Barack Obama Die letzten Stunden bis zum Weißen Haus
High-Noon der Weltgeschichte! Heute um kurz vor 12 Uhr Ortszeit (18 Uhr in Deutschland) hebt Barack Obama in Washington D.C. die Hand zum Amtseid. Er spricht den Schwur, der ihn zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten macht. BILD erklärt, wie Obama den letzten Tag vor der Vereidigung verbracht hat.
Montag, 19. Januar, Washington D.C. Obama lässt sich gegen 5 Uhr 30 im Hay-Adams Hotel wecken. Von seiner Suite (creme-farbene Seidentapeten, Kamin) blickt er auf sein neues Zuhause – das Weiße Haus. Wie jeden Morgen absolviert Obama sein Frühsport-Programm. Laufen, leichtes Krafttraining.
Anschließend wird das Frühstück in der Suite serviert. Obst, Eier, Waffeln mit Sirup, Orangensaft, alles unter Aufsicht der Secret-Service-Leibwächter zubereitet. Während des Frühstücks die erste Konferenz. Die Chefs der Geheimdienste tragen Obama die wichtigsten Themen vor: die Lage im Gaza-Streifen, Berichte von den Kommandeuren aus Afghanistan und dem Irak, die neuesten Erkenntnisse über Al Qaida – und Anschlagsdrohungen für die Vereidigung.
Ein Sprecher des Secret Service: „Die symbolische Bedeutung und die gigantische Menschenmenge machen die Vereidigung zu einem potentiellen Anschlagsziel.“
9 Uhr 23. Obamas Wagen-Kolonne jagt mit 80 km/h über die Connecticut Avenue. Insgesamt sind es 12 Fahrzeuge. Zwei identische schwer gepanzerte Cadillacs. In welchem Obama sitzt – streng geheim! Am Ende der Kolonne: ein gepanzerter Krankenwagen – mit Chirurgenteam und Blutkonserven an Bord. Über der Kolonne fliegt ein Helikopter.
9 Uhr 40. Obama besucht das Walter-Reed-Militärkrankenhaus, spricht mit Soldaten, die im Irak und in Afghanistan verwundet worden sind. In den Betten liegen junge Männer ohne Beine, die hoffen, dass Obama den Krieg beenden wird.
10 Uhr 33. In einem Obdachlosenheim für Jugendliche krempelt Obama (keine Krawatte) seine Hemdsärmel auf, hilft, die Wände hellblau zu streichen. Obama: „Besonders in Zeiten der Krise dürfen wir das Potential der jungen Menschen nicht verschenken.“
12 Uhr 30, 24 Stunden vor der Vereidigung. Barack und Michelle Obama treffen in der Coolidge-Schule am Stadtrand von Washington ein. Sie trägt ein grünes Baumwollkleid, er einen schwarzen Armreif mit dem eingravierten Namen eines im Irak gefallenen US-Soldaten. Obama isst mit Sozialarbeitern, sagt: „Ich bin heute vor allem hier, um danke zu sagen. Danke für eure Arbeit! Die Aufgaben, die vor uns liegen, kann ich nicht allein schaffen. Ich bitte alle Amerikaner, auch in Zukunft Verantwortung zu übernehmen und das Leben anderer Menschen, das Leben in unserem Land zu bereichern.“
Am Nachmittag kehrt Obama ins Hotel zurück. Einer seiner Berater: „Er hat am Nachmittag noch an seiner Rede für die Vereidigung gearbeitet.“ Obama: „Ich habe mir noch ein paar gute Sätze aufgehoben...“ Sein Sprecher Robert Gibbs: „Das Thema der Rede wird Verantwortung sein.“
Früher Abend, 17 Uhr. Im Hilton Hotel gibt Obama ein Abendessen zu Ehren seines Ex-Rivalen John McCain. Vor dem Hotel sind Panzersperren aus Beton aufgebaut, die Auffahrt ist mit Zelten überspannt. Sichtschutz gegen Scharfschützen! Die Männer tragen Smoking, auf der Speisekarte stehen Steaks uns kalifornische Weine. Tischgespräch: McCains Einschätzung über die Lage im Irak. Auch für Colin Powell und seinen Vize-Präsident Joe Biden gibt Obama noch Ehren-Dinner.
Gegen 21 Uhr ist Barack Obama wieder in seinem Hotel. Neun Stunden später dämmert der Tag seines Lebens über Washington...
source: bild
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen