissen, ob ein Romney-Sieg nicht eine Widerauferstehung der Bush-Politik bedeuten würde. Nein, sagt Romney und versucht, sich innenpolitisch von dem Ex-Präsidenten abzusetzen. Obama greift das auf: "Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen den beiden", sagt er. "Der Gouverneur ist in manchen Dingen noch radikaler."
+++ Mehr Sprechzeit für Obama +++
[3.47 Uhr] Die Hälfte des TV-Duells ist vorüber: Obama hat ein wenig mehr Zeit benötigt für seine Antworten. Er sprach bislang knapp 20 Minuten, Romney dagegen nur 17 Minuten.
+++ "Das ist nicht die Haltung, die Frauen brauchen" +++
[3.45 Uhr] Romney weiß: Er hat ein Problem mit weiblichen Wählern. Jetzt hat er eine Chance, sie direkt anzusprechen. Was er denn tun würde, um die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu beseitigen, wird er gefragt. "Wichtiges Thema", sagt er. Dann verweist er auf seine Amtszeit als Gouverneur. Die war natürlich großartig, was Frauen angeht: Viele weibliche Führungskräfte in seinem Team, die Einführung flexibler Arbeitszeiten. "Ich weiß, wie es geht." Obama greift ihn umgehend an: Als Romney gefragt worden sei, ob er gesetzliche Maßnahmen zur finanziellen Gleichstellung von Männern und Frauen unterstütze, sei dieser ausgewichen. "Das ist nicht die Haltung, die Frauen brauchen." Punkt für Obama.
+++ Grünen-Kandidatin festgenommen +++
[3.40 Uhr] Die Präsidentschaftskandidatin der Grünen Partei in den USA, Jill Stein, und ihre Stellvertreterin sind im Vorfeld des zweiten TV-Duells festgenommen worden. Polizeiangaben zufolge versuchten Stein und die Grünen-Vizepräsidentschaftskandidatin Cheri Honkala, am Dienstag auf das Gelände der Hofstra University zu gelangen. Den beiden Frauen wird Ruhestörung vorgeworfen.
+++ Streit über Steuerversprechen +++
[3.38 Uhr] Obama versucht eine einfache Rechnung aufzumachen: Romney = teuer. Seine Steuerversprechen und seine geplanten Militärausgaben kosteten etliche Milliarden, rechnet der Präsident vor. "Aber wenn wir ihn fragen: Wie wollen Sie das finanzieren, hat er darauf keine Antwort." Der verteidigt sich: "Wenn wir hier über unseriöse Finanzierung sprechen: Wie sieht es denn mit dem fünf Billionen Dollar Defizit aus, das dieser Präsident zu verantworten hat?"
+++ Obama sucht die Konfrontation +++
[3.30 Uhr] Beide Kontrahenten geben sich bislang streitlustig. Obama macht einen deutlich offensiveren Eindruck als vor zwei Wochen. Er schreitet die Bühne während seiner Antworten auf und ab, geht auf die Zuschauer zu, sticht mit dem Zeigefinger in die Luft, spricht Romney direkt an. Der Republikaner gibt sich ähnlich forsch, attackiert immer wieder die Politik des Amtsinhabers. "Sein Schuldenberg wird zur Folge haben, dass Steuern erhöht werden", sagt er in Richtung der Zuschauer.
+++ "Sie machen das toll" +++
[3.25 Uhr] Eine Zuschauerin verhaspelt sich bei ihrer Frage und muss auf ihren Zettel schauen, was sie eigentlich von den beiden wissen wollte. "Sie machen das toll", sagt Obama. Die Zuschauer kichern.
+++ Romney spielt die Energiekarte +++
[3.20 Uhr] Unangenehme Situation für Obama: Romney knöpft sich erneut die Energiepolitik des Präsidenten vor: Höhere Benzinpreise, eine geringere Ölproduktion. "Stimmt nicht", sagt Obama. "Na gut", so Romney, "dann sagen Sie doch mal, wie sich die Ölproduktion in ihrer Amtszeit konkret entwickelt hat." Obama drückt sich um eine klare Antwort, trifft eher allgemeinere Aussagen. "Sagen Sie es doch. Ich habe eine einfache Frage gestellt", hakt Romney nach. Obama scheint ein wenig irritiert.
+++ "Mehr Ölbohrungen, mehr Lizenzen, mehr Industriejobs" +++
[3.15 Uhr] Energiepolitik ist im Wahlkampf ein wichtiges Thema - so auch im TV-Duell. Ein Zuschauer fragt die Kontrahenten nach ihren Plänen. "Wir wollen weiter nach Öl bohren", sagt Obama "Aber wir müssen auch nach Alternativen Ausschau halten." Dann stichelt er gegen Romney: "Seine Politik ist: Lass die Energiekonzerne die Gesetze schreiben." Romney wirft dem Präsidenten abermals eine verfehlte Politik vor und bringt einige große Versprechen hervor: Mehr Ölbohrungen, mehr Lizenzen, mehr Industriejobs, mehr Energieunabhängigkeit. "Lassen Sie uns unsere eigenen Energievorteile nutzen."
+++ Schlagabtausch zum Auftakt +++
[3.12 Uhr] Es geht gleich forsch los, beide Kontrahenten reiten erste Attacken. "Die Politik des Präsidenten hat das Land nicht zurück in die Erfolgsspur gebracht", sagt Romney. Darauf Obama: "Romney hat keinen Fünfpunkte-Plan, er hat einen Einpunkteplan: Die Reichen kriegen Steuererleichterungen."
+++ "Jobs schaffen, die gut bezahlt sind" +++
[3.06 Uhr] Ein Student stellt die erste Frage: Wie er nach seinem Uniabschluss finanziell auf die Beine kommen werde, wo er doch so viel Schulden angehäuft haben dürfte? Darauf Romney: "Das wichtigste ist: Sie müssen einen Job bekommen, sobald Sie aus der Uni kommen." Obama bedient ebenfalls das Job-Argument: "Wir müssen nicht nur Jobs schaffen. Wir müssen vor allem Jobs schaffen, die gut bezahlt sind."
+++ Das Duell beginnt +++
[3.02 Uhr] Die TV-Debatte startet, beide Kontrahenten betreten das Fernsehstudio, schütteln sich freundlich die Hand, winken ins Publikum. Romney darf die erste Frage beantworten. CNN-Moderatorin Crowley erklärt nochmal die Regeln: Obama und Romney haben jeweils zwei Minuten Zeit, um auf die Fragen zu antworten.
+++ "Sie sitzen in der ersten Reihe der Geschichte" +++
[2.55 Uhr] Es ist ein bisschen wie im Flugzeug: CNN-Moderatorin Candy Crowley tritt auf die rote Bühne und ermahnt die Zuschauer, ihre technischen Geräte auszustellen. "Es wird sicher ein großer Abend", sagt sie. "Sie sitzen in der ersten Reihe der Geschichte."
+++ Wer profitiert vom "Town Hall"-Format? +++
[2.40 Uhr] Die Bedingungen sind anders als vor zwei Wochen: Die Kontrahenten treffen in einem sogenannten "Town Hall"-Format aufeinander. Im Studio sitzen 80 unentschlossene Wähler, aus deren Reihen etwa 15 Fragen gesammelt werden, die Obama und Romney beantworten müssen. Thematisch wird es um Innen- wie auch um Außenpolitik gehen, moderiert wird das Duell von CNN-Frau Candy Crowley. Experten glauben, dass das Format Obama eher liegt als Romney, der im direkten Umgang mit Wählern mitunter seine Probleme hat.
+++ Hühnchen für Obama +++
[2.30 Uhr] Obamas Tag heute, in einem Hotel in Hempstead auf Long Island unweit von New York, in der Nähe des Debatten-Schauplatzes an der Hoefstra University: Sport am Vormittag, dann 45 Minuten Trainingsession für die Debatte, Nudeln mit Hühnchen zum Lunch, noch einmal eine Stunde Probe am Nachmittag, dann Relaxen mit Freunden, schließlich Dinner mit der First Lady, es gab Steak und Kartoffeln. Über Romneys Tag weiß man nichts genaues, nur dass er im Moment schon Backstage im Kreise der Familie sitzt, mit Ann Romney und diversen Söhnen. Obama ist soeben ebenfalls an der University eingetroffen.
+++ Herzlich Willkommen! +++
[2.25 Uhr] 20.25 Uhr in New York, 2.25 Uhr in Hamburg: Herzlich Willkommen zu unserem Liveticker! In einer halben Stunde beginnt das zweite direkte TV-Duell zwischen Barack Obama und Mitt Romney. Lustlos und müde hatte sich Obama im ersten Treffen gegen den Herausforderer Anfang Oktober präsentiert. Jetzt will der Präsident alles besser machen und "leidenschaftlich" für seine Wiederwahl werben. Das versicherte das Lager des Demokraten kurz vor der mit Hochspannung erwarteten Debatte der Kandidaten an der Hofstra University in Hempstead im Bundesstaat New York. Man darf gespannt sein, wer am Ende bei den US-Wählern besser ankommt.
