Chinesische Kopien
Fans machen Jagd auf gefälschte Apple-Läden
Hamburg - Der Bericht einer amerikanischen Bloggerin über einen fast perfekt kopierten, aber unautorisierten Apple Store in der südchinesischen Stadt Kunming schlägt hohe Wellen: Über tausend Medien weltweit griffen das Thema auf, auch SPIEGEL ONLINE . Bislang hat Apple sich noch nicht offiziell dazu geäußert, auch wenn eine Apple-Sprecherin gegenüber der britischen Zeitung "Daily Mail" bestätigt hat, der Laden in Kunming sei nicht von Apple autorisiert.
Und tatsächlich: Die Leser werden in Ländern wie Costa Rica, Vietnam und Kolumbien fündig. "Mir ist durch dich erst klar geworden, dass ich auch in einem gefakten Apple Store war, ohne es zu merken, als ich letztes Jahr in Bogotá in Kolumbien gelebt habe", schreibt eine Kommentatorin des Blogs. "Ich schwöre, dass er genau wie jeder Apple Store in den USA aussah. Aber nirgends auf der Apple-Homepage steht etwas von einem Apple-Laden oder einem offiziellen Vertriebspartner in Kolumbien." Zum Start der neuen Aktion hat BirdAbroad ein Foto eines anscheinend kopierten Apple-Geschäfts in Vietnams Hauptstadt Hanoi veröffentlicht, weitere dürften bald folgen.
Unterdessen ist die Bloggerin, die ihren echten Namen nicht nennen will, überwältigt von den Reaktionen auf ihren Blogeintrag: Leser haben Hunderte von Kommentaren auf dem Blog hinterlassen, auf dem sie die ersten Fotos vom fast perfekt kopierten Apple-Store in die Welt gesetzt hatte. Journalisten aus aller Welt wollten BirdAbroad interviewen, fast eine Million Mal wurde das Blog nach Angaben der Bloggerin in nur drei Tagen aufgerufen.
"Einige Chinese haben mir geschrieben, wie entsetzt sie über die Menge von Missbrauch geistigen Eigentums in China sind", sagte sie gegenüber Reuters. "Andere haben geschrieben, dass geistiges Eigentum dort nichts wert sei. Und andere schreiben, dass Apple es verdiene, kopiert zu werden - weil die Produkte viel zu teuer sind und sowieso in China hergestellt werden."
In dem betroffenen Geschäft in Kunming wollen nun offenbar enttäuschte Kunden ihr Geld zurück haben, wie Reuters berichtet. Die Beschäftigten in dem Geschäft verteidigen jedoch die verkaufte Ware: "Die Medien stellen uns als Fälscher dar, aber wir verkaufen keine Fakes. Alle Produkte hier sind echt." Es gebe außerdem kein Gesetz in China, dass es Ladenbesitzern verbiete, ihre Geschäfte nach Lust und Laune zu dekorieren, so ein Verkäufer.
source: spiegel
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