Lesen Sie den Verlauf des Duells im Minutenprotokoll.
+++ Ende der Debatte +++
[4.40 Uhr] Romney nutzt die Schlussfrage, um an seine Biografie, seine Erfahrung in der Privatwirtschaft und seine Amtszeit als Gouverneur zu erinnern. Merkwürdigerweise bringt er indirekt jenes Thema auf, dass ihn vor einigen Wochen arg in Bedrängnis brachte: Seine abschätzigen Äußerungen über 47 Prozent der Amerikaner. "Ich kümmere mich um 100 Prozent der Amerikaner". Geschicktes Schlussstatement von Obama: Er spricht über Fairness und Chancengleichheit und greift Romney ein letztes Mal an - ausgerechnet für dessen umstrittene 47-Prozent-Äußerungen. "Ich glaube, Romney ist ein netter Mensch", sagt er. "Aber er bezeichnete 47 Prozent der Amerikaner als Opfer - denken Sie, über wen er da sprach." Romney sitzt auf seinem Stuhl und blickt etwas missmutig drein. Er weiß: Er kann jetzt nicht mehr darauf antworten. "Vielen Dank an Sie beide", verabschiedet CNN-Moderatorin Crowley die Kontrahenten.
+++ Romney setzt wieder auf Wirtschaft +++
[4.33 Uhr] Romney arbeitete sich wieder an der Wirtschaftspolitik des Präsidenten ab. Aber die Angriffe sind längst nicht so effektiv wie vor zwei Wochen in Denver. Obama scheint zufrieden mit seinem eigenen Auftritt. Während Romney attackiert, lächelt er in die Kameras. Die Libyen-Frage hat den Republikaner verunsichert. Seine ganze Körpersprache ist anders, demütiger. "Romney ist seit der Libyen-Frage nicht mehr der gleich", twittert TV-Analyst Chuck Todd.
+++ Romney scheitert bei der Außenpolitik +++
[4.28 Uhr] Den kurzen Außenpolitik-Abstecher hat Romney nicht genutzt - im Gegenteil. Obwohl die Obama-Administration in den vergangenen Tagen wegen ihres Verhaltens nach der Libyen-Attacke verstärkt in die Kritik geraten war, kann der Republikaner nicht punkten. Im Gegenteil: Er muss sich verteidigen, dass er den Angriff damals politisch auszunutzen versuchte. "Wie konnte Romney nur das Libyen-Thema verpatzen", twittert die konservative Kommentatorin Laura Ingraham.
+++ Romney verheddert sich im Libyen-Thema +++
[4.20 Uhr] Romney verzettelt sich. Er wirft Obama vor, die Attacke in Libyen erst nach 14 Tagen als einen "Terrorakt" bezeichnet zu haben. Tatsächlich vertrat der Präsident damals bereits nach 24 Stunden im Rosengarten des Weißen Hauses diese Einschätzung. "Holen Sie sich das Protokoll", belehrt er Romney. Selbst CNN-Frau Crowley springt Obama bei. Uups...
+++ Obama, der Commander in Chief +++
[4.15 Uhr] Und dann kommt das Thema doch noch: Libyen. Ein Zuschauer fragt nach den Hintergründen der Attacke auf das US-Konsulat in Benghasi. Interessant: Obama verändert seiner Stimmlage und seinen Auftritt: Kurze Sätze, entschlossener Gesichtsausdruck, subtile Gestik. Erstens habe er damals rasch sein Sicherheitsteam zusammengerufen, zweitens detaillierte Aufklärung verlangt. "Wenn Leute Amerikaner attackieren, werden wir sie verfolgen." Ich, der der Commander in Chief - das ist die Botschaft.
+++ Außenpolitik spielt kaum eine Rolle +++
[4.05 Uhr] Ist hier niemand an Außenpolitik interessiert? Keine einzige Frage dazu bisher. Stattdessen: Steuern, Wirtschaft, Arbeitslosigkeit. Nicht schlecht für Romney, denn auf diesen Feldern ist Obama angreifbarerer als in der Außenpolitik.
+++ "Ah, Lorraine" +++
[4.00 Uhr] Kurze Atempause: "Lauren? Laurreane?" Sowohl Obama als auch Romney kriegen das mit dem Namen einer Fragerin nicht so recht hin. Die wiederholt: "Lorraine." - "Ah, Lorraine", sagt Obama.
+++ Eine zweite Ära Bush? +++
[3.55 Uhr] Unangenehme Frage für Romney. Eine Zuschauerin will wissen, ob ein Romney-Sieg nicht eine Widerauferstehung der Bush-Politik bedeuten würde. Nein, sagt Romney und versucht, sich innenpolitisch von dem Ex-Präsidenten abzusetzen. Obama greift das auf: "Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen den beiden", sagt er. "Der Gouverneur ist in manchen Dingen noch radikaler."
+++ Mehr Sprechzeit für Obama +++
[3.47 Uhr] Die Hälfte des TV-Duells ist vorüber: Obama hat ein wenig mehr Zeit benötigt für seine Antworten. Er sprach bislang knapp 20 Minuten, Romney dagegen nur 17 Minuten.
+++ "Das ist nicht die Haltung, die Frauen brauchen" +++
[3.45 Uhr] Romney weiß: Er hat ein Problem mit weiblichen Wählern. Jetzt hat er eine Chance, sie direkt anzusprechen. Was er denn tun würde, um die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu beseitigen, wird er gefragt. "Wichtiges Thema", sagt er. Dann verweist er auf seine Amtszeit als Gouverneur. Die war natürlich großartig, was Frauen angeht: Viele weibliche Führungskräfte in seinem Team, die Einführung flexibler Arbeitszeiten. "Ich weiß, wie es geht." Obama greift ihn umgehend an: Als Romney gefragt worden sei, ob er gesetzliche Maßnahmen zur finanziellen Gleichstellung von Männern und Frauen unterstütze, sei dieser ausgewichen. "Das ist nicht die Haltung, die Frauen brauchen." Punkt für Obama.
+++ Grünen-Kandidatin festgenommen +++
[3.40 Uhr] Die Präsidentschaftskandidatin der Grünen Partei in den USA, Jill Stein, und ihre Stellvertreterin sind im Vorfeld des zweiten TV-Duells festgenommen worden. Polizeiangaben zufolge versuchten Stein und die Grünen-Vizepräsidentschaftskandidatin Cheri Honkala, am Dienstag auf das Gelände der Hofstra University zu gelangen. Den beiden Frauen wird Ruhestörung vorgeworfen.
+++ Streit über Steuerversprechen +++
[3.38 Uhr] Obama versucht eine einfache Rechnung aufzumachen: Romney = teuer. Seine Steuerversprechen und seine geplanten Militärausgaben kosteten etliche Milliarden, rechnet der Präsident vor. "Aber wenn wir ihn fragen: Wie wollen Sie das finanzieren, hat er darauf keine Antwort." Der verteidigt sich: "Wenn wir hier über unseriöse Finanzierung sprechen: Wie sieht es denn mit dem fünf Billionen Dollar Defizit aus, das dieser Präsident zu verantworten hat?"
+++ Obama sucht die Konfrontation +++
[3.30 Uhr] Beide Kontrahenten geben sich bislang streitlustig. Obama macht einen deutlich offensiveren Eindruck als vor zwei Wochen. Er schreitet die Bühne während seiner Antworten auf und ab, geht auf die Zuschauer zu, sticht mit dem Zeigefinger in die Luft, spricht Romney direkt an. Der Republikaner gibt sich ähnlich forsch, attackiert immer wieder die Politik des Amtsinhabers. "Sein Schuldenberg wird zur Folge haben, dass Steuern erhöht werden", sagt er in Richtung der Zuschauer.
+++ "Sie machen das toll" +++
[3.25 Uhr] Eine Zuschauerin verhaspelt sich bei ihrer Frage und muss auf ihren Zettel schauen, was sie eigentlich von den beiden wissen wollte. "Sie machen das toll", sagt Obama. Die Zuschauer kichern.
+++ Romney spielt die Energiekarte +++
[3.20 Uhr] Unangenehme Situation für Obama: Romney knöpft sich erneut die Energiepolitik des Präsidenten vor: Höhere Benzinpreise, eine geringere Ölproduktion. "Stimmt nicht", sagt Obama. "Na gut", so Romney, "dann sagen Sie doch mal, wie sich die Ölproduktion in ihrer Amtszeit konkret entwickelt hat." Obama drückt sich um eine klare Antwort, trifft eher allgemeinere Aussagen. "Sagen Sie es doch. Ich habe eine einfache Frage gestellt", hakt Romney nach. Obama scheint ein wenig irritiert.
+++ "Mehr Ölbohrungen, mehr Lizenzen, mehr Industriejobs" +++
[3.15 Uhr] Energiepolitik ist im Wahlkampf ein wichtiges Thema - so auch im TV-Duell. Ein Zuschauer fragt die Kontrahenten nach ihren Plänen. "Wir wollen weiter nach Öl bohren", sagt Obama "Aber wir müssen auch nach Alternativen Ausschau halten." Dann stichelt er gegen Romney: "Seine Politik ist: Lass die Energiekonzerne die Gesetze schreiben." Romney wirft dem Präsidenten abermals eine verfehlte Politik vor und bringt einige große Versprechen hervor: Mehr Ölbohrungen, mehr Lizenzen, mehr Industriejobs, mehr Energieunabhängigkeit. "Lassen Sie uns unsere eigenen Energievorteile nutzen."
+++ Schlagabtausch zum Auftakt +++
[3.12 Uhr] Es geht gleich forsch los, beide Kontrahenten reiten erste Attacken. "Die Politik des Präsidenten hat das Land nicht zurück in die Erfolgsspur gebracht", sagt Romney. Darauf Obama: "Romney hat keinen Fünfpunkte-Plan, er hat einen Einpunkteplan: Die Reichen kriegen Steuererleichterungen."
+++ "Jobs schaffen, die gut bezahlt sind" +++
[3.06 Uhr] Ein Student stellt die erste Frage: Wie er nach seinem Uniabschluss finanziell auf die Beine kommen werde, wo er doch so viel Schulden angehäuft haben dürfte? Darauf Romney: "Das wichtigste ist: Sie müssen einen Job bekommen, sobald Sie aus der Uni kommen." Obama bedient ebenfalls das Job-Argument: "Wir müssen nicht nur Jobs schaffen. Wir müssen vor allem Jobs schaffen, die gut bezahlt sind."
+++ Das Duell beginnt +++
[3.02 Uhr] Die TV-Debatte startet, beide Kontrahenten betreten das Fernsehstudio, schütteln sich freundlich die Hand, winken ins Publikum. Romney darf die erste Frage beantworten. CNN-Moderatorin Crowley erklärt nochmal die Regeln: Obama und Romney haben jeweils zwei Minuten Zeit, um auf die Fragen zu antworten.
+++ "Sie sitzen in der ersten Reihe der Geschichte" +++
[2.55 Uhr] Es ist ein bisschen wie im Flugzeug: CNN-Moderatorin Candy Crowley tritt auf die rote Bühne und ermahnt die Zuschauer, ihre technischen Geräte auszustellen. "Es wird sicher ein großer Abend", sagt sie. "Sie sitzen in der ersten Reihe der Geschichte."
+++ Wer profitiert vom "Town Hall"-Format? +++
[2.40 Uhr] Die Bedingungen sind anders als vor zwei Wochen: Die Kontrahenten treffen in einem sogenannten "Town Hall"-Format aufeinander. Im Studio sitzen 80 unentschlossene Wähler, aus deren Reihen etwa 15 Fragen gesammelt werden, die Obama und Romney beantworten müssen. Thematisch wird es um Innen- wie auch um Außenpolitik gehen, moderiert wird das Duell von CNN-Frau Candy Crowley. Experten glauben, dass das Format Obama eher liegt als Romney, der im direkten Umgang mit Wählern mitunter seine Probleme hat.
+++ Hühnchen für Obama +++
[2.30 Uhr] Obamas Tag heute, in einem Hotel in Hempstead auf Long Island unweit von New York, in der Nähe des Debatten-Schauplatzes an der Hoefstra University: Sport am Vormittag, dann 45 Minuten Trainingsession für die Debatte, Nudeln mit Hühnchen zum Lunch, noch einmal eine Stunde Probe am Nachmittag, dann Relaxen mit Freunden, schließlich Dinner mit der First Lady, es gab Steak und Kartoffeln. Über Romneys Tag weiß man nichts genaues, nur dass er im Moment schon Backstage im Kreise der Familie sitzt, mit Ann Romney und diversen Söhnen. Obama ist soeben ebenfalls an der University eingetroffen.
+++ Herzlich Willkommen! +++
[2.25 Uhr] 20.25 Uhr in New York, 2.25 Uhr in Hamburg: Herzlich Willkommen zu unserem Liveticker! In einer halben Stunde beginnt das zweite direkte TV-Duell zwischen Barack Obama und Mitt Romney. Lustlos und müde hatte sich Obama im ersten Treffen gegen den Herausforderer Anfang Oktober präsentiert. Jetzt will der Präsident alles besser machen und "leidenschaftlich" für seine Wiederwahl werben. Das versicherte das Lager des Demokraten kurz vor der mit Hochspannung erwarteten Debatte der Kandidaten an der Hofstra University in Hempstead im Bundesstaat New York. Man darf gespannt sein, wer am Ende bei den US-Wählern besser ankommt.
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